Hamburger Persönlichkeiten - Medien | R
Direkte Namensuche
Nachname
Vorname
Kategorien und Funktionen
Alle| Politik| Wissenschaft| Wirtschaft| Architektur| Musik| Kunst| Literatur| Schauspiel und Tanz| Wohlfahrt| Medien| Justiz| Religion| Bildungswesen| Sport
 
 
Frieda Radel  
Abbildung
Geboren 10. Mai 1869
Geburtsort Altona 
Gestorben 20. November 1958
Todesort Potsdam 
Kurzbiographie

Frieda Anna Susanne Radel (geb. Johannsen) war Journalistin, Frauenrechtlerin und Politikerin.

Sie wurde am 10.5.1869 in Altona geboren, wo sie im Alter von 20 Jahren heiratete und 1894 eine Tochter bekam. Ab 1908 war Radel als erste Frau beim „Hamburger Fremdenblatt“ als Schriftleiterin tätig und für die Beilage „Frauenrundschau“ verantwortlich. Sie gehörte zum radikalen Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung und verfasste viele Artikel zur Frauenfrage und Frauenbewegung, die auch in anderen Hamburger Zeitungen veröffentlicht wurden. Sie war Mitglied im Verein Frauenwohl, im Hamburg-Altonaer Deutschen Verband für Frauenstimmrecht sowie im Deutschen Bund für Mutterschutz und Sexualreform.

1909 wurde Radel Redakteurin der „Hamburger Hausfrau“, dem Vereinsblatt des Hausfrauenverbands, welches ab Ende 1909 in „Hamburger Frauenzeitung“ umbenannt wurde. In den Zwanzigerjahren war sie Schriftleiterin der Zeitschrift „Frau und Gegenwart“, einer Veröffentlichung des Verbandes Norddeutscher Frauenvereine, des Stadtbundes Hamburgischer Frauenvereine und des Hausfrauenbundes. Außerdem arbeitete Radel ab 1926 als freie Journalistin für die Nordische Rundfunk AG (Norag). Gemeinsam mit Alice Fliegel-Bodenstedt leitete sie dort die Sendereihe „Schule der Frau“. Ab 1929 war sie auch für den „Frauenfunk“ der Deutschen Welle tätig. In dieser Zeit war sie auch am Aufbau der Hamburger Zonta Gruppe beteiligt, welche sich dafür engagierte, die Stellung der Frauen im politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereich zu verbessern.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde Radel Mitglied der DDP und übernahm von 1919 bis 1927 ein Mandat in der Hamburgischen Bürgerschaft. In dieser Zeit war sie u. a. Mitglied der Behörde für Wohnungspflege und setzte sich in erster Linie für die Aufhebung des Bordellwesens ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Radel nach Berlin und gehörte mit anderen Frauenrechtlerinnen der Weimarer Republik zu den Gründerinnen des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands. Sie verstarb am 20.11.1958 in Potsdam.

 
Lokale Referenzen An sie erinnert ein Erinnerungsstein im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof
 
Literaturhinweise Frieda Radel_Literatur.pdf
Kategorien Politik
Medien
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: 1919 - 1927
Anfang

 
Eduard Rhein  
Abbildung
Geboren 23. August 1900
Geburtsort Königswinter 
Gestorben 15. April 1993
Todesort Cannes 
Kurzbiographie Eduard Rhein war ein äußerst vielseitig begabter Journalist, Schriftsteller und Erfinder. Sein größter Erfolg wurde der Aufbau der Rundfunk- und Fernsehprogrammzeitschrift „Hör Zu!“. Unter seiner Leitung in den Jahren 1946 bis 1964 entwickelte sich die Zeitschrift zu einem Grundstein des Hamburger Verlags Axel Springer. Rhein schaffte es bis 1962, die Auflagenzahlen der „Hör Zu!“ von 250.000 Exemplaren auf 4,2 Millionen zu erhöhen. Das Geheimnis lag in der inhaltlichen Bandbreite der Zeitschrift: Ratgeberteile und Fortsetzungsromane, von denen Eduard Rhein dreizehn selbst verfasste, machten die „Hör Zu!“ zur Familienzeitschrift für jedermann. „Hör Zu!“ zählte damit zu den meistgelesenen bundesrepublikanischen Printmedien der frühen Nachkriegszeit. Außer für seine Karriere bei der „Hör Zu!“ wurde der studierte Elektroingenieur Rhein auch berühmt für seine technologischen Innovationen. Seine Erfindung des Füllschriftverfahrens war bahnbrechend für die Entwicklung der modernen Langspielplatte, denn dank Rheins neuer Technik konnte die Spieldauer von Langspielplatten bei gleich bleibender Qualität verdoppelt werden. 1976 rief Eduard Rhein die Eduard-Rhein-Stiftung ins Leben, die Preise für herausragende Leistung in Wissenschaft und Forschung vergibt. Neben anderen Ehrungen wurde Rhein 1990 mit der Medaille für Kunst und Wissenschaft der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet. In Hamburg ist das Eduard-Rhein-Ufer an der Außenalster nach dem Erfinder und Journalisten benannt. 
Kategorien Medien
Funktionen Journalist/in: -
Anfang

 
Dr. Gabriel Riesser  
Abbildung
Geboren 02. April 1806
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 22. April 1863
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Gabriel Riesser war Jurist, Journalist, Politiker und als Obergerichtsrat der erste jüdische Richter in Deutschland.

Er wurde am 2.4.1806 in Hamburg geboren. Sein Vater, Jacob Lazarus Riesser, war als Sekretär am jüdischen Gericht in Altona tätig, später als Kaufmann in Hamburg. Der hochbegabte Riesser besuchte das Hamburger Johanneum und das Katharineum zu Lübeck. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften in Kiel und Heidelberg, wo er 1828 promoviert wurde. Mit Hamburger Freunden gründete er in Heidelberg einen Gesprächszirkel, zu welchem unter anderem Ferdinand Haller, Gustav von Struve und Jakob Venedey gehörten. Doch sowohl die Universitätskarriere als auch die Zulassung zur Advokatur wurde Riesser aufgrund seiner jüdischen Herkunft verweigert. Er war oftmals hinsichtlich seines Glaubens diskriminiert worden. Zeitlebens engagierte er sich für die Gleichberechtigung von Juden und gilt als die wohl bedeutendste Persönlichkeit der jüdischen Emanzipationsbewegung in Deutschland. Er verfasste zahlreiche publizistische Schriften. 1832 gründete er die Zeitschrift „Der Jude. Periodische Blätter für Religions- und Gewissensfreiheit“. Als der Hamburger Senat 1840 eine Ausnahmeregelung verabschiedete, durfte Riesser sich als Anwalt etablieren. Von 1840 bis 1857 war er als Notar tätig. 1848 amtierte er als Abgeordneter im Frankfurter Vorparlament sowie für das Herzogtum Lauenburg in der Frankfurter Nationalversammlung. 1849 traten die Grundrechte des deutschen Volkes der Paulskirchenverfassung in Kraft, an deren Ausarbeitung Riesser maßgeblich beteiligt war. Zudem gehörte er zur Deputation, die dem preußischen König im April 1849 die Kaiserkrone antrug, trat nach dessen Ablehnung jedoch aus der Nationalversammlung aus. 1860 wurde er Mitglied des Hamburger Obergerichts und somit der erste jüdische Richter in Deutschland. In den Jahren 1859 bis 1862 war Riesser Mitglied, zeitweise auch Vorsitzender der Hamburger Bürgerschaft.

Er verstarb am 22.4.1863 in Hamburg.

 
Lokale Referenzen
Gabriel Riesser war überzeugter Freimaurer. Er wurde am 1. August 1832 in der Frankfurter Loge "Zur aufgehenden Morgenröte" - mit Wohnsitz Hamburg - in den Bruderbund aufgenommen.
 
Spuren in Hamburg:
- in Hamm-Nord ist seit 1957 die nach ihm benannte Riesserstraße
- in der Rathausdiele ist an einer Säule sein Portrait-Relief
 
Literaturhinweise Gabriel Riesser_Literatur.pdf
Kategorien Politik
Medien
Justiz
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: 1859 - 1862
Anfang

 
Jürgen Roland  
Abbildung
Geboren 25. Dezember 1925
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 21. September 2007
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Jürgen Roland schrieb in den über fünfzig Jahren, die er für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) arbeitete, Fernsehgeschichte. Er produzierte zahlreiche Fernsehfilme und Reportagen, die vorzugsweise von Hamburg handelten oder in Hamburg spielten. Dadurch leistete Roland einen außerordentlichen Beitrag zur medialen Dokumentation der Stadt Hamburg in Film und Fernsehen. Seit 1945 arbeitete er für den Rundfunk, berichtete als einer der ersten Radioreporter für den Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) über lokale Themen und den Hamburger Kiez St. Pauli. Später spezialisierte er sich auf Kriminalgeschichten aus Hamburg – fiktive Filme für das Fernsehen, die jedoch auf echten Fällen basierten und höchst authentisch im dokumentarischen Stil von Roland nachgestellt und inszeniert wurden. Straßenfeger wie „Stahlnetz“ und „Dem Täter auf der Spur“ stammen von Jürgen Roland. Das von ihm entwickelte Format bewährte sich: In den Fernsehklassikern „Tatort“ und „Großstadtrevier“, das Roland mit begründete, zeigt sich bis heute die Beliebtheit und Qualität dieses Fernsehkrimis neuen Typs, der für Buch und Kamera neue Maßstäbe setzte und die Grenzen zwischen Reportage und Fiktion neu auslotete. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Jürgen Roland“. 
Lebensbeschreibungen Jürgen Roland.pdf
Kategorien Medien
Funktionen Filmregisseur/in: -
Journalist/in: -
Anfang

 
Ernst Hermann Heinrich Rowohlt  
Abbildung
Geboren 23. Juni 1887
Geburtsort Bremen 
Gestorben 01. Dezember 1960
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Ernst Rowohlt war Verleger. Er gründete den Rowohlt Verlag und leitete das Unternehmen bis zu seinem Tod. Ursprünglich 1910 in Leipzig mit Kurt Wolff ins Leben gerufen, gründete Rowohlt nach einem Zerwürfnis mit seinem Leipziger Gesellschafter den Verlag 1919 in Berlin neu. Dort verlegte er namhafte Autoren der Weimarer Republik, darunter Hans Fallada, Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz. Außerdem gab er mit Willy Haas die einflussreiche Zeitschrift „Literarische Welt“ heraus. Als einer der ersten deutschen Verleger publizierte er systematisch auch Texte amerikanischer Autoren. Nachdem die NSDAP Rowohlt 1938 Berufsverbot erteilte, wurde der Verlag bald ganz geschlossen, auch wenn Rowohlts Sohn, Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, die Geschäftsführung vorübergehend übernommen und versucht hatte, den Betrieb am Leben zu halten. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten Ernst Rowohlt und sein Sohn den Verlag neu auf und verlegten den Unternehmenssitz nach Hamburg. Von dort aus konnte sich der Verlag schließlich langfristig als einer der bedeutendsten Buchverlage in Deutschland entwickeln. 1946 wagte der Rowohlt Verlag einen großen Schritt: Er brachte Titel der Weltliteratur als großformatige Zeitungsromane heraus. Hiervon ausgehend entwickelte sich die für den deutschen Nachkriegsbuchmarkt besonders prägende rororo-Taschenbuchreihe, die Literatur zu einem günstigen Preis für jedermann erhältlich machte. Rowohlt machte sich besonders verdient in der Verbreitung amerikanischer und französischer Schriftsteller und Philosophen auf dem deutschen Buchmarkt, darunter Jean-Paul Sartre, Ernest Hemingway, Henry Miller und Simone de Beauvoir. Ausführlichere Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Ernst Rowohlt“. 
Lebensbeschreibungen Ernst Rowohlt.pdf
Kategorien Medien
Funktionen Verleger/in: -
Anfang

1