Hamburger Persönlichkeiten - Literatur | A
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Johann Friedrich Ernst Albrecht  
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Geboren 11. Mai 1752
Geburtsort Stade 
Gestorben 19. März 1814
Todesort Altona bei Hamburg 
Kurzbiographie
Ursprünglich Mediziner, entwickelte sich im Laufe seines Lebens zum Schriftsteller
Johann Friedrich Ernst war Sohn des Arztes und Hofrates Günther Anton Heinrich Albrecht und dessen Ehefrau Katharina Dorothea, geb. Kolbe. 1769 immatrikulierte er in Erfurt, um dort bei Professor Johann Wilhelm Baumer Medizin zu studieren. Nach Baumers frühen Tod heiratete Albrecht 1772 die damals 14-jährige Tochter Sophie. Im selben Jahr promovierte er und bekam sofort an derselben "Medicinischen Facultät" eine Anstellung als Privatdozent. Bis 1776 hielt er hier Vorlesungen, wechselte dann aber zum Theaterschriftsteller. 1793 wurde Albrecht in Frankfurt am Main Eigentümer einer Buchhandlung, wo er - und besonders seine Frau Sophie - sich mit Friedrich Schiller anfreundeten. In seinem Frankfurter Haus vollendete Friedrich Schiller das Drama Don Carlos.
Die Französische Revolution veranlasste ihn, verschiedene revolutionäre Schriften gegen die Sklaverei, für den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, etc. zu verfassen. 1795 ließ sich die Familie Albrecht in dem liberalen und zu Dänemark gehörenden Altona nieder. Hier gründete er am 1. September 1796 das Nationaltheater an der Palmaille. Im selben Jahr veröffentlichte er in Altona auch seine politische Zeitschrift "Der Totenrichter".
Ab 1804 wandte sich Albrecht wieder der ärztlichen Arbeit zu und praktizierte in Hamburg. 1813 wurde er Oberarzt in einem Militärhospital, wo er sich bei einem Patienten mit Typhus ansteckte - Albrecht starb im Alter von 62 Jahren am 19. März 1814 in Altona.
 
Lokale Referenzen
Johann Friedrich Ernst Albrecht war überzeugter Freimaurer. Er war in Altona Mitglied der Loge "Carl zum Felsen".
In dieser Loge engagierte sich seine Frau Sophie auch sehr intensiv - sie wurde am 24. Juni 1796 bei einem Schwesternfest zur "Meisterin vom Stuhl" gewählt.
 
Kategorien Literatur
Funktionen Intendant/in: 1796 - 1800
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Ludmilla Rosa Assing  
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Geboren 22. Februar 1821
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 25. März 1880
Todesort Florenz 
Kurzbiographie

Als jüngste Tochter von Dr. David und Rosa Maria Assing, geborene Varnhagen, wurde Ludmilla am 22. Februar 1822 in Hamburg geboren, wurde  musisch, literarisch und politisch aufgeklärt gebildet und erzogen und lebte in der Poolstraße 9 bis 1842 in Hamburg.

Sie starb hochangesehen als Herausgeberin bedeutender kulturgeschichtlichter Nachlässe, Briefwechsel und literarischer Werke, als Autorin eigener Schriften, als Zeichnerin vielfältiger Porträts von Zeitgenossen und als Gründerin der Handelsschule "Scuoloa Ludmilla Assing" am 25. März 1880 in Florenz.

 
Lebensbeschreibungen Ludmilla Assing Lebenslauf 1836.jpg

KP Ludmilla Assing.docx
Literaturhinweise AssingLudmilla.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Dichter/in: -
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Ottilie Davida Assing  
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Geboren 11. Februar 1819
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 21. August 1884
Todesort Paris 
Kurzbiographie

Am 11. Februar 1819 wurde Ottilie Davida Assing in Hamburg geboren und wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Ludmilla in einem von liberalen Ideen  geprägten und  literarisch äußerst engagierten  Elternhaus in der Poolstraße  in der  Hamburger Neustadt auf.   Im Salon ihrer Eltern Dr. David und Rosa Maria Assing, geborene Varnhagen, organisierte sie Lesungen klassischer Literatur unter der Regie von Karl Gutzkow, eine der  wichtigen Stimmen in der Jungdeutschen Bewegung. Sie führte ihre Theaterbegeisterung später in der  Hamburger Schauspieltruppe von John Baptiste Baison (1812- 1849) als Schauspielerin, aber dann  auch als Biographin dieses in Hamburg überaus erfolgreichen Schauspieldirektors fort.  Über Berlin, Paris und Dresden wanderte sie in die USA aus und schrieb als Korrespondentin gegen die Sklaverei und engagierte sich politisch und emotional für den  ehemaligen Sklaven und Bürgerrechtler Frederick Douglass. 1875 kehrte sie nach Paris zurück und wählte nach einer Krebsdiagnose am 21. August 1884 den Freitod.

 
Lebensbeschreibungen Ottilie Davida Assing.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Journalist/in: -
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Rosa Maria Assing  
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Geboren 28. Mai 1783
Geburtsort Düsseldorf 
Gestorben 22. Januar 1840
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Rosa Maria Assing wurde als ältestes Kind der evangelisch getauften Straßburger Ratsherrntochter Anna Maria und des katholischen Arztes Andreas Jacob Varnhagen von Ense, ein überzeugter Aufklärer und Anhänger der Ideale der französischen Revolution, am 28. Mai 1783 in Düsseldorf geboren.

Die Schriftstellerin, Lyrikerin, Scherenschnittkünstlerin und Erzieherin Rosa Maria Assing, die 1796 dann zusammen mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder dem aus Straßburg vertriebenen und aus Düsseldorf ausgebürgerten Vater nach Hamburg folgten, ist heute weniger bekannt für ihr literarisches Werk als vielmehr ihr Leben beispielhaft für den Beginn der bürgerlichen Emanzipation in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Umfassende Bildung und weibliches Selbstbewusstsein führten dann nach dem frühen Tod des Vaters zur eigenständigen Gründung eines Mädchenpensionats in Altona, das sie 1814 erfolgreich in die Neustadt verlegte. 1814 heiratete sie dann auch den aus den Freiheitskriegen kommenden, mit dem Eisernen Kreuz geehrten Arzt David Assur Assing. In dem bescheidenen Haus in der Neustadt (Poolstraße), in dem die Familie mit den beiden Töchtern Ludmilla und Ottilie lebte, führte sie, sicherlich auch angeregt durch ihre Berliner Schwägerin Rahel und ihren mittlerweile sehr berühmten Bruder Karl August Varnhagen, einen literarischen Salon. Schriftsteller und aufgeklärte Intellektuelle verkehrten hier wie Heinrich Heine, Friedrich Hebbel, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg oder Gabriel Riesser. In dieser aufgeklärten und künstlerisch höchst produktiven Sphäre war sie sehr rege auch selbst literarisch tätig und verfertigte mit höchster Kunstfertigkeit Scherenschnitte.

Sie starb im 57. Lebensjahr am 22. Januar 1840 in Hamburg.

 
Sonstige Rosa Maria Assing Visitenkarte.jpg
Rosa Maria Assing Scherenschnitt.jpg
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Scherenschnittkünstlerin: -
Dichter/in: -
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Jakob Friedrich Theodor Audorf  
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Geboren 01. August 1834
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 20. Juni 1898
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Jakob Friedrich Theodor Audorf, der Jüngere, war Schlossermeister, Arbeiterführer, Redakteur und Dichter. Er  ist der Sohn  des Haartuchwebers Johann Hinrich Jakob Audorf(1807-1891), der eine so bedeutende Rolle in der frühen Arbeiterbewegung  in Hamburg innehatte, dass zehntausend Menschen, Fahnen schwenkend, 1891 seinem Sarg folgten. Durch diesen Vater, ein „Zoon Politicon“, früh geprägt, gründete Jakob Audorf 1863 als einer der elf Hamburger Delegierten in Leipzig den „Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“ und wurde zum Mitglied des Vorstandes im Präsidium Lassalles gewählt.
 Die größte Bedeutung des Maschinenbauers  Jakob Audorf, der 1855  Gedichte, vorwiegend Wander-, Natur- und Liebeslieder, kleine Prosaarbeiten und  soziale Lyrik zu schreiben begann, erhielt er aber im Jahr 1864 anlässlich des Todes von Ferdinand Lassalle. Zur Melodie der Marseillaise  dichtete er das Lied „Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet“  für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein. Diese Deutsche Arbeitermarseillaise wurde sofort sehr populär und   war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts das verbreiterste Arbeiterlied überhaupt  und wurde gemeinsam stets am Ende der  großen Arbeiterversammlungen in Hamburg gesungen.

 

 

 
Lokale Referenzen

 

Am 5.September 1960 wurde der Audorfring im Stadtteil Hamburg-Horn nach ihm benannt.

 
Kategorien Literatur
Medien
Funktionen Journalist/in: -
Dichter/in: -
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Elise Averdieck  
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Geboren 26. Februar 1808
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. November 1907
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Elise Averdieck war die Zweitälteste von zwölf Kindern einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Als das Geld in der Familie knapp wurde, ging sie als Gesellschafterin zu Madame Schmilinsky nach St. Georg. Im Alter von 27 Jahren erlebte sie am 3. November 1835 ihre Bekehrung. Der Glaube wurde das Fundament ihres Lebens.
Fünf Jahre lang pflegte sie kranke Kinder in der Privatklinik des Arztes Dr. Günther am Borgesch. Als er als Professor nach Kiel berufen wurde, eröffnete Elise Averdieck in St. Georg eine Vorschule für Knaben, entwickelte eine eigene Lesefibel und verfasste Kinderbücher, weil ihr die angebotenen nicht kindgerecht erschienen. In ihren Kinderbüchern stellt Elise Averdieck die Alltagswelt des Kindes im Hamburger Milieu dar. 1843 wurde Elise Averdieck Lehrerin der Mädchenklasse in Pastor Rautenbergs Sonntagsschule in St. Georg, in der unbeschulte Kinder aus der Armutsschicht lesen lernten und Biblische Geschichte hörten. 1852 errichtete sie mit den Mitarbeitern der Sonntagsschule eine „Kinderkirche“ in der Stiftstraße.
Elise Averdieck plante auch die Gründung eines christlichen Krankenhauses. Der Zufall wollte es, dass ein Bekannter seine Krankenhausbehandlung nicht bezahlen konnte. Elise Averdieck nahm ihn bei sich zu Hause auf und pflegte ihn zusammen mit ihrer Freundin. Ein Arzt untersuchte den Kranken unentgeltlich. Bald kamen weitere Kranke aus der Armutsschicht, und Elise Averdiecks Zimmer, das sie als Krankenzimmer zur Verfügung gestellt hatte, wurde zu eng. Und wieder eine Fügung: Zur gleichen Zeit zog ein Großteil ihrer Schüler aus Hamburg fort oder wurde aus der Schule entlassen, so dass Elise Averdieck kaum noch Kinder zu unterrichten hatte. Außerdem wurde das Haus frei, in dem sie ehemals die kranken Kinder von Dr. Günther gepflegt hatte. Sie widmete sich von nun an ausschließlich der Krankenpflege. 1856 erfolgte der Umzug in die neuen Räume des ehemaligen Kinderkrankenhauses von Dr. Günther. Das Haus wurde „Bethesda“ genannt und finanzierte sich über Spenden. Elise Averdieck wurde zur Vorsteherin für das zu erbauende Krankenhaus gewählt und bildete als Diakonissenmutter Schwestern aus. 1860 fand die Einsegnung der ersten Hamburger Diakonissin statt.
881 legte Elise Averdieck die Leitung der Anstalt aus Altersgründen nieder.

 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 


 
Lokale Referenzen

Elise-Averdieck-Straße, Borgfelde, seit 1896

Ein Medaillon von ihr befindet sich an einer Säule in der Diele des Hamburger Rathauses

 
Medaillen
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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