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Prof. Dr. Dietrich Edgar Katzenstein  
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Geboren 19. März 1923
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. September 2008
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Dietrich Katzenstein war ein Jurist, der in Hamburg als Präsident des Landeskirchenamtes, später als Richter am Bundesverfassungsgericht wirkte. Der Enkel des Bürgermeisters Karl August Schröder und Sohn des Kaufmanns Edgar Katzenstein schloss die Gelehrtenschule des Johanneums 1940 mit dem Notreifezeugnis als Kriegsfreiwilliger ab. Nach dem Reichsarbeitsdienst und der Entlassung aus der Wehrmacht aus gesundheitlichen Gründen begann er das Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg i.Br., das er von 1942 bis 1944 in Hamburg fortsetzte. Anschließend arbeitete er im Betrugsdezernat der dortigen Kriminalpolizei. 1945/46 nahm er das Studium in Mainz und Hamburg wieder auf. Dort bestand er 1947 die erste juristische Staatsprüfung und studierte anschließend ein Semester Evangelische Theologie in Mainz. Von 1948 bis 1951 absolvierte er den juristischen Vorbereitungsdienst in Hamburg, u.a. am Amtsgericht Wandsbek. 1948 nahmen Rudolf Sieverts und Ottokar Tesar seine Promotion an. 1951 bestand Katzenstein die Große juristische Staatsprüfung und wurde zum Assessor, 1952 zum Gerichtsassessor am Landgericht und 1953 zum Landgerichtsrat ernannt.

Von 1954 bis 1958 war das CDU-Mitglied zur Hamburgischen Landesvertretung in Bonn abgeordnet. Er war persönlicher Referent des Senators Renatus Weber (1908-1992), des Bevollmächtigten der Stadt beim Bund.

Ab 1958 war er als Landgerichtsrat in der 10. Zivilkammer und in der Baulandkammer tätig. 1962 arbeitete er als Hilfsrichter am Hanseatischen Oberlandesgericht im Miet- und Verkehrsrecht. 1963 wurde er zum Landgerichtsdirektor und Vorsitzenden einer Zivilkammer ernannt. Nebenamtlich wirkte er als Mitglied des Hamburgischen Verfassungsgerichts. Von 1965 bis 1975 war Katzenstein Präsident des Landeskirchenamts Hamburg, außerdem Mitglied der Hamburgischen Justizdeputation, des Richterwahlausschusses und Vorstandsmitglied vieler kirchlicher Institutionen.

Von 1975 bis 1987 gehörte er dem Bundesverfassungsgericht als Mitglied des Ersten Senats an. Während seiner Amtszeit prägte er die Rechtsprechung im Bereich des Sozial- und Eigentumsrechts maßgeblich. 1986 wurde Katzenstein zum Honorarprofessor an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ernannt, an der er regelmäßig lehrte. 1987 erhielt Katzenstein das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

 
Literaturhinweise Katzenstein Literatur.pdf
Kategorien Justiz
Religion
Funktionen Hochschullehrer/in: 1986 -
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Clara Klabunde  
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Geboren 30. Dezember 1906
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 07. Juli 1994
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Anfang des 20. Jahrhunderts geboren, gehörte Clara Klabunde, geb. Genter zu den wenigen Frauen, die in einem seit Jahrhunderten den Männern vorbehaltenen Beruf tätig wurden: der Juristerei. Sie wurde nach dem Krieg zur ersten Gerichtspräsidenten der Bundesrepublik Deutschland.
Im Alter von 20 Jahren schrieb sich Clara Klabunde an der juristischen Fakultät der Universität Hamburg ein und studierte bis 1929 Jura. Nach ihrem Großen Juristischen Staatsexamen arbeitete sie von 1933 an 19 Jahre als Rechtsanwältin in Hamburg. Gleichzeitig war sie im sozialdemokratischen Umfeld tätig. Hier lernte sie ihren späteren Mann kennen, den Journalisten Erich Klabunde, der nach 1933 seine Arbeit aus politischen Gründen aufgeben musste und nach dem Krieg Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Clara Klabunde ehrenamtliches Mitglied einer Reihe von Gremien. Im Rahmen der Entnazifizierungsverfahren war sie als Spruchkammervorsitzende, außerdem im beratenden Ausschuss für das Pressewesen, im Vorstand des Hamburgischen Anwaltsvereins und der Vereinigung weiblicher Juristen und Volkswirte tätig.
1950 starb Erich Klabunde. Clara Klabunde ging in den Staatsdienst und wurde Richterin. Neben dieser Tätigkeit fungierte sie 25 Jahre als Verfassungsrichterin am Hamburgischen Verfassungsgericht und gehörte außerdem lange dem Vorstand des Hamburgischen Richtervereins an.
1952 wurde Clara Klabunde zur Vorsitzenden am Landesarbeitsgericht Hamburg und zur Landesarbeitsgerichtsdirektorin berufen und war entscheidend bei der Entwicklung des damals nur teilweise kodifizierten Arbeitsrechts beteiligt, welches den sozialen Gegebenheiten der Nachkriegszeit angepasst werden musste.
Am 1. September 1966 wurde Clara Klabunde als erste Frau in der Bundesrepublik Deutschland zur Präsidentin des Landesarbeitsgerichtes ernannt und wirkte in dieser Funktion bis zu ihrer Pensionierung 1971.
Für ihre Verdienste um das Rechtswesen erhielt Clara Klabunde die Medaille für Treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber.

Text: Rita Bake

 

 
Lokale Referenzen Seit 1962 gibt es in Hamburg Bergstedt den Klabundeweg, benannt 1962 nach Erich Klabunde. 2001/2002 ergänzt um die ebenso bedeutende Ehefrau Clara Klabunde.  
Kategorien Justiz
Funktionen Richter/in: -
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Dr. Georg Ferdinand Kunhardt  
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Geboren 10. April 1824
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 08. März 1895
Todesort Heidelberg 
Kurzbiographie Ferdinand Kunhardt wurde am 10.4.1824 in Hamburg geboren. Sein juristisches Studium schloss er mit seiner Promotion in Heidelberg ab. Danach wurde er 1861 Richter am Niedergericht in Hamburg. In der Zeit von 1859 bis 1868 war er Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und amtierte 1865 für zwei Jahre als deren Präsident. Nach seinem Austritt aus der Bürgerschaft wurde er 1869 an Stelle Alfred Rückers in den Senat gewählt. Dort amtierte er als erster Polizeiherr und Chef der Hamburgischen Justizverwaltung. In dieser Funktion war er für die Ausweisung des Sozialdemokraten und Verlegers Johann Heinrich Wilhelm Dietz aus Hamburg verantwortlich. Als ihm krankheitsbedingt ein Bein amputiert werden musste und er nahezu die Fähigkeit zu sprechen verloren hatte, trat Kunhardt 1887 von seinem Amt als Senator zurück. Er verstarb am 8.3.1895 in Heidelberg. 
Lokale Referenzen Kunhardtstraße 
Literaturhinweise Ferdinand Kunhardt_Literaur.pdf
Kategorien Politik
Justiz
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: -
Senator/in: -
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