Hamburger Persönlichkeiten - Religion | M
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Carl Paul Malsch  
Abbildung
Geboren 20. Mai 1916
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 13. September 2001
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Carl Malsch war ein evangelisch-lutherischer Theologe und von 1965 bis 1981 Hauptpastor der Hamburger Kirche St. Petri. Seine Eltern waren Anhänger der pietistisch ausgerichteten Landeskirchlichen Gemeinschaft Friedrich Heitmüllers (1888-1965). In der zugehörigen Sonntagsschule wurde Malsch durch den Jugendbund für entschiedenes Christentum geprägt, dessen Mitglieder sich als Bruderschaft mit dem Motto „Für Christus und die Kirche“ verstanden. Die Annäherung Heitmüllers an die Nationalsozialisten 1933 führte dazu, dass die Gruppe 1934 aus der Gemeinschaft austrat. Sie akzeptierte auch die Überleitung der evangelischen Jugend in die Hitler-Jugend nicht. Malsch übernahm bis zu seinem Abitur 1936 an der Oberrealschule St. Georg die Leitung der nun an die Hammer Kirchengemeinde angebundene Gemeinschaft.

Da ihm ein Lehramtsstudium aus politischen Gründen verwehr wurde, lernte Carl Malsch 1936 an der Kirchlichen Hochschule Bethel Latein, Griechisch und Hebräisch. Aufgrund einer Erkrankung wurde er nicht zum Militärdienst eingezogen. Ab 1938 studierte er Evangelische Theologie in Rostock, Berlin und Erlangen. Er gehörte zur Bekennenden Kirche und engagierte sich in der Studentengemeinde. 1939 wurde er Reichsobmann der Evangelischen Studentengemeinden. Im März 1941 absolvierte Carl Malsch das erste theologische Examen in Hamburg, wirkte im Reisedienst der Studentengemeinde, war Vikar in Hamburg-Hamm und bestand im März 1943 die zweite theologische Prüfung. Am 13. Juni 1943 wurde er durch Volkmar Herntrich ordiniert und zum Hilfsprediger ernannt; ein Jahr später wurde er zum Pastor ernannt. 1943 heiratete er die Pastorentochter Elisabeth Crusius. 1944/45 betreute Malsch Hamburger Evakuierte in Landshut/Isar in Bayern.

1945 kehrte er zurück und amtierte als Hilfsprediger, seit 1947 als Pastor an Maria Magdalenen in Klein Borstel. Von 1954 bis 1960 war er Studentenpastor an der Hamburger Universität. In dieser Funktion gründete er 1957 den Verein für ökumenische Studentenwohnheime, seit 2016 Carl-Malsch-Stiftung e.V., dessen Vorstand er auch nach seinem beruflichen Wechsel aktiv angehörte. Malsch wollte die Wohnungsnot der Schwarzafrikaner an der Universität lindern und durch das Zusammenleben von ausländischen und deutschen Studierenden die Völkerverständigung fördern.

Ab dem 1. Oktober 1960 wirkte Carl Malsch fünf Jahre als Propst an der Erlöserkirche in Jerusalem sowie als Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Jordanien, so dass er monatlich auch in Damaskus bzw. Amman predigte.

1964 wurde Carl Malsch zum Hauptpastor an St. Petri berufen, als der er von Dezember 1965 bis 1981 amtierte; zugleich war er Leiter der Hamburger Stadtmission. Als amtsältester Hauptpastor wurde Malsch 1975 der letzte Senior der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate und vertrat den Bischof. In dieser Funktion wurde er Vorsitzender der Schule-Kirche-Kommission und des Kuratoriums sowie Mitglied des Verwaltungsrates des Rauhen Hauses.

Bei seiner Amtseinführung als Hauptpastor lernte er den damaligen Hamburger Innensenator Helmut Schmidt (1918-2015) kennen, wodurch eine freundschaftliche Verbundenheit entstand; Familie Schmidt besuchte regelmäßig dessen Weihnachtsgottesdienst in St. Petri. Malsch betonte die enge Verbindung von Amt und Gemeinde. Ihm war die Alltagskirche wichtig, daher führte er an Werktagen musikalisch umrahmte Andachten zu Alltagsthemen ein. Zu Beginn einer Legislaturperiode bot er Bürgerschaftsgottesdienste an. 1969 gründete er mit Pastor Dr. Gunnar von Schlippe (1927-2018) das Beratungs- und Seelsorgezentrum an St. Petri. Das von ihm mitbegründete Studentenwohnheim in Othmarschen wurde noch zu seinen Lebzeiten Carl-Malsch-Haus benannt.

 
Literaturhinweise Malsch Literatur.pdf
Kategorien Wohlfahrt
Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1945 -
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Prof. Dr. Hans-Joachim Walter Margull  
Abbildung
Geboren 25. September 1925
Geburtsort Tiegenhof 
Gestorben 26. Januar 1982
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Hans-Joachim „Jochen“ Margull war von 1967 bis 1982 Professor für Missionswissenschaft und ökumenische Beziehungen der Kirchen an der Universität Hamburg. Nach dem Reifevermerk, Reichsarbeits- und Kriegsdienst legte er 1946 in Leipzig das Abitur ab und studierte in Greifswald, Halle und Mainz evangelische Theologie und Philosophie; 1949/50 konnte er als einer der ersten deutschen Studenten mit einem Stipendium des Ökumenischen Rates der Kirchen am Biblical Seminary New York den Master of Sacred Theology erwerben. 1951 legte er in Mainz das erste, 1953 in Darmstadt das zweite theologische Examen ab; 1954 wurde er in der Bergkirche zu Wiesbaden ordiniert. Nach einer kurzen Zeit als Vikar der Ev. Kirche in Hessen und Nassau war er von 1953 bis 1955 Studentenpfarrer im Generalsekretariat der Evangelischen Studentengemeinde in Deutschland mit Sitz in Stuttgart. Im Auftrag des Christlichen Studentenweltbundes bereiste er während dieser Zeit England, die Schweiz sowie viele Staaten Lateinamerikas, des Vorderen Orients und Südosteuropas. Ehrenamtlich war Margull in den fünfziger Jahren Schriftleiter der von ihm gegründeten Zeitschrift „Ansätze. Eine Semesterzeitschrift der Ev. Studentengemeinde in Deutschland“. Von 1956 bis 1961 war Margull wissenschaftlicher Assistent bei Walter Freytag an der Universität Hamburg. 1958 wurde er mit einer Arbeit über die Theologie der Missionarischen Verkündigung zum Dr. theol. promoviert. 1960 habilitierte er sich dort für das Fach Missionswissenschaft und ökumenische Beziehungen der Kirchen mit einer missionswissenschaftlichen Studie über chiliastisch-messianische Bewegungen in Afrika und Südostasien. Von 1961 bis 1965 war Margull Exekutivsekretär des Referats für Fragen der Verkündigung beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf, wo er das wegweisende Studienprogramm zur missionarischen Struktur der Gemeinde initiierte, das unter dem Titel „Mission als Strukturprinzip“ publiziert wurde. Von 1965 bis 1967 wirkte Margull als Gastprofessor der Vereinigten Kirchlichen Hochschule Tokyo. 1967 wurde er als Nachfolger seines Lehrers Walter Freytag zum ordentlichen Professor in Hamburg ernannt. Anders als Freytag, der die Rolle der Kirche und ihrer Mission im Kontext der Eschatologie sah, war Margull ganz auf die Gegenwart und ihre Probleme konzentriert. Die Welt mit ihren kulturellen, gesellschaftlichen und religiösen Gegebenheiten habe ihr eigenes Gewicht. Charakteristisch waren für sein Denken die Erfahrungsbezogenheit und das vorsichtige Fragen. Seine Erfahrungen im „Dritten Reich“ prägten ihn nicht nur in der Wahl seines Studienfaches, sondern auch in einer Sorge vor Erstarrung und Verabsolutierung, weswegen er einem Systematisieren, auch der eigenen theologischen Position, skeptisch gegenüber stand.

Neben der akademischen Tätigkeit war Margull weiterhin praktisch in der Ökumene aktiv: Zwischen 1968 und 1975 war er Vorsitzender des Arbeitsausschusses für Fragen der Mission und der Verkündigung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Er war an führender Stelle an der Vorbereitung und Durchführung des ersten multireligiösen Dialogs in Ajaltoun/Libanon 1970 engagiert.

Margull beschäftigte sich auch mit den eigenständigen Christentümern in der „Dritten Welt“, für die er den Begriff der „Tertiaterranität“ gebrauchte. Er erkundete diese in zahlreichen Forschungsaufenthalten, vergab entsprechende Dissertationsthemen, u. a. an Theologen aus Asien, Afrika und Lateinamerika, und war Mitherausgeber der Schriftenreihe zur Interkulturellen Geschichte des Christentums.

Zuletzt untersuchte er die „religiösen Faktoren im ägyptisch-israelischen Frieden und die Funktion eines jüdisch-islamischen Dialoges bei seiner Erhaltung“ und konnte auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 1981 in Hamburg eine Begegnung von Juden und Muslimen in christlichem Kontext realisieren.

 
Literaturhinweise Margull Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1954 -
Hochschullehrer/in: 1956 -
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Prof. D. Dr. phil. h.c. Carl Friedrich Michael Meinhof  
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Geboren 23. Juli 1857
Geburtsort Barzwitz/Pommern 
Gestorben 11. Februar 1944
Todesort Greifswald 
Kurzbiographie

Carl Meinhof war ein bedeutender deutscher Sprachwissenschaftler, Begründer der vergleichenden Bantu-Sprachforschung und Inhaber des ersten Lehrstuhls für afrikanische Sprachen weltweit. Er arbeitete zunächst als Pastor in Pommern, wo er neben seinem Beruf ein lebhaftes Interesse für afrikanische Sprachen entwickelte. Durch intensives Literaturstudium und Kontakte mit sprachkundigen Missionaren kam er zur Entdeckung systematischer Beziehungen der vor allem in den deutschen Kolonien gesprochenen Bantusprachen, denen er zwei grundlegende Untersuchungen widmete. Sie sorgte wegen ihres neuartigen Umgangs mit afrikanischen Sprachen weltweit für wissenschaftliches Aufsehen.

 

 
Lebensbeschreibungen MeinhofCarl.Biografie.pdf
Literaturhinweise MeinhofCarl.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Lehrer/in: 1879 - 1886
Sprachwissenschaftler/-in: 1886 -
Hochschullehrer/in: 1904 -
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Johann Friedrich Lorenz Meyer  
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Geboren 22. Januar 1760
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 21. Oktober 1844
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Friedrich Lorenz Meyer, geboren 22.1.1760 in Hamburg, gestorben 21.10.1844 ebd., Sohn des Hamburger Kaufmanns Johann Lorenz Meyer und dessen zweiter Frau Catharina Maria Kern. 1777-1782 Jurastudium in Göttingen mit abschließender Promotion. Nach ausgedehnten Auslandsreisen seit 1785 als Domherr in Hamburg ansässig. Vermählt 12.4.1785 mit der Professorentochter Friederike Amalie Sophie Boehmer. Umfangreiche literarische und gemeinnützige Tätigkeit. Johann Friedrich Lorenz Meyer publizierte u. a. 1801-02 die „Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg“. Meyer hielt die Grabreden auf Friedrich Gottlieb Klopstock und Friedrich Ludwig Schröder
Lokale Referenzen
Johann Friedrich Lorenz Meyer war ein äußerst aktiver Freimaurer. 1779 wurde er während seines Studienaufenthaltes in Göttingen von Georg Ludwig Boehmer - sein Doktorvater und späterer Schwiegervater (siehe oben) - zum Freimaurer aufgenommen. 1780 beförderte ihn Boehmer zum Gesellen und 1781 erhob er ihn zum Meister. Am 7. März 1801 wurde Meyer in Hamburg von der Loge "Absalom zu den drei Nesseln" angenommen. In dieser Loge führte er als Meister vom Stuhl von 1804 bis 1806 den Hammer. Am 4. Februar 1811 war Meyer Mitbegründer der "Großen Loge zu Hamburg" und übernahm neben dem Großmeister Johann Philipp Beckmann das Amt des ersten Großaufsehers.
 
Kategorien Wirtschaft
Literatur
Wohlfahrt
Religion
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Autor/in: -
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Henning Moller  
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Geboren -
Geburtsort  
Gestorben -
Todesort  
Kurzbiographie Magister Henning Moller (latinisiert Henningus oder Henningius Molitor oder Molitoris) ist zwischen 1511 und 1514 als Offizial (Stellvertreter) des Hamburger Dompropstes Joachim Klitzing urkundlich belegt. Er war außerdem Inhaber der Pfarrstelle in Eddelak (Dithmarschen) sowie Kantor und Kapitular im Kollegiatstift St. Marien vor Einbeck. Am 6. 8. 1511 besiegelte Moller in Hamburg eine Urkunde, mit der Klitzing die Stiftung einer Altarpfründe in der Itzehoer Laurentius-Kirche durch Ölgard Rantzau, die Mutter Johann Rantzaus (1492-1565), bestätigte. Am 13. 1. 1512 vermittelte Moller eine Vereinbarung zwischen dem Rat von Itzehoe und den Geistlichen an der Laurentius-Kirche über die Versorgung mit Getränken zum Eigenbedarf. Am 31. 3. 1511 entschied Moller, dass der Klerus an der Laurentius-Kirche für seine Immobilien nicht steuerpflichtig sei. In einem Notariatsinstrument über eine Vikarie in der Wöhrdener Kirche vom 12. 8. 1512 begegnet Moller als Zeuge. Am 20. 1. 1514 besiegelte Moller zu Lunden einen Vertrag über die Unterhaltung der St. Annen-Kapelle in Bösbüttel. Am 28. 2. 1514 verzichtete Moller auf sein Benefizium in Eddelak. Am 6. 5. 1514 promulgierte Moller einen Kollektenbrief zugunsten des Wiederaufbaus der untergegangenen Kirche von Herzhorn. Moller stellte, wie sich aus einem Verhörprotokoll von 1537/38 ergibt, auch Dispensurkunden in Ehesachen aus. Später begab sich Moller vielleicht in das Bistum Minden. Diese Orientierung deutet auf Beziehungen zu dem Jüngeren Haus Schauenburg hin, das damals noch in der Grafschaft Holstein-Pinneberg westlich von Hamburg regierte. Henning Moller war mit seiner Häufung von Ämtern, die er mit Sicherheit nur z.T. persönlich ausübte, ein typischer Vertreter der Geistlichkeit vor der Reformation. 
Literaturhinweise HamburgerPersönlichkeiten.HenningMoller.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Religion
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Theodor Möller  
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Geboren 06. August 1566
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. April 1645
Todesort (Hamburg-)Harburg 
Kurzbiographie Möller war, nachdem er seit 1595 in Wismar Konrektor gewesen war, vom 15. Juli 1604 bis 1640 (?) Pastor in dem damals zu Harburg gehörigen Sinstorf, danach Archidiaconus oder Diaconus an der Dreifaltigkeitskirche. Er verfasste eine Reihe von Leichenpredigten für in Harburg und Umgebung gestorbene Personen sowie aus damals aktuellem Anlass ein Trostbuch für Kriegszeiten.
 
Literaturhinweise Möller.Theodor.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Religion
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Carl Mönckeberg  
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Geboren 03. März 1807
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. März 1886
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Carl Mönckeberg war der Sohn des Senators Johann Georg Mönckeberg und dessen Ehefrau Catharina Magdalena geb. Gräpel. Mönckeberg besuchte das Johanneum und das Akademische Gymnasium seiner Geburtsstadt, bevor er von 1826 bis 1829 an den Universitäten Bonn, Göttingen und Berlin Theologie studierte. Nach Abschluss des Studiums unternahm Mönckeberg eine "Kavaliersreise" durch Deutschland, Frankreich, England, Schottland, Irland und Holland. 1831 legte Mönckeberg vor dem Geistlichen Ministerium in Hamburg das Kandidatenexamen ab. 1837 wurde Mönckeberg zum dritten Diaconus an der Hamburger Nikolaikirche gewählt, nachdem er 1838 die Hamburger Kaufmannstochter Johanna Louise Schröder geehelicht hatte. Von 1841 bis 1855 übte Mönckeberg außerdem das Predigeramt am Spinnhaus aus, von 1842 bis 1844 war er auch Katechet an der Schiffskirche. 1877 verlieh die Theologische Fakultät der Universität Leipzig Mönckeberg die Ehrendoktorwürde wegen seiner Verdienste um die Revision der Lutherbibel, für die er sich seit 1855 wissenschaftlich, kirchenpolitisch und publizistisch eingesetzt hatte. Mönckeberg gehörte innerhalb der lutherischen Kirche Hamburgs (seit 1870: Evangelisch-lutherische Kirche im Hamburgischen Staate) dem konservativen Spektrum an. Er war u.a. Mitglied der Hamburg-Altonaischen Bibelgesellschaft von 1814, des Kirchenbauvereins St. Nikolai und der Hamburger Stadtmission. Außerdem zählte Mönckeberg 1839 zu den Gründern des Vereins für Hamburgische Geschichte. Von seinen Werken ist die 1864 erschienene, 2006 als Nachdruck erschienene und seit 2014 in einer neuen, ausführlich kommentierten Ausgabe leicht zugängliche Schrift "Hamburg unter dem Drucke der Franzosen" am bekanntesten. In ihr stellte sich Mönckeberg einem Teil der  Erinnerungskultur seiner Heimatstadt entgegen, indem er einer einseitig-negativen Darstellung der so genannten Franzosenzeit (1806-1814) und damit frankreichfeindlichen und nationalistischen Kreisen widersprach. Zu Carl und Johanna Louise Mönckebergs Kindern gehörte der Jurist und Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg (1839-1908); nach ihm ist in Hamburg die berühmte Mönckebergstraße benannt. Die Photographie Carl Mönckebergs stammt aus der Zeit um 1865 (Original im Staatsarchiv Hamburg).
 
Literaturhinweise CarlMönckeberg.pdf
Kategorien Religion
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Joachim Morgenweg  
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Geboren 09. Dezember 1666
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 05. Januar 1730
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Morgenweg besuchte das Johanneum und das Akademische Gymnasium, wo er auch in die Grundlagen des Hebräischen und der rabbinischen Literatur eingeführt wurde. 1689 bezog er die Universität Leipzig, um dort Theologie zu studieren. 1693–1697 war Morgenweg Katechet (Religionslehrer) und Sonntagsprediger am Hamburger Zuchthaus, 1697–1698 zweiter Pfarrer zu Sülfeld (heute Krs. Segeberg) und schließlich von 1698 bis zu seinem Tode Pastor am Hamburger Waisenhaus. Während seiner Amtszeit machte Morgenweg – nicht immer zur Freude der Verwaltung – Reformvorschläge für diejenige Einrichtung, die er geistlich betreute. An den kirchenpolitischen Zänkereien um den Pietismus, die um 1700 in Hamburg öffentlichkeitswirksam ausgetragen wurden, scheint sich Morgenweg, obwohl theologisch hoch gebildet, nicht beteiligt zu haben. Morgenweg veröffentlichte nur sehr wenig, doch waren seine Editionen der Heiligen Schrift nach Luthers Übersetzung, die zwischen 1707 und 1732 herauskamen, in Hamburg und Umgebung als Familienbibeln geschätzt. Morgenweg betätigte sich auch als Bücher- und Kunstsammler. In erster (heimlich geschlossener, nicht standesgemäßer) Ehe war er mit seinem Beichtkind, der Prinzessin Juliane Luise von Ostfriesland (1657–1715), verheiratet, in zweiter Ehe ab 1716 mit der Pfarrerstochter Juliane Luise Jensen.Das Bild zeigt Titelblatt und Frontispiz eines Exemplars der von Morgenweg herausgegebenen Luther-Bibel in der Ausgabe von 1713. Sie stammt aus der Familie des Staders Pastors Johann Hinrich Mutzenbecher (1731-1772/ Nordkirchenibliothek, Signatur Mi 3152).

 

 
Literaturhinweise Morgenweg.Joachim.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Religion
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Prof. Dr. Hans-Rudolf Müller-Schwefe  
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Geboren 26. Juni 1910
Geburtsort Punschrau/Saale 
Gestorben 10. April 1986
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Hans-Rudolf Müller-Schwefe war ein lutherischer Theologe und Professor für Praktische Philosophie an der Universität Hamburg. Nach dem Abitur 1929 studierte er bis 1934 in Münster und Tübingen Evangelische Theologie. 1934 legte er das Erste Theologische Examen in Münster ab und wurde mit einer Arbeit über Rilke als Mystiker in Tübingen bei Karl Heim promoviert. Nach dem Vikariat von 1934 bis 1936 war er von 1936 bis 1939 Assistent Heims in Tübingen. 1938 habilitierte er sich mit einer Arbeit über „Preußentum und Protestantismus“, die damals nicht gedruckt werden durfte. Von 1939 bis 1945 wirkte er als Wehrmachtspfarrer, von 1945 bis 1947 als Gemeindepastor in Iba bei Bebra. Von 1947 bis 1952 leitete er die Evangelische Akademie von Kurhessen-Waldeck in Guntershausen und von 1952 bis 1955 in Hofgeismar. Da Müller-Schwefe bereits am 1. Mai 1933 in die NSDAP und am 1. April 1933 in die SA eingetreten war, zog sich sein Entnazifizierungsverfahren bis 1948 hin.

Von 1955 bis 1976 war Müller-Schwefe Ordinarius für Praktische Theologie der neu gegründeten Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität, 1960/61 und 1964/65 war er ihr Dekan. Als Emeritus lehrte er zeitweise noch, publizierte und hielt Vorträge. 1979 übernahm er eine Vertretung am lutherischen theologischen Ausbildungszentrum in Pietermaritzburg und 1983/84 wirkte er als Pastor in der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Windhoek/Namibia.

Fachlich konzentrierte Müller-Schwefe sich auf die Predigtlehre. Zwischen 1961 und 1973 legte er eine dreibändige Homiletik vor, die sich durch die weiträumige Einbeziehung sprachphilosophischer und fundamentaltheologischer Fragen in die Theorie der Verkündigung auszeichnete. Wie sein Lehrer Karl Heim ging er davon aus, dass der heutige Mensch nicht mehr nach Gott frage, was der Ausgangspunkt jeder Verkündigung sein müsse. Müller-Schwefe war interdisziplinär offen und suchte das Gespräch mit den Naturwissenschaften und der Technik. Er interessierte sich für den umfassenden Veränderungsprozess, in dem Wissenschaft und Technik die menschliche Wirklichkeit verwandeln. Die Säkularisierung verstand er als Herausforderung an die Kirche. Er publizierte zu anthropologischen, theologiegeschichtlichen, existenzphilosophischen, sprachanalytischen und gesellschaftspolitischen Themen. Müller-Schwefe stand in der Auseinandersetzung mit moderner Dichtung und Literatur und arbeitete über Ernst Jünger, Günther Grass und Heinrich Böll.

 
Literaturhinweise Müller-Schwefe Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1934 -
Hochschullehrer/in: 1955 -
Anfang

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