Kurzbiographie |
Edith Weiss-Mann war eine hervorragende Cembalo-Spielerin, Klavierpädagogin und Musikkritikerin.
Die in Hamburg geborene Edith Weiss-Mann war als Pianistin, Cembalistin, Klavierpädagogin und Musikkritikerin eine hoch angesehene Künstlerin im Hamburger Musikleben der zwanziger und dreißiger Jahre. Als eine der ersten Cembalistinnen brachte sie zudem das Cembalo als Konzertinstrument wieder zur Geltung.
Ihre Ausbildung zur Pianistin erhielt sie mit 15 Jahren an der Hochschule für Musik in Berlin und bei Privatlehrern. In Hamburg engagierte sie sich danach für barocke Aufführungspraxis und gründete 1925 die "Vereinigung zur Pflege alter Musik in Hamburg". Fortgeschrittenen Schülern gab sie privat Klavierunterricht (u.a. Ingolf Dahl und Felicitas Kukuck) und veranstaltete regelmäßige Vorspiele, die Sso genannten onntagskreisstunden. Als Musikkritikerin schrieb sie unter anderem für das „Hamburger Fremdenblatt“, die „Deutsche Allgemeine Zeitung“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Ab 1929 bildete sie als Dozentin für Klavier an der Hamburger Universität Musiklehrerinnen und -lehrer aus.
Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde sie 1933 als Lehrkraft entlassen, öffentlich auftreten durfte sie danach nur noch im Jüdischen Kulturbund. Im März 1939 emigrierte Edith Weiss-Mann in die USA und begann in New York eine zweite Karriere. Trotz schwerer Krankheit nahm sie weiterhin Konzertverpflichtungen in den USA wahr und spielte u. a. sämtliche Cembalo-Konzerte J. S. Bachs auf Schallplatte ein.
Edith Weiss-Mann erlag kurz nach ihrem 66. Geburtstag einem Krebsleiden. Ihre Asche wurde nach Hamburg überführt. Der historische Grabstein steht heute mit einer Erinnerungstafel im "Garten der Frauen" auf dem Ohlsdorfer Friedhof.
Edith Weiss war mit dem Kunstmaler Wilhelm Mann verheiratet. Ihr Sohn Alfred Mann (1917-2006) war Professor für Musiktheorie in den USA.
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