Hamburger Persönlichkeiten - Justiz | W
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Dr. Herbert Kurt Weichmann  
Abbildung
Geboren 23. Februar 1896
Geburtsort Landsberg, Oberschlesien 
Gestorben 09. Oktober 1983
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Herbert Weichmann wurde am 23.2.1896 als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er begann zunächst auf Drängen des Vaters Medizin zu studieren,  meldete sich dann aber nach einigen Monaten als Freiwilliger zum Krieg. 1919 brach er das Medizinstudium ab und studierte Jura in Breslau, Frankfurt am Main und Heidelberg. Er schloss mit Promotion ab.
In Breslau wurde Weichmann Zeuge des Kapp-Putsches, woraufhin er der SPD beitrat, in dessen Studentengruppe er vorher tätig gewesen war. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, war er als Journalist tätig. Nach Ablegung der Großen Staatsprüfung wurde er 1926 Richter am Amtsgericht Liegnitz und später in Breslau. Für kurze Zeit war er Chefredakteur der „Kattowitzer Zeitung“ und wechselte dann nach Berlin, wo er seine politische Laufbahn als persönlicher Referent des preußischen Ministerpräsidentens Otto Braun begann. 1928 war er am Abschluss des hamburgisch-preußischen Abkommens über die Hafengemeinschaft beteiligt. Hier lernte er Max Brauer kennen.
1932 wurde er nach dem Staatsstreichs Franz von Papens in das Handelsministerium versetzt. 1933 floh Weichmann mit seiner Frau nach Paris. Das Ehepaar wurde nach dem Angriff auf Frankreich interniert. 1940 gelang die Flucht in die USA, wo er eine Fortbildung zum Wirtschaftsprüfer machte.
1948 holte Max Brauer Weichmann zurück nach Deutschland und an den Hamburger Rechnungshof. 1957 wurde er zum Finanzsenator gewählt und 1965 zum Ersten Bürgermeister. Er erwirkte bedeutende Entwicklungen im Finanzsektor, die auch weiter über die Landesgrenzen hinaus wirkten. Auch wichtige wirtschaftliche und städtebauliche Entscheidungen wurden getroffen, wie z. B. die City Nord, das Congress Centrum Hamburg, die Köhbrandbrücke, der Elbtunnel, der Container-Hafen u.a. Zwischen 1961 und 1974 war Weichmann außerdem Mitglied der Bürgerschaft.
Er verstarb am 9.10.1983 in Hamburg. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- nach ihm benannt ist in Uhlenhorst seit
  1985 die Herbert-Weichmann-Brücke
  1986 die Herbert-Weichmann-Straße

 
Literaturhinweise Herbert Kurt Weichmann_Literaur.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Justiz
Funktionen Senator/in: -
Bürgermeister/in: 9. Juni 1965 - 9. Juni 1971
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Dr. Albert Wolffson  
Abbildung
Geboren 21. Juli 1847
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 16. Dezember 1913
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Albert Martin Wolffson war Rechtsanwalt und liberaler Politiker.

Er wurde am 21.7.1847 in Hamburg geboren und stammte aus einer jüdischen Familie. Sein Vater war der Hamburger Jurist Isaac Wolffson. Albert Wolffson studierte zunächst Rechtswissenschaften, trat 1869 in die Kanzlei seines Vaters ein und etablierte sich dann als Anwalt. Nachdem sein Vater Mitte der 1880er Jahre die Kanzlei verließ, wurden Otto Dehn und später auch Max Schramm Partner der aufstrebenden Anwaltssozietät. Wolffson war politisch sehr aktiv und gehörte in den Jahren 1880 bis 1910 der Hamburgischen Bürgerschaft an. Aufgrund seines jüdischen Glaubens war es ihm jedoch verwehrt, Mitglied des Hamburger Senats zu werden. Dennoch war Wolffson sehr einflussreich. Er war ein hervorragender und gefragter Jurist und galt als starker Redner. Seinen Beinamen „König Albert“ erhielt er angesichts seines richtungweisenden Wirkens als Führer der „Fraktion der Rechten“, der seinerzeit stärksten Fraktion der Hamburger Bürgerschaft. Wolffson war ein liberaler Politiker. Er war maßgeblich an der Abschaffung des Bürgergeldes als Wahlvoraussetzung für die Bürgerschaft sowie an der Absenkung des Zensus nach der Choleraepidemie von 1892 beteiligt. Bei der Verfassungsdebatte um die Wahlrechtsvorlage stimmte er gegen die Wahlrechtsverschlechterung. Als diese jedoch beschlossen wurde, trat Wolffson aus seiner Fraktion aus. Von 1903 bis zu seinem Tod amtierte Wolffson im Aufsichtsrat der Vereinsbank in Hamburg. Er verstarb am 16.12.1913 in Hamburg.  
Literaturhinweise Albert Wolffson_Literatur.pdf
Kategorien Politik
Justiz
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: 1880 - 1910
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Dr. Isaac Wolffson  
Abbildung
Geboren 19. Januar 1817
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. Oktober 1895
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Isaac Wolffson wurde am 19.1.1817 als Sohn jüdischer Eltern in Hamburg geboren. Er begann zunächst in Heidelberg Rechtswissenschaften zu studieren, wechselte dann aber nach Göttingen und promovierte dort 1838. 1839 beantragte er eine Advokatur, die jedoch auf Grund seiner Konfession abgelehnt wurde, da es Juden nicht erlaubt war, das Bürgerrecht zu erwerben. Daraufhin betätigte er sich vor dem Handelsgericht und fertigte Schriften für die Anwälte am Oberlandgericht an, was ihm hohe Anerkennung einbrachte. Wolffson engagierte sich zunehmend an den politischen Reformbewegungen, die in den 1840er Jahren entstanden waren. Ein großes Anliegen war ihm vor allem auch die rechtliche Gleichstellung der Juden. 1848 wurde er in die konstituierende Versammlung Hamburgs gewählt. Als er nach den Beschlüssen der Frankfurter Nationalversammlung berechtigt war, das hamburgische Bürgerrecht zu erwerben, ließ er sich nun als Anwalt nieder. Nachdem er sich für einige Zeit aus dem politischen Leben zurückgezogen hatte und verstärkt in der jüdischen Gemeinde tätig war, wurde er 1859 in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, in der er bis 1883 Mitglied blieb. Zwischen 1861 und 1862 wurde Wolffson der erste jüdische Präsident der Bürgerschaft. In den 1870er Jahren vertrat er Hamburg als Abgeordneter der Nationalliberalen im Deutschen Reichstag. In dieser Funktion war er auch Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung der deutschen Justizgesetze des Reiches. Außerdem war er als einziger ein ständiges Mitglied der Kommission für die zweite Lesung des Entwurfs zum Bürgerlichen Gesetzbuch. Seit 1879 war er bis zu seinem Tode Präsident der Hanseatischen Rechtsanwaltskammer der Hansestädte Hamburg, Lübeck und Bremen. Wolffson verstarb am 12.10.1895 in Hamburg.
 
Lokale Referenzen Wolffsonweg; Wolffsonstieg; Wolffsonbrücke; Büste in der Eingangshalle des Oberlandgerichts; Reliefportrait an einer Säule der Hamburger Rathausdiele 
Literaturhinweise Isaac Wolffson_Literaur.pdf
Kategorien Politik
Justiz
Religion
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: -
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