Hamburger Persönlichkeiten - Kunst | R
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Anita Rée  
Abbildung
Geboren 09. Februar 1885
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. Dezember 1933
Todesort Kampen, Sylt 
Kurzbiographie

Bekannt wurde Anita Rée vor allem durch ihre Porträts und Bildnisse, mit denen sie auch schon Zeit ihres Lebens für Aufsehen sorgte. Sie malte zahlreiche Selbstportraits, aber auch Freunde und Modelle, darunter auch bekannte Persönlichkeiten der damaligen Kulturlandschaft, wie etwa Gustav Pauli und seine Frau Magdalena, Eleonora Duse, Gräfin Kalckreuth, Marietta Warburg und Agnes Holthusen, gerne auch die Kinder ihrer Freunde oder Dienstmädchen. 

War sie zunächst noch dem Naturalismus verpflichtet, begann sie (wohl ab ihrem Aufenthalt in Paris bei Fernand Léger), sich dem Motiv des Bildnisses kubistisch zu nähern: andere Elemente wie Farbigkeit und Stofflichkeit wurden zurückgestellt. Dabei wurde das Motiv jedoch nicht vollständig „zerlegt“, und die geschlossene Körperform wurde bewahrt. In den 1920er Jahren prägte sie die neue Sachlichkeit, was sich zunächst in ihren Ansichten des italienischen Städtchens Positano zeigt, später vor allem in ihren Porträtarbeiten. An ihren späten Werken sind neben zahlreichen Bildnissen vor allem drei Auftragsarbeiten (zwei Wandbilder für Schulen, ein Altartriptychon) zu nennen. Als Vorbild ist vor allem Cézanne zu erwähnen, doch auch Max Liebermann und Renoir verehrte Rée sehr, zudem ist Picasso (besonders die „blaue Periode“) zeitweise von Einfluss für ihr Schaffen. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Anita Rée“. 


 
Lokale Referenzen Hamburg, Neuallermöhe, Anita-Rée-Straße 
Lebensbeschreibungen Anita Rée.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Johann Theobald Riefesell  
Abbildung
Geboren 01. Juli 1836
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 19. Januar 1895
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Johann Riefesells großes Thema war die Stadt Hamburg. Mit Akribie und Passion zeichnete er vor allen Dingen Ansichten, Straßenszenen, Gebäude der Hansestadt. Die über 1000 erhaltenen Zeichnungen stellen auch eine unersetzbare Quelle für das „alte Hamburg“ dar, dokumentierten die zahlreichen städtebaulichen Veränderungen, aber auch das soziale und kulturelle Leben im späten 19. Jahrhundert. 

Johann Theobald Riefesell, Sohn eines hamburgischen Steinzeughändlers, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Gärtner, während der er aber schon begann, sich für das Malen und Zeichnen zu interessieren: so besuchte er auch die Zeichenschule der Patriotischen Gesellschaft von 1765, an der auch Martin Gensler lehrte. Nach Abschluss seiner Gärtnerlehre konnte er eine Ausbildung an dem bekannten Lithographischen Institut von Charles Fuchs beginnen, wo er auch durch den bekannten Lithographen Wilhelm Heuer unterrichtet wurde. Eine akademische Ausbildung in Düsseldorf und Wien wurde ihm durch ein Stipendium ermöglicht, welches er zusammen mit der Silbermedaille von der Patriotischen Gesellschaft erhält. Als er 1860 wieder in die Hansestadt zurückkehrte, arbeitete er fortan als freischaffender Künstler, verdiente sein Geld jedoch auch als Zeichenlehrer. Schnell wurde sein Unterricht vor allem bei den Damen der Hamburger Gesellschaft beliebt. Als seine bekanntesten Schülerinnen sind Ebba Tesdorpf und Molly Cramer zu erwähnen. 1880 starb seine Mutter, und er gab das Unterrichten auf. Riefesell blieb bis zu seinem Tode 1895 Junggeselle. 

 
Lokale Referenzen Hamburg, Riefesellstraße 
Literaturhinweise Johann Riefesell_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Zeichner/in: -
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Philipp Otto Runge  
Abbildung
Geboren 23. Juli 1777
Geburtsort Wolgast 
Gestorben 02. Dezember 1810
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Philipp Otto Runge präsentiert wie kaum eine anderer Künstler die vielschichtigen Umbrüche und Probleme der Zeit um 1800. Einige Kennzeichen lassen ihn als Wegbereiter der Moderne erscheinen. Früh begann er, am Klassizismus mit seinen oft durch mythologische Quellen vorgegebenen Sujets, Kritik zu üben, ebenso an dem akademischen Vorgehen, sich vor allem mit einzelnen Studien zu befassen, anstatt das Ganze künstlerisch begreifen zu wollen. Ihn prägte dabei die Idee, nicht Vorhandenes zu variieren, sondern als Künstlerpersönlichkeit Eigenes aus sich selbst heraus nicht nur verstandes– sondern auch gefühlsmäßig zu begreifen und zu erschaffen. Grundlage für sein Ziel einer neuen, reformierten Kunstauffassung sah er auch in einer Verbindung von Wissenschaft und Kunst, die sich etwa in seiner Farbentheorie spiegelt. Das Subjektive bedürfe einer grundlegenden Gesetzgebung, um sich entwickeln und emanzipieren zu können. 

Wichtig für sein Werk ist auch, dass er keine Auftragsbilder im herkömmlichen Sinne schuf. Dadurch, dass sein finanzielles Auskommen durch seinen Bruder Daniel gesichert war, schuf er seine Bildnisse aus freien Stücken, und konnte die Motive selbst wählen. Neben Selbstbildnissen und Bildnissen von Freunden und seiner Familie entstand dabei  eines seiner Hauptwerke, die „Zeiten“, welche einen völlig neuen Bildtypus darstellten. Vor der Vollendung verstarb Runge jedoch mit nur 33 Jahren. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument "Philipp Otto Runge". 

 
Lokale Referenzen
Es ist anzunehmen, dass Philipp Otto Runge dem Bund der Freimaurer angehörte - eine verbindliche Logenzugehörigkeit ist nicht nachzuweisen. Symbolhafte Darstellungen in vielen seiner Bilder deuten darauf hin, dass er über tiefes Freimaurer-Wissen verfügte. Er hatte engen Kontakt zu Personen, die der Bruderschaft der Freimaurer verbindlich angehörten, wie: Matthias Claudius, Friedrich Gottlieb Klopstock, Jens Juel, Johann Wolfgang von Goethe und vielen mehr.
 
Spuren in Hamburg:
- in Barmbek-Nord ist seit 1929 die Rungestraße
- in Barmbek-Nord ist seit 1930 der Rungestieg
- in der Rathausdiele befindet sich an einer Säule sein Portrait-Relief
- Trostbrücke 2 ist seit 2012 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft
 
Lebensbeschreibungen Philipp Otto Runge.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Hans Martin Ruwoldt  
Abbildung
Geboren 15. Februar 1891
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. Oktober 1969
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Wahrgenommen wurde Ruwoldt seiner zahlreichen im öffentlichen Raum aufgestellten Skulpturen wegen vor allem als Tierbildhauer. Er schuf jedoch auch zahlreiche Grafiken, Zeichnungen und Aquarelle, und vor allem in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg konzentrierte er sich auf das Motiv des weiblichen Aktes, besonders des Doppelaktes. Später fand er dann zum Tiermotiv: im Hagenbeck-Tierpark studierte er exotische Tiere, wie Panther und Affen, die beide zu seinen besonders geschätzten Motiven gehörten. 

Geboren in Hamburg, wuchs Hans Martin Ruwoldt bei seiner Tante in Wismar auf, deren Mann als Baumeister tätig war. 1906 bis 1909 absolvierte er eine Bildhauerlehre in Rostock, 1911 bis 1914 studierte er an der Kunstgewerbeschule Hamburg. In der Bildhauerklasse von Richard Luksch traf er 1913 den russischen Bildhauer Moissy Kogan, durch den er mit der Technik des Negativschnitt erlernte: das Motiv wird direkt vom Modell negativ in eine Gipsplatte geschnitten, bevor es positiv in Ton geformt wird. 1928 tritt Hans Martin Ruwoldt der Hamburgischen Sezession bei. Schon vorher hatte er mit der Gruppe ausgestellt, und Freundschaften zu deren Mitgliedern gepflegt. So reiste er 1932 mit den Sezessionskollegen Karl Kluth und Willem Grimm nach Italien. Weiter ist besonders Rolf Nesch zu erwähnen, der in Ruwoldts Nachbarschaft sein Atelier hatte, und mit dem er gemeinsam mit druckgraphischen Techniken experimentiert. Als Nesch aber 1933 emigriert, hörte auch Ruwoldts Arbeit auf dem Gebiet der Grafik auf. Von 1926 bis 1933 war es vor allem der hamburgische Oberbaudirektor Fritz Schumacher, der Ruwoldt mit Aufträgen förderte: die meisten dieser Werke wurden in den 1950er bis 60er Jahren aufgestellt. Zur Zeit des Nationalsozialismus zog sich Ruwoldt zunächst zurück, einige seiner Werke wurden beschlagnahmt, doch erhält er in Folge auch einige Aufträge: sein „Urmotiv“, der Panther, ließ sich natürlich auf eine auf Kampfgeist und Aggression ausgelegte, repräsentative Kunstauffassung anpassen. Weiter spielte sicher seine schwierige finanzielle Situation eine Rolle, wenn Ruwoldt Aufträge der neuen Machthaber annahm. So schuf er (unfreiwillig) einen aufsteigenden Adler als Austausch für Ernst Barlachs Gefallenendenkmal, welches den Machthabern missfiel. Seinem Drang nach einer stärkeren Abstraktion seines Werkes konnte er erst nach der Zeit der NS-Diktatur nachgehen. Ab 1955 lehrte er an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Im Jahr seines Todes spendete er einen großen Teil seines Oeuvres an das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.

 
Lokale Referenzen
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
 
Hamburg, Grindelhochhäuser, Schreitende
Hamburg, Stadtpark, Eisbär
Hamburg, Planten un Blomen, Gepard
Hamburg, Planten un Blomen, Panther
Hamburg, Binnenalster, Windsbraut 
 
Ruwoldtweg, Steilshoop, seit 1972

 

 

 
Literaturhinweise Hans Martin Ruwoldt_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
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