Kurzbiographie |
Der wichtigste Impuls im Schaffen der Malerin, Bildhauerin und Kunstgewerblerin Elena Luksch-Makowsky war sicherlich der Wiener Jugendstil, den sie oft um folkloristische Elemente ihrer russischen Heimat ergänzte. Thematisch setzte sie sich in vielen Werken mit den damals herrschenden Rollenbildern der Frau auseinander. Elena Makowsky wurde als Tochter des bekannten und vom Zaren Alexander II. geförderten Künstlers Konstantin Makowsky geboren und wuchs somit in einer von Kultur und Kunst geprägten Familie auf. Früh reiste sie mit ihren Eltern durch Italien, die Schweiz und Deutschland. 1894/95 schon lernte sie an der Petersburger Akademie bei Ilja Repin Malerei, zuvor hatte sie bereits umfassenden Privatunterricht bekommen. 1898 ging sie im Rahmen eines Auslandsstipendiums nach München, um bei Anton Ažbe zu studieren. In Deutenhofen, wo sie in der Werkstatt des Bildhauer Mathias Gasteiger arbeitete, lernte sie ihren späteren Mann, den österreichischen Bildhauer Richard Luksch, kennen, mit dem sie später drei gemeinsame Söhne bekam. 1900 heirateten sie in München, und schon im selben Jahr stellte sie als erste Frau innerhalb der Wiener Sezession aus. 1901 wurde das Ehepaar Mitglied der Gruppe, beide zogen nach Wien und begannen, insbesondere nach der Gründung der Wiener Werkstätten, sich auf das Gebiet des Kunsthandwerkes zu konzentrieren. 1906 entstand ein Majolka-Relief für das Wiener Burgtheater, zudem arbeitete Elena Luksch-Makowsky an der bekannten Zeitschrift „Ver Sacrum“ mit. 1907 wurde Richard Luksch an die Hamburger Kunstgewerbeschule berufen, und Elena Luksch-Makowsky folgte ihm. In dieser Zeit intensivierte sie ihre Beschäftigung mit dem russischen Volksleben und erneuerte so die Form der traditionellen russischen Volksbilderbögen, der „Lubki“, auf denen meist volkstümliche Themen dargestellt und mit Kommentartexten versehen wurden. Sie erhielt in Hamburg zahlreiche öffentliche Aufträge. Als sie sich 1921 von Richard Luksch trennte, blieb sie in Hamburg. Durch die Hilfe von Gustav Pauli wurde ihr eine Studienreise nach Paris ermöglicht. 1926 wurde eines ihrer Hauptwerke, die Fayencegruppe „Frauenschicksal“, im Hamburger Stadtpark aufgestellt, an der sie schon seit 1910 gearbeitet hatte. 1930 wurde sie mit der Gestaltung für zwei Brunnen für die Schule Meerweinstraße beauftragt; dennoch verschlechtert sich ihre finanzielle Situation. 1953 wurde ihr Lebenswerk zu ihrem 75. Geburtstag mit einer großen Ausstellung im Hamburger Völkerkundemuseum geehrt. |