Hamburger Persönlichkeiten - Kunst | W
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Otto Wagenfeldt  
Abbildung
Geboren 1610
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 1671
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Otto Wagenfeldt hatte sich als Maler des frühen Barock besonders auf Darstellungen historischer, biblischer und christlicher Szenen spezialisiert, die er gern dramatisch und mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast ausführte. Viele der Werke Otto Wagenfeldts wurden zunächst dem Hamburger Maler Matthias Scheits zugeschrieben, wie das bekannte „Das Vogelnest“, oder die sechs Emporenbilder der Hamburger Kunsthalle für St. Jacobi, welche erst durch Hermann Röver 1926 als Werke Wagenfeldts identifiziert wurden. 

Otto Wagenfeldt wurde als Sohn einer Schiffsbauerfamilie in Hamburg geboren. Über seine Ausbildung als Maler ist kaum etwas bekannt, es wird jedoch vermutet, dass er Autodidakt war. Weiter wird auch angenommen, dass er – wohl um 1630 herum – wie auch viele andere Künstler seiner Zeit in die Niederlanden reiste, um die Werke von Peter Paul Rubens und Rembrandt van Rijn zu studieren. Da in Hamburg seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts auch zahlreiche niederländische Maler lebten, setzte sich im 17. Jahrhundert ein reger Kulturaustausch und gegenseitiger Einfluss fort. 1639 heiratete er die Witwe des Malers Jacob Schlepkau, mit der er später zwei Töchter und einen Sohn haben sollte, und wurde zum Hamburger Bürger. Wahrscheinlich übernahm er auch die Werkstatt Schlepkaus, möglicherweise auch seinen Kundenstamm. 1649 war er am Auftrag für 53 Brustbilder römischer Kaiser für den Rathaussaal beteiligt, die sich jedoch nicht erhalten haben. 1649/50 erhielt er den Auftrag, Emporenbilder (wohl 26) für die Kirche St. Jacobi in Hamburg zu erschaffen. 1671 verstarb Otto Wagenfeldt in Hamburg.

 
Lokale Referenzen Wagenfeldstraße in Barmbek-Nord seit 1952.
 
Literaturhinweise Otto Wagenfeldt_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Eduard Friedrich Weber  
Abbildung
Geboren 19. Juni 1830
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 19. September 1907
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Nach Beendigung der Lehre war Eduard Weber von 1849 bis 1851 zunächst bei verschiedenen Firmen in England beschäftigt. 1852 ging er in die chilenische Hafenstadt Valparaiso, wo er 1856 die Im- und Exportfirma Weber, Münchmeyer & Co. gründete, die ab 1861 unter Weber & Cia. firmierte und sich zu einer der größten Firmen der südamerikanischen Westküste entwickelte. 1862 kehrte er in seine Geburtsstadt Hamburg zurück und errichtete das auf Salpeter spezialisierte Handelshaus Ed. F. Weber. 1877 wurde er Konsul für die Hawaii-Inseln (bis 1902) sowie Vorsteher und Jahresverwalter der Niederländischen Armenkasse. Weber, Besitzer mehrerer schlesischer Güter, nannte eine bedeutende, der Öffentlichkeit zugängliche Gemäldegalerie sein Eigen und war einer der größten deutschen Kunstsammler seiner Zeit. Ihm gehörten insgesamt 360 Bilder, darunter Werke von Peter Paul Rubens, Rembrandt, Andrea Mantegna, Hans Holbein d. Ä., Albrecht Dürer und Lucas Cranach d. Ä. Ein Teil dieser Sammlung ging nach Webers Tod an die Hamburger Kunsthalle. In seinem Testament hatte er die komplette Gemäldegalerie der Stadt Hamburg für 2,5 Millionen Mark angeboten, diese lehnte jedoch ab. 1912 wurde der Rest der Sammlung in Berlin für insgesamt 4,5 Millionen Mark versteigert.

 
Literaturhinweise EduardWeber.Literatur.pdf
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
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Friedrich Ernst Martin Wield  
Abbildung
Geboren 15. März 1880
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. Juni 1940
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Ab 1901 zeichnete Friedrich Ernst Martin Wield erste Aktstudien, die noch durch den Stil Rodins geprägt waren, und fertigte später Radierungen sowie Holzschnitte an, die teils in jugendstilnaher Gestaltung ausgeführt waren. Erste Anerkennung als Künstler erfuhr er mittels seiner Porträtbüsten bekannter Hamburger Persönlichkeiten. An diesen lässt sich ein stilistischer Wandel ablesen; waren sie zunächst klassisch, wurden sie zunehmend flächig formalisiert und abstrakt. Sein Ziel innerhalb dieses Wandels blieb, Plastiken nach antikem Vorbild anzufertigen. Dieses setzte er in tänzerisch bewegten Plastik des menschlichen Körpers um, die sich durch eine formale Sicherheit und symmetrische Einfachheit auszeichnen. Nach 1918 reduzierte er die Formverläufe und grenzte sich formal von der impressionistischen Plastik ab. Außerdem entwarf er als Denkmal für Heinrich Hertz die Ärtherwelle, in der die schwungvollen Bewegungen zweier Figuren eine Allegorie zu Forschergeist und Materie darstellen. 1933 wurde die Fertigstellung des Denkmals von der NS-Kulturbehörde verhindert. In der darauffolgenden Zeit fokussierte sich Friedrich Wield auf Gipsreliefs mit religiösen Motiven („Kreuzigung“) und Tierdarstellungen. 
Lokale Referenzen Folgende Kunstwerke von Friedrich Ernst Martin Wield befinden sich im öffentlichen Raum Hamburgs: „Krugträgerin“ (1919) im Hamburger Stadtpark, „Ehrenmal“ (1922) in Hamburg-Bergedorf, „Kauernde“ (1928) in der Schule Uferstraße 10, „Mutter mit zwei Kindern“ (1929) in der Finkenau Institut für Geburtshilfe, „Aby Warburg“ (1930) am Planetarium im Stadtpark, „Gertenbiegerin“ (1931) in der Schule Alsterthal, „Ätherwelle“ (1933/Aufstellung 1994) im Eichenpark. Zudem befinden sich Arbeiten des Künstlers in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe, der Hamburger Sparkasse und des Winterhur Museums.  
Lebensbeschreibungen Friedrich Ernst Martin Wield.pdf
Literaturhinweise Friedrich Ernst Martin Wield .pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Grafiker/in: -
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Julius Wohlers  
Abbildung
Geboren 31. Oktober 1867
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. September 1953
Todesort Königreich bei Buxtehude 
Kurzbiographie

Julius Wohlers spielte nicht nur als Maler, sondern auch als Kunsterzieher und enger Berater Alfred Lichtwarks eine bedeutende Rolle im damaligen Kulturleben Hamburgs. Künstlerisch konzentrierte er sich besonders auf die norddeutsche Landschaft, zunächst noch impressionistisch geprägt, später auch mit expressiver Farbigkeit. 

Sein Kunststudium absolvierte Julius Wohlers von 1886-1889 an der Akademie in Berlin, wo er sich vor allem mit der Kunst des Radierens beschäftigte. 1890 ging er für kurze Zeit nach Kopenhagen, um bei dem Maler Peter Alfred Schou zu lernen. Schou hatte auch eine Malschule in Hamburg, welche Wohlers noch als junger Schüler besucht hatte. Wieder in Hamburg, gehörte er mit zu den Gründungsmitgliedern des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897. 1900 besuchte er gemeinsam mit Freunden (darunter auch der Maler Alfred Mohrbutter) Paris. In Hamburg fand er im ländlichen Himmelpforten, in das seine Eltern mittlerweile gezogen waren, und auch im Alten Land sein bevorzugtes Landschaftsmotiv. Ab 1901 unterrichtete er an der Kunstgewerbeschule Hamburg, und unterhielt nebenbei ein privates Atelier. Wohlers heiratete 1921 die Schwester seines Schülers Franz Beck, Maria Beck. 1926 wurde er zum Professor der Landeskunstschule, wo er vor allem die traditionelle Pleinairmalerei vermittelte. Zahlreiche bekannte Hamburger Künstler, wie Albert Feser, Rolf Böhlig, Arnold Fiedler und Hans Hausfeldt waren von ihm unterrichtet worden. Er zeigte seine Werke kaum auf Ausstellungen oder nahm Aufträge an. 1931 wurde er in den Ruhestand versetzt. 1943 wurde ein beträchtlicher Teil seines Werkes sowie auch seine Wohnung bei Bombenangriffen zerstört; Wohlers floh aus Hamburg zunächst nach Mecklenburg, um sich dann bei Stade niederzulassen. Es entstanden noch zahlreiche Landschaftsdarstellungen, doch war er durch ein Augenleiden gezwungen, sich bald auf kleinformatige Werke, meist Stilleben, zu konzentrieren. Er starb 1952 fast vollkommen erblindet. 

 
Literaturhinweise Julius Wohlers_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
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Gretchen Wohlwill  
Abbildung
Geboren November 1878
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 17. Mai 1962
Todesort Hamburg  
Kurzbiographie

Obwohl die Malerin und Grafikerin Gretchen Wohlwill keineswegs unbekannt war und mit Anita Rée und Alma del Banco zu den sehr erfolgreichen weiblichen Mitgliedern der Hamburgischen Sezession zählte, geriet ihr Werk nach ihrem Tod, bzw. schon zur Zeit ihrer Emigration, etwas in Vergessenheit. Zu Beginn ihrer Schaffenszeit entstanden vor allem Grafiken, die sich an ihrem Lehrer Arthur Illies orientierten, gerne Szenen mit Arbeitern in der Umgebung des Hafens. Bald ließ sie sich, vor allem auf Ansichten, vom Kubismus inspirieren; ihre Porträts trugen eher eine expressionistische Prägung. Vor allem in der Zeit um 1930 begann sie, sich eher auf Gemälde zu konzentrieren. In ihren Bildnissen sind meist tonige Farben bestimmend, wie ihre Kollegen der Hamburgischen Sezession konzentrierte sie sich besonders das Flächige. Teilweise werden Konturen kaum sichtbar. Seit ihrer Emigration nach Portugal 1940 hellte sich ihre Farbpalette auf, die Farben wurden insgesamt kräftiger. Motivisch entstanden vor allem Landschaften, jedoch auch viele Bildnisse (meist von Mädchen oder Frauen), wobei Gretchen Wohlwill bei letzterem Motiv gerne eine Fensterarchitektur miteinbezog. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Gretchen Wohlwill“. 


 
Lokale Referenzen

Ihr Grabstein steht im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Gretchen-Wohlwill-Platz, HafenCity, seit 2013

 
Lebensbeschreibungen Gretchen Wohlwill.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Johannes Wüsten  
Abbildung
Geboren 04. Oktober 1896
Geburtsort Heidelberg 
Gestorben 26. April 1943
Todesort Brandenburg-Görden 
Kurzbiographie Mit seinen satirischen und bitter-kritischen Zeichnungen wurde Johannes Wüsten zu einem der bedeutendsten Antipoden des NS-Regimes. Unter seinem Pseudonym Peter Nikl veröffentlichte er diese im Prager Exil bei mehreren Zeitschriften wie „Gegenangriff“, „Deutsche Volkszeichnung“ und „Prager Mittag“. Vor dem zweiten Weltkrieg malte er zunächst dunkeltonige Figurenbilder, in denen er seelische Zustände sowie körperliche Defekte verbildlichte und philosophische als auch religiöse Themen aufgriff. Gleichzeitig stellte er auch Plastiken und Pastelle her. Bereits in seiner Zeit in Hamburg fertigte er Holzschnitte für die Zeitschrift „Kräfte“, den Künstlerfest-Almanach „Gelbe Posaune der Sieben“ und eigene Schriften an. 1921 wendete er sich von der expressionistischen Ekstase ab und der Neuen Sachlichkeit zu. In Görlitz begann er, parallel zu Alexander Friedrich in Hamburg, mit der Technik des Kupferstichs in Hirnholz und Kupfer und galt bald er als ihr wichtigster Vertreter in Deutschland. Ab 1927 entwarf er etwa 70 Kupferstiche teils mit gesellschaftskritischen Inhalten.  
Lebensbeschreibungen Johannes Wüsten.pdf
Literaturhinweise Johannes Wüsten.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Zeichner/in: -
Grafiker/in: -
Journalist/in: -
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