Hamburger Persönlichkeiten - D
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Dr. phil. Dr. h.c. Ernst Karl Alwin Hans Dammann  
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Geboren 06. Mai 1904
Geburtsort Pinneberg 
Gestorben 12. Juli 2003
Todesort Pinneberg 
Kurzbiographie

Ernst Dammann war ein Afrikanist, Pastor, Missions- und Religionswissenschaftler. Sein Vater hatte für einige Jahre als Landmesser in Deutsch-Ostafrika gearbeitet, was Ernst Dammans Interesse an Ostafrika und an der Afrikanistik beförderte. Nach dem Abitur 1923 studierte er Evangelischen Theologie und Orientalische Sprachen in Kiel, Hamburg und Berlin. 1927 legte er das erste und 1930 das zweite theologische Examen in Kiel ab. Von 1927 bis 1930 hielt Dammann hebräische Sprachkurse an der Kieler Universität, wo er am 1929 promoviert worden war. Am 1. Mai 1930 wurde er wissenschaftliche Hilfskraft am Seminar für Afrikani­sche Sprachen in Hamburg und zugleich Provinzialvikar in Pinneberg. Von 1933 bis 1937 war Dammann von der Hamburger Universität beurlaubt und stand im Kirchen- und Missions­dienst (Betheler Mission) als Pastor der Evangelischen Kirchegemeinde in Tan­ga (Ost­afrika). Von 1936 bis 1937 unternahm er im Auftrag des Hamburger Seminars für Afrikanische Sprachen eine Reise nach Kenia zur Erforschung der alten Suahelipoesie. 1939 habilitierte er sich mit einer Sammlung von Suahelidichtungen an der Universität Hamburg. 1948 hatte er zunächst einen kirchlichen Dienstauftrag, konnte aber nach seiner Entnazifizierung – er war bereits 1931 NSDAP-Mitglied geworden und hatte zeitweise in Pinneberg und in Ostafrika herausragende Funktionen ausgeübt – wieder an der Universität Hamburg lehren, wo er Ende 1949 zum außerplanmäßigen Professor für Afrikanische Sprachen ernannt wurde. 1957 übernahm er einen Lehrstuhl für Afrikanistik an der Humboldt-Universität in Berlin (DDR). Nach dem Bau der Mauer folgte er 1962 dem Ruf auf das Ordinariat für Religionsgeschichte an der Universität Marburg, wo er 1972 emeritiert wurde. Dammann publizierte in großem Umfang in der afrikanistischen Fachpresse, aber auch in kirchlichen und lokalgeschichtlichen Zeitschriften.

Die Heidelberger Theologische Fakultät verlieh ihm 1967 die Ehrendoktorwürde. 1982 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

 
Literaturhinweise Dammann Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1948 - 1972
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Johann Ludewig Dammert  
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Geboren -
Geburtsort  
Gestorben -
Todesort  
Kurzbiographie  
Kategorien Politik
Funktionen Bürgermeister/in: 27. November 1843 - 25. Januar 1855
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Johann Friedrich Nikolaus Danzel  
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Geboren 02. Februar 1792
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. November 1847
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Friedrich Nikolaus Danzel, geb. 2.2.1792 in Hamburg, gest. 10.11.1847 ebd., Sohn des Schulleiters Nikolaus Alexander Danzel und der Margaretha Elisabeth Brütt. Nach Studium der Medizin 1814 Promotion zum Dr. med. in Göttingen. Seitdem als Arzt in Hamburg tätig. Vermählt 4.1.1817 mit Anna Katharina Westphalen. 
Lokale Referenzen
Johann Friedrich Nikolaus Danzel gehörte dem Bund der Freimaurer an. 1842 wird er in der Matrikel der Johannis-Loge "Zu den drei Rosen" geführt. In dieser Loge hatte er über viele Jahre das Amt des Redners, sowie das Amt des abgeordneten Logenmeisters inne.
 
Kategorien Wohlfahrt
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Artur Darboven  
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Geboren 03. November 1871
Geburtsort Lauenbruch, Niedersachsen 
Gestorben 1954
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Arthur war der älteste Sohn von Johann Joachim Darboven, Gründer des Unternehmens J.J.Darboven und seiner Ehefrau Marie Adrine, geb. Ludolphi. Er lernte im väterlichen Geschäft - der Kaffeerösterei an der Kreuzung Brandsende/Raboisen - den Kaufmannsberuf. Nach Jahren der guten Zusammenarbeit erteilte ihm sein Vater Prokura, um ihn später als Teilhaber in das Unternehmen aufzunehmen. Nach dem Tod des Firmengründers im Jahre 1909 führte Arthur das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Cäsar. 1927 gelang Arthur mit J.J.Darboven der entscheidende Durchbruch, nachdem er mit vielen Labor-Versuchen ein Verfahren entwickeln konnte, bei dem die Kaffeebohne vor der Röstung von belastenden Stoffen weitgehend befreit wird. Dadurch wird die Verträglichkeit erhöht, der Kaffee ist "magenfreundlich" bei vollem Coffeingehalt, der zur Anregung des Kreislaufs erforderlich ist. Dieser neuartige IDEE-KAFFEE trat schnell einen Siegeszug durch ganz Deutschland an.
 
Lokale Referenzen
Arthur Darboven war ein äußerst überzeugter Freimaurer. Er wurde am 28. Februar 1921 von der Loge "Gudrun" zum Lehrling aufgenommen, am 27.02.1922 zum Gesellen befördert und am 26. März 1923 zum Meister erhoben.
In der Hamburgischen Loge "Globus" gab es Anfang der 20er-Jahre Bestrebungen, Juden von der Mitgliedschaft auszuschließen. Um das zu verhindern, traten 17 Brüder aus ihrer Loge aus - unter ihnen auch Arthur Darboven aus der Loge "Gudrun", um am 16. Dezember 1924 die neue Loge "Alte Treue" zu gründen. Die 17 Gründungsbrüder wollten die humanitäre Freimaurerei weiter pflegen und dazu ihre uneingeschränkte Treue bekunden - was sich in dem gewählten Namen der Loge niederschlägt.
Arthur Darboven betätigte sich sehr engagiert in seiner Loge, die er in schwerer Zeit finanziell unterstützte. Nach Ende des II. Weltkrieges war er einer der ersten Brüder, der sich für die Wiedereinsetzung der Loge stark machte.
 
Spuren in Hamburg:
- in Iserbrook ist seit 1949 der nach Familie Darboven benannte Darbovenstieg
 
Kategorien Wirtschaft
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Hanne Darboven  
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Geboren 29. April 1941
Geburtsort München 
Gestorben 09. März 2009
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hanne Darboven war eine bedeutende Konzeptkünstlerin. Ihr ging es um das Verarbeiten, Sammeln und „Nutzbarmachen“ von Informationen, wobei ihr besonderes Augenmerk vor allem im späten Werk auf der Kulturgeschichte lag. Dabei folgte sie strengen Konzepten, etwa der Bildung von Quersummen von Daten, die sie als Verlauf darstellte. Neben handgeschriebenen Zetteln nutzte auch das Buch als Medium für ihr Werk. Hanne Darboven wurde als Tochter einer Hamburger Kaufmannsfamilie in München geboren, verbrachte ihre Kindheit und Schulzeit jedoch in Hamburg. Sie begann 1962 ein Kunststudium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Willem Grimm, Kai Sudeck, Theo Garve, später auch bei Almir Mavignier. In dieser Zeit wurde sie stark von den Ideen und Ansätzen der Gruppe Zero geprägt. 1966 beschloss sie, nach New York zu gehen, wo sie anfangs sehr isoliert lebte, dann aber Freundschaften zu den Sol LeWitt und Carl Andre, Vertreter der Minimal Art, schloss, die sie ebenso nachhaltig beeinflussen sollten. LeWitt vermittelte ihr auch erste Kontakte zu Galeristen in New York. Hier begann sie, auf Millimeterpapier serielle „Zahlenzeichnungen“ zu erschaffen, wobei sie etwa die Kalenderdaten mit einbezog und andere Daten verrechnete. 1967 erfolgte eine Ausstellung im Lannis Museum of Normal Art in New York. Ein Jahr später kehrte sie nach Hamburg zurück – ihr Vater war gerade verstorben – und richtete sich ein Atelier in ihrem Elternhaus ein. Neben Zahlen bezog sie nun auch Text mit in den Werkprozess ein. Ab 1975 begann sie mit einem ihrer Hauptwerke, der „Schreibzeit“: 3300 DIN A4 -Seiten füllte sie bis 1980 mit Zahlen, Zitaten, Zeitungsberichten, auch mit Collagen. Um 1979 entstanden auch Partituren, welche darauf beruhten, die Zahlen in Noten umzuwandeln. Ab den 1980er Jahren erhielt sie zahlreiche Ehrungen für ihr Werk: 1986 wurde sie mit dem Edwin-Scharff-Preis ausgezeichnet, 1994 erhielt sie den Lichtwark-Preis, 1995 den Internationalen Preis des Landes Baden-Württemberg für bildende Kunst. Im Jahr 2000 erhielt Hanne Darboven eine Ehrenprofessur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.  
Literaturhinweise Hanne Darboven_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Nicolaus Darboven  
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Geboren 08. April 1902
Geburtsort Lauenbruch, Niedersachsen 
Gestorben 11. August 1985
Todesort Hiltpoltstein, Bayern 
Kurzbiographie Nach einer Einzelhandelslehre und einigen Jahren als Bankangestellter bei der Banco Espagnol Del Rio de la Plata in Hamburg trat Nicolaus Darboven 1924 in das Hamburger Familienunternehmen J.J. Darboven ein, deren Mitinhaber er 1936 wurde. Über Jahrzehnte leitete er die Geschicke der Firma, die zu den führenden in der Kaffeebranche gehört. Nach der großen Zerstörung der gesamten Firmenanlage während des Zweiten Weltkriges war es vor allem Nicolaus Darboven, der das Unternehmen nach dem Krieg wieder aufbaute. Er war es auch, der begann, als Firmenchef persönlich in Radio und Fernsehen für seine Marken, vor allem IDEE-Kaffee zu werben. Sein Interesse galt nicht nur dem Wohl des eigenen Unternehmens, sondenr auch dem der Konsumenten. Die Kaffeeforschung im Dienst der Gesundheit gehörte zu seinen besonderen Anliegen. Für seine Verdienste auf diesem Gebiet erhielt er mehrere Auszeichnungen, unter anderem 1974 die Goldene Verbandsnadel des Kneipp-Bundes und die Brillat Savarin-Plakette. Für seine Aktivitäten im Bereich des Bildungswesens und der Gesundheitsvorsorge erhielt er 1979 das Bundesverdienstkreuz. Nicolaus Darboven kam 1985 auf den Weg in sein Tiroler Ferienhaus bei einem Verkehrsunfall ums Leben.  
Lokale Referenzen

Nicolaus Darboven, Sohn von Arthur, betätigte sich wie sein Vater in der Loge "Alte Treue" als aktiver Freimaurer. Er wurde hier am 27. April 1926 zum Lehrling aufgenommen, am 11. Oktober 1927 zum Gesellen befördert und am 9. Oktober 1928 zum Meister erhoben.

Spuren in Hamburg:
- in Iserbrook ist seit 1949 der nach Familie Darboven benannte Darbovenstieg  
Kategorien Wirtschaft
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Herbert Dau  
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Geboren 08. Dezember 1911
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 07. Juli 2000
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Herbert Dau war Politiker und Präsident der Hamburgischen Bürgerschaft.

Er wurde am 8.12.1911 in Hamburg geboren und stammte aus einer Arbeiterfamilie mit sechs Geschwistern, sein Vater war Hafenmeister. Dau besuchte die Volksschule auf der Veddel, die Realschule in Rothenburgsort und schließlich die Oberrealschule in St. Georg, wo er 1930 sein Abitur absolvierte. Dies war für einen Jungen seiner sozialen Herkunft eine außergewöhnliche Leistung. Anschließend machte Dau eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei der Volksfürsorge AG. Zudem war er im Arbeiter-Turn-und Sportbund aktiv.

Im Jahre 1930 wurde er Mitglied in der SPD und amtierte bald als Bezirksführer des SPD-Bezirks Harburger Chaussee. Während der NS-Zeit engagierte sich Dau an der illegalen Untergrundarbeit der Sozialdemokraten. 1935 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat verhaftet. Nach einem Geständnis, dass es sich nur um eine kleine Menge an verteilten Flugblättern gehandelt hätte, stellte das Hanseatische Oberlandesgericht das Verfahren ein und er wurde nach 5 Monaten wieder freigelassen. Andere Aktivitäten Daus wurden nicht aufgedeckt. Da er aufgrund seiner Festnahme bei der Volksfürsorge fristlos entlassen worden war, suchte er nach einer neuen Anstellung. Ab 1936 war Dau schließlich als Korrespondent bei der Hamburg-Mannheimer tätig. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er an der Gründung der Deutschen Angestellten Gewerkschaft beteiligt und wurde Hamburger Gewerkschaftsvorsitzender. Er wirkte als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Ringes (1950 bis 1967) und bei der Versicherungsgruppe Hamburg Mannheimer (1967 bis 1975).

Von 1946 bis 1978 war Dau für die SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft und amtierte von 1960 bis 1978 als Bürgerschaftspräsident. 1978 erhielt er für seine Verdienste für das Gemeinwohl die Ehrenbürgerwürde – die höchste Auszeichnung, die Hamburg zu vergeben hat. Nachdem Dau aus der Hamburger Bürgerschaft ausgeschieden war, engagierte er sich noch 20 Jahre als ehrenamtlicher Richter am Hamburgischen Verfassungsgericht.

Er verstarb am 7.7.2000 in Hamburg.

 
Literaturhinweise Herbert Dau_Literatur.pdf
Kategorien Politik
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: 1946 - 1978
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Carl Claus Wilhelm Georg Daur  
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Geboren 28. September 1900
Geburtsort Lüneburg 
Gestorben 16. Oktober 1989
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Georg Daur war ein lutherischer Pastor und Verfasser einer weit verbreiteten Überblicksdarstellung zur Hamburger Kirchengeschichte. Nach dem Abitur am Lüneburger Johanneum studierte er von 1919 bis 1922 in Göttingen und Halle Evangelische Theologie und bestand am 22. März 1923 das erste theologische Examen in Hamburg. Ab 1923 wirkte er als Hilfskraft in den Hamburger Strafanstalten. Nach der zweiten theologischen Prüfung wurde er 1924 ordiniert und begann als Hilfsprediger an St. Katharinen für den Bezirk St. Annen. 1932 wurde er zweiter Pastor an der St. Petri und Pauli Kirche in Bergedorf. Im Nationalsozialismus gehörte Georg Daur den Deutschen Christen an, war aber kein NSDAP-Mitglied. Er leitete den Evangelischen Landesverband für die weibliche Jugend Hamburgs mit 1770 Mitgliedern. Von 1933 bis 1935 war er vom Reichsjugendführer ernannter „Landesführer“. 1934 wurde er Mitglied der Geistlichen Kammer des „Vorläufigen Kirchenrates“ der Landeskirche. 1937/38 war er nebenamtlich Standortpfarrer in Bergedorf, im Zweiten Weltkrieg Divisionspfarrer. 1955 erfolgte die Ernennung zum theologischen Kirchen- und 1961 zum Oberkirchenrat. In dieser Funktion erarbeitete er 1960 einen Plan für eine kirchliche Religionslehrerbildungseinrichtung, die zwei Jahre später als katechetisches Amt eingerichtet wurde. 1968 ging er in den Ruhestand – gegen die Pensionierung mit 65 Jahren als Oberkirchenrat hatte er erfolgreich geklagt, so dass er wie Pastoren bis zur Vollendung des 68. Lebensjahres im Amt bleiben konnte. Von 1970 bis 1976 wirkte er als Pastor in der Gemeinde St. Thomas. Daur war in vielen Gremien aktiv: Seit 1930 gehörte er der Synode der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate an. 1945 wurde er von der Synode in den Landeskirchenrat und 1946 in den Verfassungsausschuss gewählt. Von 1948 bis 1955 gehörte er der Disziplinarkammer, von 1949 bis 1954 dem Kuratorium der Kirchlichen Hochschule Hamburg an. 1955 wurde er stellvertretendes Mitglied der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Daur war bis 1975 Vorsitzender und anschließend Ehrenvorsitzender der Georg Behrmann Stiftung, die er 1959 mit Kurt A. Körber gegründet hatte. Knapp vier Jahrzehnte wirkte er als Hausgeistlicher und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Evangelisches Krankenhaus Bethedsa in Bergedorf. 1970 erschien sein im Auftrag des Kirchenrates verfasstes Buch über die Hamburger Kirchengeschichte „Von Prediger und Bürgern“.  
Literaturhinweise Daur Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1924 - 1976
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Willy Davidson  
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Geboren 13. Februar 1890
Geburtsort Bromberg 
Gestorben 04. Februar 1933
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Von Willy Davidson sind weder viele Werke noch eine umfangreiche Dokumentation seines Lebens erhalten geblieben. Dies ist die Folge davon, dass er selbst kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten starb und seine Familienmitglieder innerhalb der NS-Diktatur umgebracht worden sind. Aus den erhalten gebliebenen Kunstwerken geht hervor, dass sich Willy Davidson dem Festhalten von Szenen des großstädtischen Lebens als auch den vom Menschen veränderten Landschaften widmete. Oft datierte er seine Arbeiten jedoch nicht, sodass es unmöglich ist, sie in einzelne Werkphasen zu unterteilen. Eine mögliche zeitliche Rekonstruktion seines künstlerischen Schaffens könnte allerdings wie folgt aussehen: Anfang der 1910er Jahren malte er vor allem Landschaften der Länder, in denen er im 1. Weltkrieg eingesetzt worden war. Nach dem Vorbild Vincent van Goghs, Francisco de Goyas und Ludwig Meidners stellte er diese Landschaften als verödete Orte und schmutzige Fabrikzentren dar. Die in diesen Bildern gezeigten Menschen sind maskenhafte Statisten, die vereinzelt vor Vorstadt-Kasernen und qualmenden Schloten posieren. Neben diesen Landschaften malte er auch Hamburg-Ansichten, die Hafenkais, Kaschemmen und die das Nachtleben der Gesellschaft zeigten. Ende der 1910er Jahre wendete er sich italienischen Landschaften zu, die er in einem altmeisterlichen Kolorit wiedergab. In vielen seiner Bilder herrschte eine melancholische Stimmung, die durch die Farbigkeit zum Ausdruck gelangte. Anfang der 1920er Jahre fertigte er expressionistische Holzschnitte sowie Lithographie-Folgen an, außerdem war er als Bühnenbildner für die szenische Gestaltung zuständig.  
Lokale Referenzen Kunstwerke von Willy Davidson befinden sich in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe sowie der Hamburger Sparkasse und des NRD.  
Lebensbeschreibungen Willy Davidson.pdf
Literaturhinweise Willy Davidson.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
Architekt/in: -
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Hermann de Boor  
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Geboren 12. Dezember 1848
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 30. November 1889
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hermann de Boor, geb. 12.12.1848 in Hamburg, gest. 30.11.1889 ebd., Sohn des Hamburger Juristen Claus de Boor und der Kaufmannstochter Amalie Siemers. Künstlerische Ausbildung bei Wilhelm Camphausen in Düsseldorf, in dessen Nachfolge ausschließlich als Schlachtenmaler tätig, zunächst in Düsseldorf, seit 1880 in Hamburg, mit ausgedehnten Reisen zu den Schlachtfeldern der Napoleonischen Kriege von 1813-1815 und des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Heirat 1888 mit der Malerin Julie Unna, verw. Ploos van Amstel. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Alma de l'Aigle  
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Geboren 18. Februar 1889
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 14. März 1959
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

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Alma de l’Aigle,  am 18. Februar1889 in Hamburg geboren, zur Schule gegangen, und  hier auch  zur Lehrerin  ausgebildet,  ist heute vor allem als Gartengestalterin und Rosenzüchterin bekannt. Sie  wirkte aber in ihrer Zeit vor allem als Reformpädagogin und Schriftstellerin. Ihre pädagogischen Ziele setzte sie durch  Schreiben von Kinderbüchern und Elternratgebern um. Das 1948 erschienene Erinnerungsbuch    “Ein Garten“  kreist um den sie zeitlebens auch in ihrer pädagogischen Arbeit inspirierenden elterlichen Garten und es belegt  deutlich  ihr Konzept im erzieherisch notwendigen Zusammenwirken von Natur und den Gegebenheiten einer nach 1945 dann auch noch zerstörten Stadtlandschaft.  Sie starb am 14. März 1959 in Hamburg. Heute erinnert der unter Denkmalschutz gestellte (Rest-)Garten ihres Elternhauses Anscharhöhe an sie.

 Jill Guse, vgl. auch Lebensbeschreibung

 

 

 

 

 

 
Literaturhinweise Literaturliste.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Ida Dehmel  
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Geboren 14. Januar 1870
Geburtsort Bingen am Rhein 
Gestorben 29. September 1942
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Ida Dehmel, am 14. Januar  1870 in Bingen am Rhein als vierte von fünf Kindern des Kommerzienrats Simon Zacharias Coblenz und seiner Frau Emilie geboren, zog bald nach ihrer 2.Eheschließung 1902 mit dem in seiner Zeit  berühmten und anerkannten Dichter Richard Dehmel von Berlin  nach Hamburg, wo sie bis zu ihrem Freitod 1942 in Blankenese  lebte. Trotz ihrer vielfältigen künstlerischen Begabungen blieb der  eigentliche Schwerpunkt ihres Lebens sich für die Literatur und die Kunst einzusetzen und später vor allem Künstlerinnen „professionell“ zu unterstützen. 

Sie war von 1892-1896 in tiefer Freundschaft mit Stefan George verbunden; er schickte ihr seine lyrischen Manuskripte, die sie daraufhin an Richard Dehmel, Mitglied der Redaktion der Kunstzeitschrift  „Pan“ sandte. Es kam zwar nicht zu einer Veröffentlichung in der Zeitschrift, aber Ida lernte so Richard Dehmel kennen und fortan waren sie ein Paar und bildeten den Mittelpunkt einer offenen und sehr interessanten Künstlergruppe.
Nach dem Tod Richard Dehmels 1920 hat sie intensiv und sorgfältig umfassend seinen literarischen Nachlass archiviert und 1921 die Dehmel-Stiftung und die Dehmel-Gesellschaft gegründet. Mit diesen beiden Institutionen  sowie dem Verkauf des gesamten Nachlasses an die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek konnte sie das Dichterhaus in Hamburg Blankenese  erhalten. Damit blieb das wunderschöne, Richard Dehmel zu seinem 50. Geburtstag geschenkte Haus auch weiterhin ein kultureller Mittelpunkt in Hamburg  und Anlaufstelle für junge eigenwillige Künstler bis 1933.   
Es gelangen ihr eben aber auch bedeutende Gründungen für  Frauen, insbesondere für Künstlerinnen. Mit ihrem großen und sehr eindrucksvollen Charisma und mit mutiger Selbstverständlichkeit initiierte sie 1906 den Hamburger Frauenclub am Neuen Jungfernstieg, wurde 1911 Vorsitzende des Norddeutschen Verbandes für Frauenstimmrecht  und gründete 1913 den Bund niederdeutscher Künstlerinnen. Aus diesen regen Gründungstätigkeiten erwuchs 1926  die bis heute existierende  GEDOK, die Gemeinschaft deutscher und oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen.
Trotz  Diffamierung und antisemitischer Verfolgung – sie musste alle Ämter niederlegen -  blieb sie, tief verzweifelt, in Hamburg.
Am 29.September 1942 wählte sie den Freitod. Weitere Informationen Finder Sie auch unter: 

http://www.dehmelhaus.de/ 

Quellen:Briefe von und an Ida Dehmel, Manuskripte, Tagebücher, Fotographien, Dokumente im Dehmel-Archiv, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.

 
Lokale Referenzen

Spuren in Hamburg:

- Jungfernstieg 30 ist seit 1997 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft

 
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Richard Fedor Leopold Dehmel  
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Geboren 18. November 1863
Geburtsort Hermsdorf, Brandenburg 
Gestorben 08. Februar 1920
Todesort Hamburg-Blankenese 
Kurzbiographie


Als 1901 der Dichter Richard Dehmel(1863-1920) zusammen mit seiner schönen jungen Frau Ida nach Hamburg kam und sich in Hamburg-Blankenese niederließ, war er aufgrund seiner Lyrik schon ein berühmter Mann. Der neuartige Klang seiner Verse begeisterte vor allem die Jugend. Viele der neuen künstlerischen und intellektuellen Elite fühlten sich inspiriert und waren mit ihm und seiner Frau freundschaftlich so tief verbunden, dass sie ihm 1913  – zu Dehmels 50. Geburtstag -  das von ihm gestaltete und mit Hilfe des Architekten Walther Baedeker erbaute Haus in Blankenese schenkten. Dieses Haus galt als berühmtes  Gesamtkunstwerk aus Architektur, Garten, Interieur und Archiv und hatte berühmte Besucher wie Thomas Mann oder Richard Strauß u.v.a.
Richard Dehmel starb bereits 1920 an den körperlichen Spätfolgen seiner Teilnahme am Krieg.

 
Lebensbeschreibungen Richard Dehmel von C. Vogel.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Dr. med. Dr. h.c. Otto Heinrich August Louis Dempwolff  
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Geboren 25. Mai 1871
Geburtsort Pillau/Ostpreußen 
Gestorben 27. November 1938
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Otto Dempwolff war ein Arzt und Afrikanist. Nach dem Abitur 1888 studierte er bis 1893 Medizin in Königsberg, Marburg, Leipzig, Berlin und Tübingen. 1892 wurde er in Berlin zum Dr. med. promoviert, 1893 legte er in Tübingen das Staatsexamen ab und erhielt in Stuttgart die Approbation als Arzt. 1893/94 absolvierte er seine Militärzeit als Mediziner. 1894 und 1898 reiste er als Schiffsarzt nach Südamerika. Von 1895 bis 1897 wirkte er als Arzt u.a. für die Neuguinea-Kompagnie (NGC). Dort lernte er Sprache und Kultur der Papua kennen. 1901 erforschte er im Auftrag Robert Kochs die Malaria in Deutsch-Neuguinea. Als Sanitätsoffizier der Schutztruppe wirkte der sprachlich interessierte Dempwolff von 1898 bis 1906 in Südwestafrika, dann bis zu seiner gesundheitsbedingten Pensionierung 1911 in Ostafrika. Er wandte sich anschließend den afrikanischen und Südseesprachen zu und arbeite 1912/13 am Hamburgischen Kolonialinstitut als Freiwilliger. Dort gelang ihm aufgrund seiner physiologischen Kenntnisse die genaue Erfassung schwieriger Laute der Sprache der Khoikhoi (damals als „Hottentotten“ bezeichnet) und der Sandawe. Im Mai 1918 erhielt er vom Kolonialinstitut den Professorentitel verliehen.

Von 1915 bis 1919 war er als Oberstabsarzt im Ersten Weltkrieg tätig. Ab 1919 war er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Seminar für Afrikanistik und Südseesprachen der Hamburgischen Universität. Dort habilitierte er sich 1920 mit einer Studie über die Lautentsprechungen der indonesischen Lippenlaute in einigen anderen austronesischen Südseesprachen. 1931 wurde die bisher zum Afrikanischen Seminar gehörende Abteilung für Südseesprachen als Seminar für Indonesische und Südseesprachen selbstständig. Dempwolff übernahm die Leitung. Durch sorgfältige Lautvergleiche erschloss er induktiv die Urform der austronesischen Sprachen und konnte einen umfangreichen Wortschatz dieser Urform erstellen. 1931 verlieh ihm die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Ehrendoktorwürde.

 
Literaturhinweise Dempwolff Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Bildungswesen
Funktionen
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Balthasar Denner  
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Geboren 15. November 1685
Geburtsort Altona 
Gestorben 14. April 1749
Todesort Rostock 
Kurzbiographie

Balthasar Denner ist vor allem als Porträt- und Bildnismaler des Barock bekannt. Er führte dabei nur die Köpfe aus, andere Bildelemente wie Landschaft, Kleidung, Hintergrund wurden von anderen Künstlern (teilweise auch von seinen Kindern, die ebenfalls malten) ergänzt. Seine exakte Malweise trugen zu seinem Spitznamen „Porendenner“ bei, womit er sich vor allem der holländischen Tradition der so genannten „Feinmalerei“ anschloss.

Im Jahre 1658 wurde Balthasar Denner in Altona geboren. Sein Vater Jakob Denner arbeitete als Blaufärber, war aber auch als mennonitischer Prediger im damals dänischen und religionsfreien Altona tätig. Als Balthasar Denner in seiner Kindheit einen Unfall hatte, beschäftigte er sich fortan mit dem Zeichnen und wurde später in Hamburg von Franz von Amama, einem holländischen Maler, unterrichtet, sowie für kurze Zeit auch in der Ölmalerei in Danzig, als sein Vater dort als Prediger tätig war. 1701 bis 1707 jedoch lernte er auf Wunsch seiner Eltern den Beruf des Kaufmanns im Unternehmen seines Onkels in Hamburg. Ab 1707 wurde Denner, nun 22 Jahre alt, an der Preußischen Akademie der Künste aufgenommen. Im Jahr 1712 heiratete er Esther Winter. Durch die guten Beziehungen seines Vaters zum holsteinischen Adel erhielt er, ebenfalls 1712, den wichtigen Auftrag, die Familie von Herzog Christian August von Schleswig-Holstein-Gottorf zu porträtieren; fortan galt Denner als begehrter Porträtmaler und reiste zu den zahlreichen Aufträgen zu verschiedenen Fürstenhöfen, zunächst 1717 nach Kopenhagen und Husum, um den dänischen König zu malen, 1720 nach Wolfenbüttel, wo er die Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel porträtierte. In Hannover malte er englische Hofdamen und Herren des Hofes, worauf er ab 1720 für sieben Jahre gemeinsam mit seiner Familie in London lebte und arbeitete. Ab 1728 blieb er zunächst in Deutschland und war den Höfen von Braunschweig, Dresden, Berlin und Wolfenbüttel beschäftigt. Für drei Jahre lebte er in Amsterdam. 1740 war Denner wieder in Hamburg, wo zwei Bildnisse des Herzogs von Holstein-Gottorf entstanden. Zuletzt beschäftigte ihn der Hof von Mecklenburg-Schwerin, wodurch er die letzten Lebensjahre in Schwerin und in Rostock verbrachte, wo er 1749 verstarb. Trotz seiner ausgedehnten Reistätigkeit blieb er Hamburg stets verbunden und porträtierte zahlreiche Hamburger Bürger, wie etwa den befreundeten Ratsherren und Dichter Barthold Hinrich Brockes mit seinen drei Kindern. 

 
Lokale Referenzen Dennerstraße, Barmbek-Nord, seit 1929
 
Literaturhinweise Balthasar Denner_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Prof. Dr. Max Dennstedt  
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Geboren 27. Mai 1852
Geburtsort Berlin 
Gestorben 19. Juni 1931
Todesort Matzdorf 
Kurzbiographie

Max Dennstedt wurde am 27. Mai 1852 in Berlin geboren. Nach dem Abitur war er Soldat im deutsch/französischen Krieg von 1870/71 und blieb auch nach Kriegsende zunächst als Offizier im militärischen Dienst beschäftigt; eine weitere militärische Karriere konnte er aus gesundheitlichen Gründen allerdings nicht anschließen. Ab 1876 studierte Dennstedt Chemie in Berlin und promovierte 1879 bei August Wilhem Hoffmann mit der Arbeit „Derivate des Parabromanilins - Darstellung, Krystallform und Eigenschaften des Orthothioameisensäurebenzyläthersls“. Zudem war er als wissenschaftlicher Assistent für Hoffmann tätig. Schließlich ging er 1880 nach Rom, wo er sich 1883 habilitierte. Er forschte mit Giacomo Luigi Ciamcian besonders zu Pyrrol. Er blieb bis 1885 als Privatassistent in Rom; mit Ciamcian verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Dennstedt war zudem sehr an Kultur und Geschichte interessiert; er besuchte antike Stätten und entstand – unter der Hand - auch seltene archäologische Fundstücke. 1885 nach Deutschland zurückgekehrt wurde Dennstedt Lehrer und Professor an der Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin. Ab 1893 wurde er schließlich zum Leiter des Chemischen Staatslaboratoriums in Hamburg ernannt, eine Stellung, die er bis 1910 innehatte. 1899 zog Dennstedt mit dem Chemischen Staatslaboratorium in die Jungiusstraße, wo dieses zusammen mit dem Physikalischen Staatsinstitut, dem Hygiene-Institut und dem Institut für Allgemeine Botanik, einen ersten „Naturwissenschaftlichen Campus“ in Hamburg bildete.

Mit Max Dennstedt begann somit die klassische-wissenschaftliche Chemie in Hamburg. Zu seinen wissenschaftlichen Leistungen zählt besonders eine Weiterentwicklung der Elementaranalyse; zudem war er ein Pionier der photographischen Anwendung für juristische Beweisführung. Dennstedt war Mitglied des Hamburger Professorenkonvents. Ein Gemälde, das Max Liebermann 1905-1906 von diesem Konvent anfertigte, dokumentiert die soziale Stellung, die Dennstedt im Kreise der Professoren und als Hamburger Bürger innehatte. Giacomo Luigi Ciamcian schenke Dennstedt als Zeichen seiner tiefen Verbundenheit eine aufwendig gestaltete Vase. 2017 gaben die Erben Dennstedts diese Vase an den Fachbereich Chemie der Universität Hamburg, um so an das Wirken Dennstedts für die Chemie in Hamburg zu erinnern. Sie ist seitdem vor der Chemischen Bibliothek der Universität Hamburg ausgestellt.

Max Dennstedt starb am 19. Juni 1931 in Matzendorf.

 
Lokale Referenzen

www.chemie.uni-hamburg.de/gnd/117632449                           

https://www.chemie.uni-hamburg.de/zeitung/Mitarbeiterzeitung_18__Jun_2015.pdf

 

 

 
Lebensbeschreibungen Artikel über Dennstadt Fachbereichszeitung Chemie der Uni Hamburg.pdf
Kategorien Wissenschaft
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Paul Dessau  
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Geboren 19. Dezember 1894
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. Juni 1979
Todesort Königs Wusterhausen  
Kurzbiographie Der gebürtige Hamburger war einer der bedeutenden deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts und neben Hanns Eisler eine zentrale Gestalt des Musiklebens der DDR.

Als Spross einer jüdischen Kantorenfamilie hat Dessau schon als 14-Jähriger alle Mozart-Violinkonzerte im Repertoire, nach einem Studium am Berliner Klindworth-Scharwenka-Konservatorium entscheidet er sich aber nicht für die Solisten-, sondern für eine Dirigentenlaufbahn und wird 1912, noch 17-Jährig, Korrepetitor am Hamburger Stadttheater.

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitet Dessau 1918/19 als Hauskomponist und Kapellmeister an den Hamburger Kammerspielen und nach Engagements in Köln und Mainz geht er an die Städtische Oper Berlin. Ab 1926 widmet sich Dessau dem neuen Medium Film zu und komponiert Musik zu Stummfilmen, arbeitet als Geiger und Orchesterleiter im Berliner Alhambra-Kino und zähltin den 1930er Jahren zu den führenden Tonfilm-Komponisten seiner Zeit.

1933 emigriert Dessau nach Frankreich, 1939 in die USA. Im Exil lernt er Hanns Eisler, Arnold Schönberg und Berthold Brecht kennen. Nach Deutschland zurückgekehrt, lässt er sich 1948 in Ostberlin nieder, lehrt dort an der Staatlichen Schauspielschule und wird 1959 zum Professor ernannt. Dessau schrieb sowohl Arbeitlieder als auch Orchesterwerke, Kammer- und Klaviermusik. Bekannt wurde er durch Vertonungen von Texten seines Freundes Brecht, mit Opern wie "Die Verurteilung des Lukullus" (1951) oder "Puntila" (1966), außerdem Bühnenmusiken zu Brecht-Stücken wie „Mutter Courage“.  
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in Bahrenfeld ist seit 2000 die Paul-Dessau-Straße
- Grünanlage Hohler Weg/Michelwiese ist seit 2001 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft
 
Kategorien Musik
Funktionen Komponist/in: -
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Gustav Diederichsen  
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Geboren 1852
Geburtsort  
Gestorben 1924
Todesort  
Kurzbiographie Mitte der 1850er Jahre gründete Theodor Wille ein Export- und Importgeschäft, das sich auf den Handel mit Brasilien konzentrierte. 1875 trat sein Cousin Carl Diederichsen in die Firma ein, einige Jahre später auch dessen Bruder Gustav. 1885 verfügte das Geschäft über ein Betriebskapital von etwa zwei Millionen Mark und zählte zu den bedeutendsten Handelshäusern in Hamburg. Exportiert wurden vor allem Maschinen sowie Manufaktur- und Stapelwaren, bei den Importen handelte es sich in erster Linie um Kaffee, daneben noch um Kautschuk, Tabak und Kakao. Nach dem Tod von Wille 1892 leiteten die beiden Diederichsen-Brüder gemeinsam die Firma Theodor Wille & Co. Gustav Diederichsen war außerdem Mitglied im Aufsichtsrat der Commerz- und Diskonto-Bank. Auf einer Gedenktafel in der Rotunde der Hamburger Kunsthalle wird er für die Jahre 1912 und 1917 als Stifter gewürdigt. Er hinterließ ein Drittel seines Erbes der G. Diederichsen Stiftung zur Förderung wohltätiger und gemeinnütziger Zwecke, auch die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung erhielt eine Zuwendung von 24.000 Mark aus dem Testament ihres Mitbegründers. 
Literaturhinweise Literatur zu Gustav Diederichsen.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
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Carsten Diercks  
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Geboren 08. August 1921
Geburtsort Klosterhof Preetz / Kiel 
Gestorben 02. November 2009
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Carsten Dierks zählte zu den großen bundesdeutschen Fernsehpionieren. Als einer der einflussreichsten Dokumentarfilmer des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) und später des Norddeutschen Rundfunks (NDR) war er an der Produktion von etwa 500 Filmen beteiligt, die die „Welt (…) in die Stube“ brachten, wie Diercks in seinen Lebenserinnerungen titelte. 45 Mal reiste Carsten Diercks für das Fernsehen um die Welt, dokumentierte seine Beobachtungen mit der Kamera und prägte so einen ganz neuen Filmstil. Eine der entscheidenden Pioniertaten war der Einsatz des Pilot-Ton-Vefahrens – so konnte Diercks live kommentieren was er drehte, denn Tonbandgerät und 16-mm-Filmkamera waren aneinander gekoppelt. Diercks Fernsehdokumentarbeiten rund um den Globus zeichneten ihn ab 1960 für eine leitende Korrespondententätigkeit von ARD und NDR in Indien aus. Er wurde persönlicher Medienberater von Indira Gandhi und baute das erste indische Fernsehen mit auf. Carsten Diercks arbeitete praktisch sein ganzes Berufsleben lang für den NDR sowie als freier Filmemacher auch über seine Pensionierung 1986 hinaus. Ausführlichere Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Carsten Diercks“. 
Lebensbeschreibungen Carsten Diercks.pdf
Kategorien Medien
Funktionen Journalist/in: -
Filmregisseur/in: -
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Arnold Diestel  
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Geboren 1947
Geburtsort  
Gestorben -
Todesort  
Kurzbiographie  
Kategorien Politik
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Arnold Friedrich Georg Diestel  
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Geboren 02. März 1857
Geburtsort Valparaiso/Chile 
Gestorben 03. Januar 1924
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Arnold Friedrich Georg Diestel, geboren 2.3.1857 in Valparaiso/Chile, gestorben 3.1.1924 in Hamburg, Sohn des Hamburger Kaufmanns und hannöverschen Konsuls in Valparaiso Friedrich Diestel und der Bankierstochter Sophie Stresow. Nach Studium der Rechte und der Staatswissenschaften in Freiburg und Berlin 1879 Promotion zum Dr. jur. Seit 1883 Verwaltungstätigkeit in Hamburg, 1895 Senatssekretär, 1899 Syndikus und 1920 Bürgermeister in Hamburg. 29.4.1886 Heirat mit der Hamburger Kaufmannstochter Henriette Wilhelmine Hesekiel. 
Kategorien Politik
Funktionen Senatssyndicus: 21. April 1899 -
Senator/in: 6. April 1908 -
Bürgermeister/in: 14. Februar 1920 - 3. Januar 1924
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Emil Theodor Franz Julius Bernhard Dill  
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Geboren 03. Dezember 1797
Geburtsort Groß-Bartensleben 
Gestorben 28. Januar 1885
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Emil Theodor Franz Julius Bernhard Dill wurde am 03.12.1797 in Groß-Bartensleben geboren und verstarb am 28.01.1885 in Hamburg. Er war mit Elisa Antonia Hellman verheiratet; zusammen hatten sie sechs Kinder. 1825 wurde Theodor Dill zunächst stiller, zehn Jahre später dann offener Teilhaber des Handelshauses Albrecht & Dill, welche Gewürze und Rohkakao importierte. In der Zeit von 1829 bis 1826 war er Kapitän des dritten Bataillon des Hamburger Bürgermilitärs und diente von 1837 bis 1840 als Bürgermilitärkommissar. Außerdem engagierte er sich am Commerzium, dessen Präses er von Januar bis Dezember 1846 war. Vor allem machte sich Theodor Dill während des Großen Brands 1842 verdient, als er die Börse vor den Flammen rettete. Als Dank erhielt er von angesehenen Kaufleuten Hamburgs ein Ölgemälde von Hermann Kauffmann mit der Darstellung der Böse während des Brandes. Heute hängt dieses im Phönix-Saal des Hamburger Rathauses. Als Mitglied der Commerzdeputation gehörte er zu den ersten, die bereits im Mai 1842 einen Plan zum Wiederaufbau der Stadt vorlegten. Weitere Ehrenämter folgten: von 1845 bis 1847 war er Mitglied der Teerhofdeputation; Vorstandsmitglied der Patriotischen Gesellschaft, Mitglied der Hafen- und Schifffahrtsdeputation, Mitlgled der Kämmerei und von 1859 bis 1865 Abgeordneter für das Kirchspiel St. Michaelis in der Hamburgischen Bürgerschaft. 
Lokale Referenzen

Spuren in Hamburg:

- in Harvestehude/Rotherbaum ist seit 1890 die nach ihm benannte Dillstraße

 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: Januar 1846 - Dezember 1846
Bürgerschaftsmitglied: 1859 - 1865
Kaufmann/-frau: 1825 - 1885
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Hermann Distel  
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Geboren 1875
Geburtsort Weinsberg 
Gestorben 1945
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie 1875 geboren in Weinsberg; Steinmetzlehre; 1898 Architekturstudium an der Baugewerkschule Stuttgart, ab 1900 an der TH Karlsruhe; Mitarbeit im Architekturbüro Curjel & Moser in Karlsruhe; ab1905 Partnerschaft mit August Grubitz; 1908 Übersiedlung nach Hamburg nach Wettbewerbserfolg für das Vorlesungsgebäude der Universität Hamburg; 1929 nach Auflösung der Partnerschaft mit Grubitz ist Distel vorwiegend im Krankenhausbau tätig. Nach seinem Tod führt sein Sohn Walter Distel das Büro in Portugal weiter. 1945 Tod in Hamburg 
Lokale Referenzen Distelstraße, Bergedorf, seit 1949
 
Lebensbeschreibungen HermannDistelWerkeliste.pdf
Kategorien Architektur
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Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff  
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Geboren 02. Dezember 1909
Geburtsort Schloss Friedrichstein, Ostpreußen 
Gestorben 11. März 2002
Todesort Schloss Crottorf, Friesenhagen 
Kurzbiographie Marion Gräfin Dönhoff zählt zu den namhaften Journalisten und Publizisten der deutschen Nachkriegszeit. Als Redakteurin und spätere Chefredakteurin und Herausgeberin der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ gestaltete sie seit 1946 eine der wichtigsten deutschen Zeitungen maßgeblich mit. Aufgewachsen auf einem preußischen Adelsgut, beteiligt am Widerstand gegen die Nationalsozialisten, bei Kriegsende geflohen aus Ostpreußen, in den Nachkriegsmonaten Berichterstatterin von den Nürnberger Prozessen – solche vielfältigen Erfahrungen beeinflussten den journalistischen Werdegang der Gräfin Dönhoff. Sie entwickelte sich in Hamburg zu einer kritischen Beobachterin des Zeitgeschehens. Ihr besonderes Interesse galt der Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Marion Gräfin Dönhoff gab „Die Zeit“ von 1973 bis 2001 heraus. 1999 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Hamburg ernannt. Zudem war sie Ehrensenatorin der Universität Hamburg. Schließlich gründete die Gräfin ihre eigene Stiftung, die „Marion Gräfin Dönhoff-Stiftung“. Die Stiftung unterstützt gemeinnützige Zwecke. Beispielweise fördert sie die Wissenschaft und Forschung, die Jugendhilfe, die Bildung, kulturelle Vorhaben und Einrichtungen. Am Speersort, dem Standort des Pressehauses und Sitz der „Zeit“, wurde ihr zu Ehren 2009 eine Gedenktafel errichtet und in Hamburg-Blankenese benannte sich ein Gymnasium nach Marion Gräfin Dönhoff. Ausführlichere Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Marion Gräfin Dönhoff“. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- Pressehaus, Speersort 1 ist seit 2008 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft
- Im Bezirk Hamburg-Mitte Stadtteil Hamburg-Altstadt wurde 2018 die von der Rückseite des Gebäudes Alter Wall 12 nach Nordwesten über das Alsterfleet führende und in die Wegefläche Alsterarkaden - in Höhe des Gebäudes Neuer Wall 41 - einmündende, neu einzufügende Fußgängerbrücke Marion-Gräfin-Dönhoff-Brücke benannt.
 
Lebensbeschreibungen Marion Gräfin Dönhoff.pdf
Podcasts Sprecher Heinz A. E. Schröter Dönhoff.mp3
Kategorien Wohlfahrt
Medien
Funktionen Journalist/in: -
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Frans Doormann  
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Geboren 14. Februar 1709
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 22. August 1786
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Eine Kurzbiographie liegt für diese Persönlichkeit aktuell noch nicht vor. Es wird auf den ausführlichen Nachruf verwiesen. 
Nachrufe (Nekrologe) Text Latein Quelle Staatsarchiv HH.pdf
Übersetzung aus dem Lateinischen.pdf
Medaillen
Kategorien Politik
Funktionen Bürgermeister/in: 28. April 1780 - 22. August 1784
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Adele Doré  
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Geboren 09. April 1869
Geburtsort Wien 
Gestorben Februar 1918
Todesort Berlin 
Kurzbiographie Adele Doré, geboren 9.4.1869 in Wien, gestorben Februar 1918 in Berlin, Tochter eines Theatermusikers. Nach Ausbildung zur Schauspielerin Engagements in Amsterdam, Regensburg, Salzburg und Köln. Seit 1897 am Thalia-Theater in Hamburg, 1900 Wechsel zum Deutschen Schauspielhaus, dessen Ensemble sie bis 1917 angehörte. Vermählt mit dem Schauspieler, Schriftsteller und Rhetorikprofessor Emil Milan. Das Gemälde Darstellung einer ihrer Glanzrollen, der Mariamne in Friedrich Hebbels "Herodes und Mariamne". 
Kategorien Schauspiel und Tanz
Funktionen Bühnenschauspieler/in: -
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Martin Dorner  
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Geboren 03. August 1728
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. April 1798
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Am 3. August 1728 als sohn eines einfachen Kaufmanns geboren, kam er in sehr jungen Jahren in die Lehre zu dem angesehenen, wohlhabenden Kaufmann Nicolaus Persent, desssen Vertrauen er sich in einem Maße erwarb, dass dieser ihm immer größere Geschäfte anvertraute, und er nach dessen plötzlichen Tode von den Vormündern der Erben zur Führung des Unternehmens bestimmt wurde und 1763 die Tochter seines Lehrherren heiratete. Seine Geschäfte nehmen weiterhin einen sehr glücklichen Verlauf; zu dem Warenhandel traten Wechsel- und Bankgeschäfte in einem Uumfang, dass schließlich ihm Aufträge der mächstigsten Herrscher, Königeund fürsten anvertraut wurden. Daneben übernahm er auch eine Reihe bürgerlicher Verpflichtungen, so dass der Senat ihn am 22. Februar 1765 in den Stand erheben wollte, obwohl er für sich keine solchen Ehren erstrebte und vor dieser mühsamen Aufgabe zurückschreckte. Aber die Gesetze Hamburgs bestimmen, dass der Verweigerer eines solchen ihm angetragenen Amtes nach Abgabe des zehnten Teils seines Vermögens die Stadt und ihre Provinzen innerhalb dreier Tage für immer verlassen muss. Dorner erklärte sich zu einer solchen Zahlung ohne weiteres bereit, wenn er nur ohne Annahme des Amtes in Hamburg bleiben und seine Geschäfte weiter führen könnte. Weil ihm das aber verwehrt wurde, übernahm er die ihm zunächst unwillkommene Last und führte sie um so eifriger durch wie kaum ein anderer, der ein solches amt erstrebt hatte. Er übernahm alle senatorischen Verpflichtungen der Reihe nach und erwarb sich besonders als Scholarch und Prätor so große Verdienste, dass er am 8. Februar 1788 zum Bürgermeister gewählt wurde, welches Amt er unter der Anerkennung aller Zeitgenossen bis zu seinem Tode am 12. April 1798 ausübte.  
Nachrufe (Nekrologe) Text Latein Quelle Staatsarchiv HH.pdf
Übersetzung aus dem Lateinischen.pdf
Überarbeitung Heinz A. E. Schröter 2009.pdf
Podcasts Sprecher Heinz A. E. Schröter 2009 05.mp3
Medaillen
Kategorien Politik
Funktionen Bürgermeister/in: 8. Februar 1788 - 12. April 1798
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Paul Draingius  
Abbildung
Geboren 21. September 1644
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 09. September 1728
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Eine Kurzbiographie liegt für diese Persönlichkeit aktuell noch nicht vor. Es wird auf den ausführlichen Nachruf verwiesen. 
Nachrufe (Nekrologe) Text Latein Quelle Staatsarchiv HH.pdf
Übersetzung aus dem Lateinischen.pdf
Überarbeitung Heinz A. E. Schröter 2009.pdf
Podcasts Sprecher A. E. Heinz Schröter 2009 06.mp3
Kategorien Politik
Funktionen Senator/in: -
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Adolf Wilhelm Paul Drechsler  
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Geboren 08. November 1889
Geburtsort Picher in Mecklenburg-Schwerin 
Gestorben 26. Februar 1970
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Adolf Drechsler war evangelisch-lutherischer Theologe und Hauptpastor von St. Jacobi.

Nach der Reifeprüfung 1908 studierte er bis 1909 evangelische Theologie in Erlangen, wo er Mitglied der Studentenverbindung Uttenruthia war.

Von 1909 bis 1911 studierte Drechsler in Berlin, u.a. bei Adolf von Harnack, Adolf Deißmann und Eduard Simons. Drechsler entschied sich für die Arbeit in Hamburg, wo er 1912 das erste, 1914 das zweite theologische Examen bestand. Das Vikariat absolvierte er auf St. Pauli bei Clemens Schultz. Dort wurde er 1914 als dessen Nachfolger Pastor; 1917 bis 1918 wirkte er als Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten begrüßte Drechsler 1933 im St. Pauli-Gemeindeblatt euphorisch. Von 1933 bis 1935 war er SA-Rottenführer, sein Aufnahmeantrag in die NSDAP von 1937 wurde aber nicht angenommen. Von 1933 bis 1935 engagierte er sich bei den Deutschen Christen und war Obmann des Bezirks Nordmark. 1934 war er am Sturz des Landesbischofs Simon Schöffel beteiligt. Von dessen Nachfolger Franz Tügel wurde zum Oberkirchenrat ernannt. 1937 wurde er ständiger Vertreter des Landesbischofs in geistlichen Angelegenheiten, 1938 gab Drechsler sein Gemeindepfarramt auf und arbeitete ausschließlich im Landeskirchenamt. Zugleich übernahm er die Predigten für seinen erkrankten Freund Tügel. 1940 wurde er zum Hauptpastor von St. Jacobi berufen. Während des Zweiten Weltkrieges riet Drechsler den Pastoren, sich nicht zu aktuellen Ereignissen zu äußern.

Nach Kriegsende gab er die Position des Oberkirchenrates auf, führte aber den Titel weiter. Er konzentrierte sich auf den Wiederaufbau der St. Jacobi- Kirche, die 1959 eingeweiht werden konnte. Zum Jahresende 1960 trat er in den Ruhestand.

Aufgrund seines kirchenpolitischen Engagements im „Dritten Reich“ nahm er keine kirchenleitenden Aufgaben mehr wahr. Auch von den Vorlesungen der Hauptpastoren wurde er aufgrund fehlender wissenschaftlicher Kompetenzen ausgeschlossen. Nach intensiven Gesprächen wurde er vom Landeskirchenrat in seiner Position belassen. Erst 1956 wurde er auf Wunsch des Landesbischofs Volkmar Herntrich wieder stärker an den Aufgaben des Hauptpastorenkollegiums beteiligt.

 
Literaturhinweise Drechsler Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1914 - 1960
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Reinhard Drenkhahn  
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Geboren 09. Februar 1926
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 26. März 1959
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Reinhard Drenkhahn gilt als einer der Wegbereiter der informellen Malerei in Hamburg. Thematisch entstanden in seinen frühen, noch expressionistisch geprägten Werken vor allem Landschaften, oft Strände, Porträts und Figurenbilder, später näherte er sich der abstrakten Kunst. Konzentrierte er sich anfangs noch auf Kompositionen, beschäftigten ihn später oft einzelne Gegenstände, die er in verschiedensten Variationen in meist toniger Farbigkeit zu erfassen suchte, wie die bekannten „Ofensteine“. 

Reinhard Drenkhahn absolvierte zunächst eine Lehre als Polsterer und Dekorateur. Nach Abschluss der Ausbildung studierte er ein Jahr Innenarchitektur, wurde aber 1944 eingezogen und nach Ende des Krieges in der Schweiz interniert. Zurück in Hamburg, setzte er sein Studium fort und schloss es 1947 erfolgreich ab. Noch im selben Jahr besuchte er die Landeskunstschule Hamburg und wurde Schüler von Willem Grimm und Karl Kaschak, kurze Zeit lernte er auch bei Arnold Fiedler am „Baukreis“. Gemeinsam mit Kai Sudeck baute er sich ein Atelier aus. In den 1950er Jahren folgten zahlreiche Reisen: 1951 nach Paris, wo ihn vor allem die Kunst des Informel stark beeindruckte, 1953 nach Ischia, 1954 nach Ibiza, 1956 nach Amsterdam, 1957 nach Spanien. 1953 vernichtete er alle seine bis dato entstandenen Arbeiten. Eine erste Einzelausstellung erfolgte 1956 in der Hamburger Kunsthalle, ein Stipendium ermöglichte ihm 1958, ein weiteres Atelier auf St. Pauli einzurichten. Wohl auch durch die befreundeten Künstler Horst Janssen und Paul Wunderlich setzte er sich mit den Techniken der Radierung und Lithografie auseinander. 1959 besuchte er noch Amsterdam und Paris, um eine geplante Ausstellung vorzubereiten. Er hatte sich als Künstler fest etabliert, öffentliche Aufträge und zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland belegten seinen Erfolg, dennoch setzte er seiner vielversprechenden Karriere durch seinen Freitod 1959 ein Ende. Trotz der Vernichtung vieler seiner Werke hinterließ er ein recht umfangreiches Œuvre von rund 500 Gemälden, Grafiken und Zeichnungen.

 
Literaturhinweise Reinhard Drenkhahn_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Maler/in: -
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Dr. Wilhelm Drexelius  
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Geboren 31. Juli 1906
Geburtsort Altona 
Gestorben 22. März 1974
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Wilhelm Drexelius wurde am 31.7.1906 in Altona geboren. Er promovierte an der Universität Hamburg in Rechtswissenschaft. Schon während seines Studiums war er der SPD beigetreten und engagierte sich in Studentengruppen. Nach seinem Abschluss ließ er sich als Anwalt in Hamburg nieder und gründete mit Clara Genter eine Kanzlei am Neuen Wall.

1946 ernannte Max Brauer Drexelius zum Senatssyndikus des Rechtsamtes. In dieser Funktion nahm er an dem Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee teil. 1951 ging er als Senatssyndikus in die Senatskanzlei. Als Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft wurde er 1961 in den Senat gewählt. Zunächst war er im Bereich der Baubehörde tätig, später dann in der Schulbehörde. 1966 wählte man Drexelius zum Zweiten Bürgermeister.

Er verstarb am 22.3.1974 in Hamburg.

 
Lokale Referenzen Wilhelm-Drexelius-Weg 
Literaturhinweise Wilhelm Drexelius_Literatur.pdf
Kategorien Politik
Justiz
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: -
Senator/in: -
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Joachim Karl Johann Dubbels  
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Geboren 13. Dezember 1876
Geburtsort Dornbusch (Hannover) 
Gestorben 19. Mai 1942
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Karl Dubbels war evangelisch-lutherischer Theologe und Pastor in Hamburg.

Er war der Sohn des Organisten und Hauptlehrers in Hamburg-Altengamme Jacob Dubbels (1852-1939). Karl Dubbels studierte von 1896 bis 1899 evangelische Theologie in Halle-Wittenberg und Kiel. 1900 legte er das erste und 1902 das zweite theologische Examen in Hamburg ab, 1903 wurde er ordiniert.

Nach einer kurzen Betätigung für den Verein für Innere Mission war Dubbels Hilfsprediger an St. Thomas in Rothenburgsort, bis er 1904 zum Pastor in Hohenfelde an der St. Gertrud-Kirche gewählt wurde. 1917-18 wirkte er als Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg. Nach 25 Jahren wurde er 1929 wurde er zum Hauptpastor an St. Katharinen gewählt.

Dubbels war kirchenpolitisch liberal eingestellt und tief im abendländischen Denken verwurzelt. Zentrum seines Wirkens war neben der Seelsorge die Predigt, er galt als geübter Redner. Sein Fachgebiet war das Alte Testament. Auch beschäftigte er sich intensiv mit klassischer Literatur. Insbesondere das Werk Dante Alighieris (1265-1321) war ihm sehr vertraut, zumal er die „Göttliche Komödie“ übersetzte. Am Allgemeinen Vorlesungswesen der Hamburgischen Universität las er zur Frömmigkeitsgeschichte, zur Katechetik und zum Kirchenrecht. Daneben lehrte Dubbels an der Kirchenmusikschule.

1931 wurde er Vorsitzender des Ausschusses des Geistlichen Ministeriums zur Ausarbeitung der Richtlinien für die politische Betätigung von Pastoren, dessen Ergebnisse aber wirkungslos blieben. Bekämpft wurden sie vor allem durch den nationalsozialistischen Pastor Franz Tügel. Im Nationalsozialismus bewies Dubbels Weitsicht und Distanz. Er kritisierte die neuen Machthaber in Predigten, gehörte aber keiner Organisation an. Er war Mitglied des Bruderrates der Bekenntnisgemeinschaft, die er aber um die Jahreswende 1935/36 wieder verließ. In seiner übergemeindlichen Wirksamkeit war er nach 1933 deutlich eingeschränkt.

 
Literaturhinweise Dubbels Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1903 -
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Professor Harald Duwe  
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Geboren 28. Januar 1926
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. Juli 1984
Todesort Tremsbüttel/Schleswig-Holstein 
Kurzbiographie Harald Duwes Oeuvre ist von sehr polaren Positionen geprägt. Zum einen malte er während seines Studiums bei Willem Grimm Landschafts- und figürliche Studien, die sich durch eine frisch und starke Farbwahl auszeichneten und stilistisch an Pierre Bonnard erinnerten. Zum anderen entwickelte er später einen kritisch harten Realismus, der sich mit Nationalsozialismus, Krieg und Gewalt, aber auch mit Themen der Gegenwart auseinandersetzte. Zu letzteren zählte sowohl das deutsche Freizeitverhalten, als auch Gegenwartsprobleme wie Umweltzerstörung und Industrie. Er scheute dafür auch nicht vor hässlichen, aggressiven Motiven zurück. Parallel zu dieser Tendenz fertigte er im Auftrag Portraits von Kindern, Professoren und Bürgermeistern an.  
Lokale Referenzen Kunstwerke von Harald Duwe befinden sich in der Hamburger Kunsthalle, dem Altonaer Museum und dem Museum für hamburgische Geschichte. Des Weiteren befinden sich folgende Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum: "Alt Wandsbek" (1954) Hamburg Rathaus, 1. Stock, "Turner" (1956) Schule Griesstraße 101,  "Keramik-Relief" (1957) Schule Zeughausmarkt 32, "Wandgestaltungen" (1960) Schule Minenstraße und "Land-Stadt" (1963) Schule Karlshöhe.  
Lebensbeschreibungen Harald Duwe.pdf
Literaturhinweise Harald Duwe.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
Anfang

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