Hamburger Persönlichkeiten - Wirtschaft | W
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Max Moritz Warburg  
Abbildung
Geboren 05. Juni 1867
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 26. Dezember 1946
Todesort New York 
Kurzbiographie

Max Warburg (1867-1946) trat nach seiner Lehrzeit und Aufenthalten in Paris und London 1893 als Teilhaber bei M. M. Warburg & Co. ein und entwickelte sich dort schnell zur eigenlichen Führungsperson im Bankhaus, das in der Folgezeit zu einer der wichtigsten Privatbanken Deutschlands aufstieg. Nach dem Tod des Vaters übernahm er auch offiziell die Leitung der Bank. Warburg hatte eine Vielzahl von Ämtern und Positionen inne: So gehörte er der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft an und setzte sich zusammen mit seinem Bruder Aby für die Gründung der Hamburgischen Universität ein, die ihm 1921 die Ehrendoktorwürde verlieh. Er war Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (1904 bis 1919: Fraktion des linken Zentrums) und der Handelskammer (1903 bis 1933). 1919 fungierte er als Finanzsachverständiger der deutschen Friedensdelegation in Versailles und wurde im selben Jahr in den Zentralausschuss, 1924 in den Generalrat der Reichsbank berufen. Außerdem war er seit 1927 Mitglied des Vorstandes des Hilfsvereins der Juden in Deutschland und von 1935 bis 1938 dessen Vorsitzender. Nach 1933 musste er den Verlust zahlreicher offizieller Ämter hinnehmen. 1937 willigte er im Interesse seiner Angestellten notgedrungen in eine „Arisierung“ der Warburgschen Bank ein. Nach dem Pogrom vom 9./10. November 1938 blieb er in New York und wurde 1944 amerikanischer Staatsbürger. In Rotherbaum ist seit 1947 die Warburgstraße nach ihm benannt.

 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in Rotherbaum ist seit 1947 die nach ihm benannte Warburgstraße

 
Literaturhinweise MaxWarburg.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Bankier: -
Anfang

 
Moritz Max Warburg  
Abbildung
Geboren 08. Mai 1838
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 29. Januar 1910
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie 1863 wurde Moritz Warburg von seiner Mutter Sara, der eigentlichen Chefin Bankhauses M. M. Warburg & Co., als zweiter Teilhaber des 1798 gegründeten Geldinstituts eingesetzt. 1865 übernahm der Bankier jüdischen Glaubens gemeinsam mit seinem Bruder Siegmund dessen Leitung. Die Geschäftsaktivitäten blieben traditionell, da die Bank ein reines Kommissionsgeschäft, vornehmlich im Ausland, betrieb. Dies tat sie jedoch recht erfolgreich: 1898 war das Geschäftskapital auf 5,7 Millionen Mark gestiegen. Moritz Warburg unterstützte mit namhaften Beträgen das auf eine Stiftung Salomon Heines zurückgehende Israelitische Krankenhaus sowie die Talmud Tora Schule. Seiner Energie und Großzügigkeit war auch der Bau der großen, 1906 fertig gestellten Synagoge am Grindelhof zuzuschreiben. Zusammen mit seiner Frau Charlotte (geb. Oppenheim) hatte er fünf Söhne: Aby Moritz (1866-1929), Max Moritz (1867-1946), Paul Moritz (1868-1932), Felix Moritz (1871-1937) und Fritz Moritz (1879-1964). 
Literaturhinweise MoritzWarburg.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Bankier: -
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Johann Conrad Warnecke  
Abbildung
Geboren 18. März 1817
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 11. April 1893
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Conrad Warnecke trat Ostern 1832 eine Lehre bei Wachsmuth & Krogmann an, die sich auf Import und Platzverkauf von Gewürzen, Südfrüchten, Öl und Terpentin spezialisiert hatten. Nach vier Jahren schied er hier aus und trat ins 1808 gegründete väterliche Geschäft ein. Ein Jahr später ging er nach London, um dort als Volontär in der Indigohandlung John Richmond zu arbeiten. 1839 kehrte er wieder nach Hamburg zurück, um noch im selben Jahr seine Ausbildung in Le Havre zu vervollständigen. 1840 trat er erneut in die väterliche Firma ein. Am 27. Dezember 1844 legte er den Bürgereid ab und wurde am 1. Januar 1845 als Teilhaber in die Firma Conrad Warnecke aufgenommen. Ab Februar 1866 führte er nach dem Tod seines Vaters das Geschäft als alleiniger Inhaber. Am 12. Januar 1861 wurde Warnecke in die Commerzdeputation gewählt. Nach der Umwandlung der Commerzdeputation in die Handelskammer im Jahre 1867 war Warnecke ihr erster Präses. Warnecke hatte 1859 ein Bürgerschaftsmandat erhalten, das 1865 durch das Ergebnis der allgemeinen Wahlen erneuert wurde. Ein Bürgerschaftsmandat für die Jahre 1878 bis 1880 übertrug ihm die Handelskammer; von 1880 bis 1883 war er aufgrund der Notabelnwahl Bürgerschaftsmitglied. 
Lebensbeschreibungen Johann Conrad Warnecke.pdf
Podcasts Warnecke Johann Conrad.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1867 -
Bürgerschaftsmitglied: 1859 - 1883
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Curt Weber  
Abbildung
Geboren 25. März 1893
Geburtsort Greiz/Thüringen 
Gestorben 12. April 1967
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Nach dem Abitur in Greiz studierte Curt Weber Jura, legte im Juli 1914 die erste und im Oktober 1920 die zweite Staatsprüfung ab und wurde im Dezember 1920 zum Dr. jur. promoviert. Anschließend stand Weber im öffentlichen Dienst von Dezember 1920 bis Ende 1922 als Assessor beim Magistrat in Wilhelmshaven, dann drei Monate als Syndikus in Guben, von Mai 1923 bis August 1925 als Stadtrat in Oldenburg und schließlich in Königsberg bis Mai 1930. Anschließend war er dort bis Oktober 1939 Bürgermeister. Nach seinem Wehrdienst bis März 1941 war Weber zunächst Prokurist im Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront, dann vom 16. November 1942 bis zum 15. März 1946 Geschäftsführer der Wirtschaftsgruppe Brauerei, beides in Hamburg. Mit Vertrag vom 16. März 1946 wurde er mit Wirkung vom gleichen Tage zunächst für drei Jahre zum Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg bestellt. Seit November 1946 war Weber auch Geschäftsführer des von den Kammern, Gewerkschaften und Genossenschaften gebildeten Hamburger Wirtschafts-Ausschusses. Die Vereinigung der Industrie- und Handelskammern in der britischen Zone, später die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des vereinigten Wirtschaftsgebietes, übertrugen Ihm den Vorsitz ihres Kammerrechts-Ausschusses. Im Frühjahr 1948 entsprach die Handelskammer Webers wiederholt geäußertem Wunsch auf vorzeitige Auflösung seines Anstellungsvertrages zum 30. April dieses Jahres. Von Mai 1948 bis Anfang 1959 war Weber im Mineralölwirtschaftsverband als Hauptgeschäftsführer bzw. Vorstandsmitglied tätig. 
Podcasts Weber Curt.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Hauptgeschäftsführer/in der Handelskammer: 1946 - 1948
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Eduard Friedrich Weber  
Abbildung
Geboren 19. Juni 1830
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 19. September 1907
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Nach Beendigung der Lehre war Eduard Weber von 1849 bis 1851 zunächst bei verschiedenen Firmen in England beschäftigt. 1852 ging er in die chilenische Hafenstadt Valparaiso, wo er 1856 die Im- und Exportfirma Weber, Münchmeyer & Co. gründete, die ab 1861 unter Weber & Cia. firmierte und sich zu einer der größten Firmen der südamerikanischen Westküste entwickelte. 1862 kehrte er in seine Geburtsstadt Hamburg zurück und errichtete das auf Salpeter spezialisierte Handelshaus Ed. F. Weber. 1877 wurde er Konsul für die Hawaii-Inseln (bis 1902) sowie Vorsteher und Jahresverwalter der Niederländischen Armenkasse. Weber, Besitzer mehrerer schlesischer Güter, nannte eine bedeutende, der Öffentlichkeit zugängliche Gemäldegalerie sein Eigen und war einer der größten deutschen Kunstsammler seiner Zeit. Ihm gehörten insgesamt 360 Bilder, darunter Werke von Peter Paul Rubens, Rembrandt, Andrea Mantegna, Hans Holbein d. Ä., Albrecht Dürer und Lucas Cranach d. Ä. Ein Teil dieser Sammlung ging nach Webers Tod an die Hamburger Kunsthalle. In seinem Testament hatte er die komplette Gemäldegalerie der Stadt Hamburg für 2,5 Millionen Mark angeboten, diese lehnte jedoch ab. 1912 wurde der Rest der Sammlung in Berlin für insgesamt 4,5 Millionen Mark versteigert.

 
Literaturhinweise EduardWeber.Literatur.pdf
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
Anfang

 
Johann Jürgen Weber  
Abbildung
Geboren 1780
Geburtsort Bremerlehe 
Gestorben 24. August 1855
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Jürgen Weber, geb. um 1780 in Bremerlehe, gest. 24.8.1855 in Hamburg. Seit ca. 1800 in Hamburg, hier als Straßenhändler tätig, wegen seiner verkaufsfördernden Sprüche als "Aalweber" zum Hamburger Original geworden. Vermählt in erster Ehe mit Catharina Maria Mull (gest. 1830), zweite Eheschließung 31.5.1835 mit Elisabeth Margaretha Fraerichs, verwitwete Ebel. 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Dr. Herbert Kurt Weichmann  
Abbildung
Geboren 23. Februar 1896
Geburtsort Landsberg, Oberschlesien 
Gestorben 09. Oktober 1983
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Herbert Weichmann wurde am 23.2.1896 als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er begann zunächst auf Drängen des Vaters Medizin zu studieren,  meldete sich dann aber nach einigen Monaten als Freiwilliger zum Krieg. 1919 brach er das Medizinstudium ab und studierte Jura in Breslau, Frankfurt am Main und Heidelberg. Er schloss mit Promotion ab.
In Breslau wurde Weichmann Zeuge des Kapp-Putsches, woraufhin er der SPD beitrat, in dessen Studentengruppe er vorher tätig gewesen war. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, war er als Journalist tätig. Nach Ablegung der Großen Staatsprüfung wurde er 1926 Richter am Amtsgericht Liegnitz und später in Breslau. Für kurze Zeit war er Chefredakteur der „Kattowitzer Zeitung“ und wechselte dann nach Berlin, wo er seine politische Laufbahn als persönlicher Referent des preußischen Ministerpräsidentens Otto Braun begann. 1928 war er am Abschluss des hamburgisch-preußischen Abkommens über die Hafengemeinschaft beteiligt. Hier lernte er Max Brauer kennen.
1932 wurde er nach dem Staatsstreichs Franz von Papens in das Handelsministerium versetzt. 1933 floh Weichmann mit seiner Frau nach Paris. Das Ehepaar wurde nach dem Angriff auf Frankreich interniert. 1940 gelang die Flucht in die USA, wo er eine Fortbildung zum Wirtschaftsprüfer machte.
1948 holte Max Brauer Weichmann zurück nach Deutschland und an den Hamburger Rechnungshof. 1957 wurde er zum Finanzsenator gewählt und 1965 zum Ersten Bürgermeister. Er erwirkte bedeutende Entwicklungen im Finanzsektor, die auch weiter über die Landesgrenzen hinaus wirkten. Auch wichtige wirtschaftliche und städtebauliche Entscheidungen wurden getroffen, wie z. B. die City Nord, das Congress Centrum Hamburg, die Köhbrandbrücke, der Elbtunnel, der Container-Hafen u.a. Zwischen 1961 und 1974 war Weichmann außerdem Mitglied der Bürgerschaft.
Er verstarb am 9.10.1983 in Hamburg. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- nach ihm benannt ist in Uhlenhorst seit
  1985 die Herbert-Weichmann-Brücke
  1986 die Herbert-Weichmann-Straße

 
Literaturhinweise Herbert Kurt Weichmann_Literaur.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Justiz
Funktionen Senator/in: -
Bürgermeister/in: 9. Juni 1965 - 9. Juni 1971
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Otto Eduard Westphal  
Abbildung
Geboren 12. Juli 1853
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. Januar 1919
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Otto Westphal war zunächst Prokurist und seit 1880 Mitinhaber der bereits 1796 gegründeten Tee-Importfirma G. W. A. Westphal Sohn & Co. Diese gab 1892 das Ladengeschäft auf und betrieb seitdem nur noch Großhandel. 1908 wurde Westphal zudem Mitinhaber der Firma Westphal, King & Ramsey Ltd., die ebenfalls im Teegeschäft aktiv war. Außerdem war er Aufsichtsratsmitglied bei der Deutschen Bank und bei Blohm & Voss. Westphal spielte im politischen Leben Hamburgs eine bedeutende Rolle: Er gehörte seit 1894 der Finanzdeputation an, war von 1892 bis 1900 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (Fraktion der Rechten) und wurde 1900 in den Senat gewählt. Als Senator war er u.a. Präses der zweiten Sektion der Baudeputation, wobei ihm der Strom- und Hafenbau unterstand. Der Bau des Elbtunnels, 1911 eröffnet, gehörte zu seinem Zuständigkeitsbereich. Außerdem war er Vorsitzender der Geographischen Gesellschaft in Hamburg. Zur Erinnerung an Otto Westphal wurde 1980 in Steinwerder das Westphalufer nach ihm benannt. 
Lokale Referenzen Westphalufer in Steinwerder 
Literaturhinweise OttoWestphal.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Bürgerschaftsmitglied: 1892 - 1900
Senator/in: 1900 -
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Johann Ernst Friedrich Westphalen  
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Geboren 11. August 1757
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 03. September 1833
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Geboren in Hamburg als Sohn des bekannten Kirchschullehrers, war Johann Ernst Friedrich Westphalen ab 1786 Adjunct am Petri-Kirchenkollegium. Über seine Schulbildung ist nichts bekannt. 1787 wurde er zum Kriegscommissair, 1790 zum Niedergerichtsbürger, 1792 schließlich zum Fortifikationsbürger ernannt. Ab 1793 übte er das Amt des Waisenhausprovisors aus, 1797 wurde er Armenvorsteher, Bancobürger 1802, im folgenden Jahr Admiralitätsbürger und noch ein Jahr später schließlich Sechsziger. In den Rat gewählt wurde er am 6. Februar 1809. Bereits seit 1796 gehörte er der Commerzdeputation an, der er von 1800-1801 als Präses vorstand, um dann anschließend als Alter zu dienen. Zeitgenössische Quellen charakterisieren ihn als unermüdlich Tätigen in allen seinen Ehrenämtern, von hellem Verstand und in Wort und Tat für das Wohl seiner Mitbürger nützlich. In seinem beruflichen Leben wirkte er unermüdlich und aufrichtig als Kaufmann. Zeitgenossen schätzen ihn als lebensfrohen Gesellschafter und glückliches Mitglied seiner Familie.  
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: April 1800 - Juli 1801
Senator/in: -
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Johann Jacob Paul Wirtz  
Abbildung
Geboren 26. Juni 1881
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. Dezember 1946
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Zu Beginn des Jahres 1907 trat Paul Wirtz in die 1877 gegründete Firma Hugo Wirtz ein, die er in den folgenden Jahren zur angesehensten Salpeter-Maklerfirma Hamburg entwickelte. Er war Geschäftsführer der Chilean Nitrate of Soda Distributors GmbH, Hamburg. 1929 folgte er einer Berufung zum Generaldirektor der Nitrate Corporation of Chile Ltd. In London. Die Übernahme dieses Amtes veranlasste ihn, seinen Wohnsitz dorthin zu verlegen. Damit endete zunächst auch seine Mitgliedschaft in der Handelskammer, der er vom 16. Dezember 1925 bis zum 20. Juli 1929 angehört hatte. Von 1935 bis zu seiner Rückkehr nach Hamburg 1936 war Wirtz in Chile tätig. Auf Anregung von Max Warburg trat Wirtz im Frühjahr 1938 in das Bankhaus Warburg ein und wurde – ebenso wie dessen bisheriger Generalbevollmächtigter Dr. Rudolf Brinckmann – persönlich haftender Gesellschafter der Firma M. M. Warburg & Co. Am 2. Juli 1945 wurde Wirtz erneut zum Mitglied der Handelskammer berufen. Mit Genehmigung der britischen Militärregierung bestellte Bürgermeister Petersen ihn am 17. November 1945 zum Präses der Handelskammer. Wegen seiner angegriffenen Gesundheit bat Wirtz bereits am 26. November 1946 Bürgermeister Brauer, ihn aus diesem Amt zu entlassen.  
Lebensbeschreibungen Johann Jacob Paul Wirtz.pdf
Podcasts Wirtz Johann Jakob Paul.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1945 - 1946
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Franz Heinrich Witthoefft  
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Geboren 19. November 1869
Geburtsort Kirchwerder 
Gestorben 06. Juli 1941
Todesort Lütjensee b. Trittau 
Kurzbiographie Franz Heinrich Witthoefft ging, kurz nachdem er seine Lehrzeit bei der Firma Arnold Otto Meyer beendet hatte, 1885 nach Singapur, wo er (mit Unterbrechungen) 15 Jahre für Behn, Meyer & Co. tätig war. 1896 wurde er Teilhaber und baute seitdem äußerst erfolgreich die Organisation des Handelshauses neu auf. 1900 kehrte er endgültig nach Hamburg zurück, trat in die Firma Arnold Otto Meyer als Teilhaber ein und übernahm dort die Geschäftsleitung. Witthoefft gehörte den Aufsichtsräten zahlreicher Gesellschaften an. 1902 wurde er in die Handelskammer gewählt, deren Präses er von 1919 bis 1922 war. 1919 nahm er als Beauftragter der Reichsregierung an den Friedensverhandlungen in Versailles teil; außerdem war er für die DVP Hamburger Abgeordneter in der Weimarer Nationalversammlung. In diesem Jahr wurde er auch Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (bis 1924). Von 1928 bis 1931 war er Wirtschaftssenator. Am Ende der Weimarer Republik schwenkte Witthoefft zu den Nationalsozialisten um und war am wirtschaftspolitischen Beraterkreis Adolf Hitlers, der Ende April 1932 von dem süddeutschen Industriellen Wilhelm Keppler gegründet wurde, beteiligt. Aus diesem Kreis kam die Initiative zu einer Eingabe, mit der führende Wirtschaftler im November 1932 den Reichspräsidenten aufforderten, Hitler zum Kanzler zu ernennen. Witthoefft, der 1933 in die NSDAP eintrat, lehnte die antisemitische Politik nach 1933 ab. Er setzte sich weiterhin für die Förderung jüdischer Wissenschaftler durch die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung ein, deren Kuratorium er seit 1923 angehörte.

 

 
Lebensbeschreibungen Franz Heinrich Witthoefft.pdf
Podcasts Witthoeft Franz Heinrich.mp3
Literaturhinweise Literatur zu Franz Heinrich Witthoefft.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Senator/in: 1928 - 1931
Handelskammerpräses: 1919 - 1923
Kaufmann/-frau: -
Bürgerschaftsmitglied: 1919 - 1924
Anfang

 
Adolph Woermann  
Abbildung
Geboren 10. Dezember 1847
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. Mai 1911
Todesort Grönwohld, Kreis Stormarn 
Kurzbiographie Adolph Woermann, 1847 geboren, besuchte ab 1856 das Johanneum in Hamburg. Nach Vollendung des 14. Lebensjahrs wurde er Lehrling in der väterlichen Firma C. Woermann. Ab 19. Juli 1873 Prokurist der Firma C. Woermann, ab 31. Dezember 1873 Teilhaber, ab 1880 alleiniger Inhaber. Am 31. Dezember 1879 wurde er in die Handelskammer gewählt, der er ein erstes Mal vom 21. März 1884 bis zum 2. Januar 1885, ein weiteres Mal vom 2. Januar 1899 bis zum 2. Januar 1903 als Präses vorstand. Außerdem vertrat er die Handelskammer in der Deputation für Handel und Schiffahrt (1881-1884, 1899-1904). Von 1890 bis 1898 war er Mitglied der Sektion Eisenbahn, Post- und Telegrafenwesen und daher bis 1894 auch Mitglied des Bezirkseisenbahnrats Hannover. Er vertrat die Interessen der Hamburger Kaufmannschaft in der Bürgerschaft (1880-1904), im Reichstag (1884-1890) und im Deutschen Handelstag. Besondere Bedeutung gewann er durch den Ausbau der Handelsbeziehungen nach Westafrika und den Anstoß zu einer aktiven Kolonialpolitik der Reichsregierung. Mehrere Aufsichtsrats- und Vorstandsposten. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- nach ihm benannt ist in Ohlsdorf seit
  1922 der Woermannsweg
  1948 der Woermannsstieg
 
Lebensbeschreibungen Adolph Woermann.pdf
Podcasts Woermann Adolph.mp3
Literaturhinweise AdolphWoermann.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1884 - 1885
Reeder: -
Bürgerschaftsmitglied: 1880 - 1904
Handelskammerpräses: 1899 - 1903
Anfang

 
Carl Woermann  
Abbildung
Geboren 01. März 1813
Geburtsort Bielefeld 
Gestorben 25. Juli 1880
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Carl Woermann, geb. 01.03.1813 in Bielefeld, gest. 25.07.1880 in Hamburg, Sohn des Bielefelder Kaufmanns Gottlieb Christian Woermann und der Professorentochter Nicoline Milow. Als Kaufmann in Hamburg tätig, seit 1847 auch als Reeder, vor allem in der Afrikafahrt mit Faktoreien in Afrika. 1859-1869 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Erste Heirat 24.06.1837 mit der Hamburger Kaufmannstochter Eleonore Weber (gest. 1860), zweite Eheschließung 28.09.1861 mit der Hamburger Kaufmannstochter Aline Ferber. 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Reeder: -
Bürgerschaftsmitglied: 1859 - 1869
Anfang

 
Cäsar Wolf  
Abbildung
Geboren 18. Mai 1874
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 13. Mai 1933
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Cäsar Wolf machte als Spross einer alteingesessenen Hamburger Kaufmannsfamilie nach dem Schulabschluss eine Lehre in dem renommierten Bankhaus J. Goldschmidt. Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm er die familieneigene Privatbank in der Straße Raboisen und leitete das Unternehmen erfolgreich - bis es 1933 von den Nationalsozialisten "arisiert" wurde.

Er war ein "glühender Patriot". Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete Wolf sich sofort als Soldat - wurde aber als untauglich abgelehnt. Daraufhin richtete er mit eigenen Mitteln und der Erbschaft eines Freimaurer-Bruders beim Freimaurer-Krankenhaus an der Straße Kleiner Schäferkamp ein Barackenlazarett mit 125 Betten für verwundete Soldaten ein. Zusätzlich schenkte er der Militärverwaltung einen kompletten Lazarettzug mit 38 Waggons - ebenfalls finanziert aus eigenen und geerbten Freimaurer-Mitteln. Oft begleitete er selbst die Fahrten dieses Lazarettzuges, um verwundete Soldaten zur Pflege nach Hamburg zu begleiten. Bis Kriegsende konnte so unzähligen Verletzten geholfen werden.

Neben der Leitung seiner Privatbank engagierte sich Cäsar Wolf seit 1921 aktiv und ehrenamtlich in der Geschäftsführung des Freimaurer-Krankenhauses. Es sollte sein Lebenswerk werden - unter seiner Leitung entwickelte sich das Hospital zu einem der besten Krankenhäuser Hamburgs. Es kam aber anders: Nach der Machtergreifung wollte Cäsar Wolf Anfang Mai - wie gewöhnlich - sein Arbeitszimmer im Kleinen Schäferkamp aufsuchen. Ein Mann in brauner Uniform stellte sich ihm in den Weg und sagte: "Juden sind hier ab heute unerwünscht!" Sein Glaube an das Gute im Menschen wurde derart erschüttert, dass er sich in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai 1933 direkt vor dem Krankenhaus-Eingang erschoss. Er wurde am 14. Mai 1933 in aller Heimlichkeit auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt. Seine Ehefrau Elisabeth ging acht Jahre später ebenfalls in den Freitod - kurz vor ihrer Deportation nach Riga.

 
Lokale Referenzen
Cäsar Wolf war ein äußerst aktiver und überzeugter Freimaurer. Er wurde in Hamburg von der Loge "Absalom zu den drei Nesseln" am 14. März 1901 zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen, um kurz danach zum Gesellen befördert und zum Meister erhoben zu werden. Von 1904 bis 1908 zeichnete er als Schatzmeister für die finanzielle Lage der Loge verantwortlich. Am 9. September 1909 wählte ihn die Bruderschaft zu ihrem leitenden Meister vom Stuhl. Dieses Amt hatte er bis 1922 und dann wieder von 1926 bis 1933 inne.
 
Spuren in Hamburg:
- in der Straße Kleiner Schäferkamp 43 liegt vor dem Elisabeth-Alten- und Pflegeheim sein "Stolperstein"
- auf dem Friedhof Ohlsdorf ist seine Grabanlage
 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Bankier: -
Anfang

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