Hamburger Persönlichkeiten - Wissenschaft | R
Direkte Namensuche
Nachname
Vorname
Kategorien und Funktionen
Alle| Politik| Wissenschaft| Wirtschaft| Architektur| Musik| Kunst| Literatur| Schauspiel und Tanz| Wohlfahrt| Medien| Justiz| Religion| Bildungswesen| Sport
 
 
Johann Julius Reincke  
Abbildung
Geboren 05. Dezember 1842
Geburtsort Altona 
Gestorben 10. November 1906
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Julius Reincke war Mediziner und Politiker. Er stammte aus einer Altonaer Familie. Sein Vater, der Kaufmann Theodor Reincke (1805–1882), war von der holsteinischen Ständeversammlung in dem dänischen Reichsrat gewählt worden und wurde später Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Julius Reincke studierte Medizin und Zoologie und beschäftigte sich anschließend mit morphologischen Studien im Mittelmeer sowie auf Helgoland. Ab 1869 war er zunächst als Assistenzarzt am Allgemeinen Krankenhaus in St. Georg tätig, später ließ er sich als Hausarzt nieder. Reincke machte sich einen Namen durch die kostenfreie Behandlung mittelloser Patienten. Ab 1875 arbeitete er zusätzlich als Physikus, einer Art Amtsarzt, sowie als Apothekenrevisor. Zur Zeit der Choleraepidemie von 1892 setzte Reincke sich für Reformen im Gesundheitswesen ein. Nach Eindämmung der Epidemie wurde er 1893 zunächst zum Medizinalinspektor, später zum Medizinalrat ernannt. Während seiner Amtszeit in dieser Position setzte Reincke beim Hamburger Senat eine Reihe von Erneuerungen durch. Zudem war er maßgeblich an der Gründung des Hygienischen Instituts, des Tropenmedizinischen Instituts sowie der ersten modernen Müllverbrennungsanlage Hamburgs beteiligt. Reincke war er Mitglied des Kaiserlichen Gesundheitsamtes sowie des Reichsgesundheitsrats. Er gehörte der Nationalliberalen Partei an und war von 1879 bis 1891 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Kaiser Wilhelm II. ehrte ihn mit dem Kronenorden zweiter Klasse, welchen er jedoch nie anlegte, da es sich, so Reincke, um „einen Orden eines fremden, souveränen Fürsten“ handeln würde.  
Lokale Referenzen

Spuren in Hamburg:
- Reinckeplatz (Eppendorf, 1911-1964)
- Reinckeweg (Hummelsbüttel)
- Julius-Reincke-Stieg (Eppendorf)

 
Literaturhinweise Julius Reincke_Literatur.pdf
Kategorien Politik
Wissenschaft
Funktionen
Anfang

 
Johann Heinrich Röding  
Abbildung
Geboren 20. November 1732
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 27. Dezember 1827
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Heinrich Röding war der Sohn des Lehrers Otto Röding und von dessen Ehefrau Anna Magdalena, später verheiratete Schubart. Seit 1750 war er als Lehrer im Alten Land tätig, 1755 wurde er zum Rektor einer Schule in Tellingstedt/Norderdithmarschen ernannt und seit 1763 arbeitete er als Lehrer an der Jacobi-Kirchenschule in Hamburg. Röding heiratete 1752 Catharina Engel Stamer, verwitwete Ricker. Er verfasste zahlreiche pädagogische und poetische Schriften. 
Kategorien Wissenschaft
Funktionen Literaturwissenschaftler/in: -
Anfang

 
Peter Friedrich Röding  
Abbildung
Geboren 17. Juni 1767
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 08. Juni 1846
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Friedrich Röding war ein deutscher Malakologe (Muschelforscher), Kaufmann und Kunstsammler sowie Verfasser zahlreicher poetischer und pädagogischer Schriften. Er wurde am 17. Juni 1767 in Hamburg als Sohn des Lehrers Johann Heinrich Röding und dessen Ehefrau Anna Magdalena geboren. Seit früher Jugend sammelte er mit großem Eifer alle für ihn erreichbaren Gegenstände aus den Gebieten Natur und Kunst und brachte es so zu einer derart umfangreichen Sammlung, dass sie seit 1804 als "Museum für Natur und Kunst" zu Hamburgs Sehenswürdigkeiten zählte. Das Museum war in zwei – für den Umfang seiner Sammlung viel zu kleinen – Räumen im vormaligen Dammtor-Bahnhof untergebracht, in denen er selbst die Führungen und Erklärungen übernahm. In der Naturalien-Abteilung war die Malakologische-Sammlung (über 10.000 Exponate) die umfangreichste. Zusätzlich umfasste die Sammlung an anatomischen Präparaten über 220 Säugetiere, 800 Vögel, 230 Amphibien (Schlangen, Schildkröten etc.), 300 Fische und vieles mehr. In dem Kunst-Bereich enthielt Rödings Sammlung Kupferstiche alter Meister, Münzen und Medaillen aus vergangenen Zeiten sowie ethnographische Gegenstände, Kleider und Waffen. Dies in seiner Art einzigartige Museum wurde sehr gern und vielfach von Einheimischen und Fremden besucht, so auch von den Mitgliedern der Naturforscherversammlung, die 1830 in Hamburg tagte. Die umfangreiche Sammlung blieb in dieser Form leider nicht bestehen. Fast alle Naturalien erwarb das neu gegründete naturhistorische Museum, das 1888-91 von Gottfried Semper im klassischen Stil an der Mönckebergstraße 1 errichtet wurde. Die Sammlung älterer Hamburgischer Abbildungen erwarb das Hamburgische Staatsarchiv, die restlichen Exponate wurden öffentlich versteigert. Röding machte sich mit vielen Aktivitäten um seine Vaterstadt verdient – neben unterschiedlichen bürgerlichen Ehrenämtern wurde er 1837 zum Oberalten berufen. Er starb am 8. Juni 1846.  
Lokale Referenzen Friedrich Röding wurde 1805 von der Loge "Absalom zu den drei Nesseln" zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen, 1808 zum Gesellen befördert und 1810 zum Meister erhoben. Dieser ältesten deutschen Loge stand er von 1824 bis 1829 als ihr Meister vom Stuhl vor. Von 1831 bis 1840 war er erster Großaufseher der "Großen Loge von Hamburg".
 
Kategorien Wissenschaft
Funktionen
Anfang

 
Dr. Albrecht Roscher  
Abbildung
Geboren 05. August 1836
Geburtsort Ottensen 
Gestorben 19. März 1860
Todesort Kisunguni 
Kurzbiographie

Albrecht Roscher, Geograph und Afrika-Forscher, kam unter tragischen Umständen auf seiner ersten Forschungsreise in Ostafrika ums Leben. Er besuchte in Hamburg das Johanneum und bereitete sich bereits als Schüler theoretisch und praktisch auf eine Tätigkeit in Afrika vor. Nach dem Studium der Geographie, Naturwissenschaften und Arabistik wurde er promoviert. Seine Dissertation brachte ihm ein Stipendium des Königs von Bayern, mit dem er nach Afrika gehen konnte. Wegen fehlender Mittel konnte er dort keine eigene Expedition ausstatten, sondern schloss sich einer Karawane von Sklavenhändlern an. Vermutlich weil diese fürchteten, er könne Kenntnisse, die er auf dieser Reise erworben hatte, an die damals in der Antisklavereibewegung engagierten Engländer weitergeben, wurde er auf dem Rückweg vom Tanganyika-See ermordet.

 
Lokale Referenzen Roscherweg, Stellingen, seit 1989
 
Lebensbeschreibungen RoscherAlbrecht.Biografie.pdf
Literaturhinweise RoscherAlbrecht.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Funktionen Geograph/in: -
Anfang

 
Dr. Eduard Rosenbaum  
Abbildung
Geboren 26. Juli 1887
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 22. Mai 1979
Todesort London 
Kurzbiographie Als Ökonom, Autor und Sachverständiger bei den Friedensverhandlungen von Versailles gehörte Eduard Rosenbaum (1887–1979) zu den profiliertesten Handelskammer-Mitarbeiter seiner Zeit. Ursprünglich angestellt als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Jahr 1914, wurde er bereits fünf Jahre später zum Handelskammer-Syndikus und zum Direktor der Commerzbibliothek ernannt. An der Schwelle vom Kaiserreich zur ersten demokratischen Republik erhielt die Commerzbibliothek somit einen Leiter, zu dessen persönlichem Bekanntenkreis namhafte Zeitgenossen wie Reichskanzler Wilhelm Cuno und Bankier Max Moritz Warburg sowie der britische Ökonom John Maynard Keynes gehörten. Seine Expertise, so belegen zahlreiche Publikationen, war auch außerhalb der Stadtgrenzen sehr gefragt.
Im Mittelpunkt stand für Eduard Rosenbaum jedoch stets „seine“ Commerzbibliothek, die er durch die schwierige Zeit der Hyperinflation Anfang der 1920er-Jahre führte und die er immer am Nutzen für die Hamburger Kaufleute ausrichtete. Unter den Nationalsozialisten musste er all seine Ämter niederlegen und emigrierte mit seiner Familie nach Großbritannien, wo er 1979 starb.

 
Literaturhinweise Rosenbaum-Bibliographie-2019.pdf
Kategorien Wissenschaft
Wirtschaft
Funktionen
Anfang

1