Hamburger Persönlichkeiten - Religion | L
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Dr. h.c. Gerhard Richard Wilhelm Langmaack  
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Geboren 19. Februar 1898
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 26. Mai 1986
Todesort Ahrensburg 
Kurzbiographie

Gerhard Langmaack war ein Hamburger Architekt. Nach dem Besuch der Realschule absolvierte er von 1912 bis 1915 eine Maurerlehre und wurde anschließend bis 1919 an der Hamburger Baugewerkschule ausgebildet, daneben leistete er Kriegsdienst. Nach Anstellungen als Architekt, u.a. im Baubüro der Karstadt AG, eröffnete er 1922 sein eigenes Architekturbüro in Hamburg, in dem er ab 1956 mit seinem Sohn Dieter zusammenarbeitete. Langmaack baute zahlreiche Einzelhäuser, Wohnungen, Schulen und Firmengebäude sowie von 1925 bis 1926 die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg. Gefördert wurde er insbesondere von Fritz Schumacher.

Bis 1933 war Langmaack Mitglied der SPD und Geschäftsführer des „Vereins Heimatschutz im Hamburger Staatsgebiet“. Von 1934 bis 1936 war er Leiter der Hamburger Sektion der Reichskammer der bildenden Künste, Vorstandsmitglied im Deutschen Werkbund und Vertrauensarchitekt der Deutschen Arbeitsfront. Ab 1939 war er an den Planungen Konstanty Gutschows für die Neugestaltung Hamburgs beteiligt. 1945/46 leitete er den Arbeitsausschuss Stadtplanung in der Hamburger Bauverwaltung.

Sein besonderes Augenmerk galt dem Sakralbau, der nach 1945 bei ihm im Vordergrund stand: Er baute 50 Kirchen neu, darunter die Hamburger Hauptkirche St. Nikolai. 1931 wurde er Mitstifter der Evangelischen Michaelsbruderschaft, deren Diakon er war. Von 1946 bis 1957 war er Mitglied der Synode der Hamburger Landeskirche. 1949 war er Mitbegründer des Arbeitsausschusses des Evangelischen Kirchenbautages. 1957 erhielt Langmaack einen Lehrauftrag für Kirchenbau an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Hamburg, die ihm 1968 die Ehrendoktorwürde verlieh.

 
Literaturhinweise Langmaack Literatur.pdf
Kategorien Architektur
Religion
Funktionen Architekt/in: 1919 -
Stadtplaner/in: 1939 - 1946
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Dr. phil. Lic. theol. Hermann Friedrich Johannes Carl Lau  
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Geboren 15. Oktober 1882
Geburtsort Lübeck 
Gestorben 04. Februar 1964
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Hermann Lau war ein lutherischer Theologe und Schulleiter. Nach dem Abitur in Lübeck 1901 studierte er von 1901 bis 1905 Evangelische Theologie und Philologie in Erlangen,  Berlin und  Kiel. 1905 legte er das erste theologische Examen in Lübeck ab und arbeitete 1905/06 als Hilfslehrer am Katharineum. 1907/08 studierte er weiter in Kiel und bestand dort 1908 die erste Lehramtsprüfung für die Fächer Religion. Hebräisch, philosophische Propädeutik und Latein. Das Seminarjahr verbrachte er 1909 am Gymnasium zu Kiel, das Probejahr 1910 am Gymnasium Glückstadt, wo er ab 1911 als Hilfslehrer und ab 1912 als Oberlehrer wirkte.

Bereits 1907 war  er in Erlangen mit einer Studie über Eugen Dühring als Religionsphilosoph zum Dr. phil und zwei Jahre später mit einer Arbeit zur angelsächsischen Mission in Kiel zum Lic. theol. promoviert worden.

1924 wurde Lau Studiendirektor des städtischen Gymnasiums in Itzehoe und 1927 in Glückstadt. Nebenamtlich stand er von 1929 bis 1934 dem Lyzeum Glückstadt vor. 1934 wurde er Leiter des Christianeums in Altona, bis er im August 1942 abberufen wurde. Er sollte die Leitung der Oberschule für Jungen in Blankenese übernehmen, ließ sich aber aus gesundheitlichen Gründen im Oktober in den Ruhestand versetzen. Hintergrund waren Ermittlungen wegen seiner politischen Haltung im Kontext der Aktivitäten von Schülern in der Swing-Jugend.

Politisch gehörte Hermann Lau der DVP und ab 1930 der antisemitischen DNVP an. Nach Aufhebung der Mitgliedersperre trat er 1937 in die NSDAP ein. Seit 1934 war Lau bereits Mitglied von NSV, NSLB, RLB sowie Luftschutzwart, seit 1940 im VDA und im Reichskolonialbund.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges blieb er im Ruhestand und engagierte sich als Mitbegründer des Vereins der Freunde des Christianeums und als langjähriges Vorstandsmitglied weiterhin für diese Schule. Darüber hinaus unterrichte­te  Lau seit 1945/46 Grie­chisch, zeitweilig auch Hebräisch, am Kirchlichen Vorlesungswerk, an der Kirchlichen Hochschule und von 1954 bis 1962 auch an der Theologi­schen Fakultät der Hamburger Universität.

 
Literaturhinweise Lau Hermann Literatur.pdf
Kategorien Religion
Bildungswesen
Funktionen Lehrer/in: 1905 - 1934
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Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Kurt Rudolf Hermann Anton Leese  
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Geboren 06. Juli 1887
Geburtsort Gollnow/Pommern 
Gestorben 06. Januar 1965
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Kurt Leese war ein liberaler Hamburger Pastor und Philosophieprofessor. Nach der Reifeprüfung 1906 studierte er Evangelische Theologie und Philosophie an der Theologischen Schule Bethel sowie in Rostock, Straßburg und Berlin, wo er 1910 und 1912 die beiden theologischen Prüfungen ablegte. 1912 wurde er in Kiel in Theolo­gie promoviert und als Geistlicher nach Danzig berufen; 1915 wurde er Pastor in Kirch-Baggendorf, Vorpommern. 1921 übernahm er eine Pastorenstelle in Hamburg-St. Georg. Neben seiner kirchlichen Tätig­keit war Kurt Leese bei den Pfadfindern sehr aktiv, u.a. ab 1926 als Bundesführer des „Deut­schen Späherbundes“. 1928 wurden in Leeses Wohnung bei einem Gespräch mit Paul Tillich, Eduard Heimann und August Rathmann die „Neuen Blätter für den Sozialismus“ gegründet. Leese trat zusammen mit Rudolf Otto und Tillich für das Heimatrecht der Mystik im Protestantismus ein. Er setzte an der Tradition des deutschen Idealismus an.

Während seiner Hamburger Zeit widmete Kurt Leese sich verstärkt philosophischen Forschungen und wurde 1927 von Ernst Cassirer und William Louis Stern zum Dr. phil. promoviert. Ein Jahr später habilitierte er sich für Philosophie an der Hamburgischen Universität und lehrte fortan als Privatdozent.

Im April 1932 entschied sich Leese, aus dem aktiven Dienst der Hamburger Landeskirche auszuscheiden, da ihn der innere Konflikt zwischen seinem Kirchenamt und der freien Forschungsarbeit belastete. Die Philosophische Fakultät der Hamburger Universität ernann­te ihn 1935 zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor für Philosophie. 1938 erschien sein systematisches Hauptwerk „Die Religion des protestanti­schen Menschen“, das entgegen einer engen konfessionalistischen Strömung der zeitgenössischen Theologie die Idee Schleiermachers entwickelte, dass die „Reformation noch weiter geht“. 1940 entzog der Reichserziehungsminister ihm aus „politischen und weltanschaulichen Gründen“ die Lehrbefugnis. Lese widerlegte die Rassentheorien Alfred Rosenbergs als unbegründet und widersprüchlich. Ebenso wies er die Versuche Houston Stewart Chamberlains und Rosenbergs, die arische Herkunft Jesu nachzuweisen, zurück.

Zum 1. Oktober 1945 wurde Kurt Leese zum planmäßigen außerordentli­chen Profes­sor an der Hamburger Universität ernannt und in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit berufen. Neben seiner Tätigkeit am Philoso­phi­schen Seminar lehrte er wie schon in den dreißiger Jahren Systemati­sche Theolo­gie im Rahmen der Lehrerbildung am Pädagogischen Insti­tut. 1957 verlieh ihm die Marbur­ger Theo­logische Fakultät die Ehren­dok­torwürde.

 
Literaturhinweise Leese Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1915 - 1932
Hochschullehrer/in: 1935 -
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Christian Heinrich Lohmann  
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Geboren 28. März 1747
Geburtsort Glückstadt 
Gestorben 08. Januar 1821
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Christian Heinrich Lohmann, geboren am 28.03.1747 in Glückstadt, gestorben am 08.01.1821 in Hamburg. Seit 1768 in Hamburg als Gewürzhändler tätig. Nach zahlreichen bürgerlichen Ehrenämtern seit 1814 Oberalter. Vermählt am 03.07.1771 mit Anna Catharina von der Neuenburg. 
Kategorien Wirtschaft
Religion
Funktionen Oberalter: 1814 -
Kaufmann/-frau: -
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Prof. Dr. Bernhard Lohse  
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Geboren 24. Mai 1928
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 29. März 1997
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Bernhard Lohse zählte zu den international bedeutendsten deutschen Kirchenhistorikern. Sein Schwerpunkt lag auf der Reformationsgeschichte und dem Wirken Martin Luthers. Von 1963 bis 1992 war er Professor an der Universität Hamburg.

Nach der Reifeprüfung studierte Lohse von 1947 bis 1951 in Heidelberg, Göttingen und – durch ein Stipendium des Ökumenischen Rates der Kirchen – in Bristol bzw. Cambridge. 1951 legte er in Hamburg das erste, 1953 nach dem Vikariat an St. Johannis das zweite theologische Examen ab. 1954 wurde er ordiniert, arbeite als Hilfsprediger an St. Martinus Eppendorf und erhielt ein Jahr später den Pastorentitel verliehen.

Er wechselte jedoch in die Wissenschaft. Bereits 1952 war er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in Göttingen gewesen, wo er bei Joachim Jeremias und Hermann Dörries mit der Studie über das Passafest der Quartadecimaner promoviert wurde. Durch den Kontakt zu Dörries wandte er sich der Kirchengeschichte zu und wurde im Oktober 1955 Assistent Kurt Dietrich Schmidts an der neugegründeten Evangelisch-theologischen Fakultät in Hamburg. Zwei Jahre später habilitierte er sich mit einer Studie über das Verhältnis von Glaube und Vernunft bei Martin Luther und wirkte als Privatdozent für Kirchen- und Dogmengeschichte. 1958/59 vertrat er einen Lehrstuhl in Göttingen, anschließend erhielt er in Hamburg eine Diätendozentur; 1961 war er Gastprofessor in Claremont/Kalifornien. 1963 ernannte ihn die Hamburger Universität zum apl. Professor, bevor er ein Jahr später als Nachfolger Schmidts den Lehrstuhl für Kirchengeschichte erhielt, den er bis zu seiner Emeritierung 1992 behielt.

Lohse legte zahlreiche Publikationen insbesondere zur Reformationsgeschichte vor; 1963 erschien seine Studie über Luthers Auseinandersetzung mit dem Mönchsideal des Mittelalters. Viele Bücher erlangten hohe Auflagen, insbesondere der Überblick über die Epochen der Dogmengeschichte (1963, 9. Aufl. 2011) oder die Einführung in Martin Luthers Leben und Werk (1980, 3. Aufl. 1997). Als opus magnum einer fast fünfzigjährigen Beschäftigung mit dem Reformator gilt seine Darstellung der Lutherischen Theologie in ihrer historischen Entwicklung und in ihrem systematischen Zusammenhang (1995).

Zahlreiche internationale Vortragseinladungen und Ämter zeigen sein hohes Renommee über die deutsche Universitätslandschaft hinaus. Lohse wirkte im wissenschaftlichen Beirat des Vorstandes der Luthergesellschaft und als Mitherausgeber der Zeitschrift Luther sowie der kritischen Ausgabe der Werke Luthers. Von 1956 bis 1983 arbeitete er im Continuation Committee des Internationalen Kongresses für Lutherforschung, von 1970 bis 1997 gehörte er zur Historischen Kommission des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes. Regelmäßig nahm er an Tagungen des Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen teil und wirkte im Beirat der Abteilung für abendländische Religionsgeschichte des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz.

 
Literaturhinweise Lohse Bernhard Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1954 -
Hochschullehrer/in: 1955 - 1992
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Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eduard Lohse  
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Geboren 19. Februar 1924
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 23. Juni 2015
Todesort Göttingen 
Kurzbiographie

Eduard Lohse war ein evangelisch-lutherischer Theologe, Landesbischof und Ratsvorsitzender der EKD.

Eduard Lohse war das älteste von vier Kindern des Studienrats Dr. Walther Lohse und seiner Frau, der Dozentin Dr. Wilhelmine Lohse (1896–1980). Sein jüngster Bruder war der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Bernhard Lohse (1928–1997). Nach der Reifeprüfung 1942 und dem Kriegsdienst konnte Eduard Lohse 1945 das Studium der Evangelischen Theologie an der Kirchlichen Hochschule Bethel aufnehmen und wechselte ein Jahr später an die Göttinger Universität. 1949 bestand er dort das erste theologische Examen und wurde bei Joachim Jeremias zum Dr. theol. promoviert.

1949/50 war Lohse wissenschaftliche Hilfskraft bei Jeremias in Göttingen, bis er als Konviktinspektor an die Kirchliche Hochschule Hamburg wechselte. Da­ne­ben war er Vikar in der Lukasgemeinde Hamburg-Fuhlsbüttel und legte im Herbst 1951 das Zweite Theologische Examen ab. Am 6. Januar 1952 wurde er in St. Michaelis ordiniert und wirkte als Hilfsprediger an St. Lukas sowie in der Auferstehungsgemeinde St. Pauli-Süd. Am 26. Juni 1952 wurde ihm der Pastorentitel verliehen.

Von 1953 bis 1956 war Eduard Lohse wissenschaftlicher Assistent in Mainz, wo er sich 1953 habilitierte. Im Sommersemester 1955 und im Wintersemester 1955/56 vertrat er den Lehrstuhl für Neues Testament in Bonn, bevor er 1956 zum außerordentlichen und sechs Jahre später zum ordentlichen Professor für Neues Testament an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ernannt wurde. 1964 wechselte Lohse zurück nach Göttingen, wo er bis 1971 Ordinarius für Neues Testament war. 1969 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Seine besondere Integrationskraft zeigte er in den hochschulpolitisch spannungsreichen Jahren von 1969 bis 1971 als Prorektor bzw. Rektor der Universität.

Eduard Lohse hinterließ ein umfangreiches wissenschaftliches Oeuvre, eine Vielzahl seiner Monographien stellen Standardwerke dar.

In über achthundert Aufsätzen, Artikeln und Rezensionen hat er wissenschaftliche, kirchliche sowie gesellschaftliche Fragestellung erörtert und Personen biographisch gewürdigt. Von 1971 bis 1981 war er verantwortlicher Herausgeber der Zeitschrift für neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, ab 1975 stand er in der Herausgeberschaft der Zeitwende.

Am 24. November 1970 wählte ihn die Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers zum Landesbischof. 1971 trat er sein Amt an und übte es bis zur Emeritierung 1988 aus. Er hatte in dieser Zeit auch den Vorsitz im Kirchensenat und im Bischofsrat der ev.-luth. Landeskirche Hannovers sowie des Landeskirchenamts inne. Seit 1977 stand Lohse dem Göttingern Universitätsbund vor. Darüber hinaus war er von 1975 bis 1978 Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und von 1979 bis 1985 Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem er seit 1973 angehörte. Von 1977 bis 2000 war er zudem Abt des Klosters Loccum. Eduard Lohse war ebenso Präsident des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes. Von 1989 war er Gründungsvorsitzender des Kuratoriums der Hanns-Lilje-Stiftung (bis 1993) und des Landschaftsverbandes Südniedersachsen (bis 1994).

Als Bischof und EKD–Ratsvorsitzender wurden sein partnerschaftliches Amtsverständnis und seine Fähigkeit als Brückenbauer sehr geschätzt. Er förderte das ökumenische Lehrgespräch zwischen Katholiken und Lutheranern. Zusammen mit Kardinal Karl Lehmann war er Vorsitzender des Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen. 1990 wurde Lohse als Gastprofessor an die Päpstliche Universität Gregoriana nach Rom eingeladen.

Darüber hinaus betonte Lohse den Dialog zwischen Christen und Juden: 1976 hatte er den Vorsitz auf lutherischer Seite bei einer Begegnung zwischen Vertretern der VELKD und der Rabbinerkonferenz in der Bundesrepublik Deutschland im jüdischen Gemeindehaus in Berlin. Zehn Jahre später setzen sich der Rat der EKD und Vertreter des Zentralrates der Juden in Deutschland zusammen, um über die politische Kultur und der Abwehr des Antisemitismus zu sprechen.

Schon 1979 setzte Eduard Lohse sich gegen die Diskriminierung Homosexueller sowie für die Förderung von Theologinnen ein. Sein Engagement für die Ostverträge der sozial-liberalen Koalition trug ihm innerhalb der Kirche und im politischen Konservatismus heftige Kritik ein. Für den Zusammenhalt der EKD war seine Vermittlung in den Auseinandersetzungen um den NATO-Doppelbeschluss 1979 und die Friedensbewegung in der Kirche, die auf dem 19. Deutschen Evangelischen Kirchentag 1981 in Hamburg sehr scharf ausgetragen wurden, besonders wichtig. Eduard Lohse unterstützte die Annäherung der SPD an die Kirchen und war mit dem Bundeskanzler Helmut Schmidt (1918–2015) befreundet. Er hielt die Traueransprache für dessen Frau Loki Schmidt (1919-2010) in der Hauptkirche St. Michaelis.

Auch im Ruhestand ließ sein Engagement nicht nach: 1988 wurde Eduard Lohse zum Vorsitzenden des Weltbundes der Bibelgesellschaften gewählt.

Neben den theologischen Ehrendoktorwürden aus Mainz (1961), Allentown (Pennsylvania, USA (1979) und Glasgow (1981) wurden das wissenschaftliche und das Lebenswerk Lohses durch zahlreiche Preise gewürdigt, z.B. 1979 mit dem Niedersachsenpreis in der Kategorie Kultur, 1995 mit dem Göttinger Edith-Stein-Preis, 2007 mit dem Dr. Leopold–Lucas–Preis der Universität Tübingen. 1969 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 1978 der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und 1982 der Accademia Mediterranea delle Scienze. 

 
Literaturhinweise Lohse Eduard Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1952 -
Hochschullehrer/in: 1953 -
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Matthias Lüttmann  
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Geboren 12. Oktober 1708
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 18. August 1772
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Matthias Lüttmann war der Sohn des Christoffer Lüttmann, Oberalten im Kirchspiel St. Petri, und der Anna Maria geborenen Mutzenbecher. Nach einem Theologiestudium, das Lüttmann in Jena absolvierte, wurde er 1735 unter die Kandidaten des Geistlichen Ministeriums aufgenommen. 1742 wurde Lüttmann Pastor am Hospital zum Heiligen Geist und am Gasthause. 1743 heiratete Lüttmann Catharina v. Bobart, die aber bereits 1756 verstarb. Deswegen ehelichte Lüttmann 1757 die Kaufmannstochter Magaretha Elisabeth Koep. Aus Lüttmanns Feder sind Gelegenheits- und Erbauungsschriften sowie Predigten erhalten.1756 erschien zur Goldenen Hochzeit der Eltern Lüttmanns eine umfangreiche Festschrift (Titelblatt-Abbildung nach dem Exemplar der Nordkirchenbibliothek Hamburg, Signatur: Mi 0322).
 
Literaturhinweise MatthiasLüttmann.Titelblatt.pdf
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