Hamburger Persönlichkeiten - Religion
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Severin Schlüter  
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Geboren 28. Oktober 1571
Geburtsort Halle 
Gestorben 16. Juli 1648
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Severin Schlüter, geboren 28.10.1571 in Halle, gestorben 16.7.1648 in Hamburg, Sohn des Berend (Bernhard) Schlüter, Kaufmann in Bielefeld und der Lucretia Ladewig. Nach Theologiestudium in Erfurt, Köln und Helmstedt, Promotion zum Magister in Helmstedt, 1603 Konrektor in Stade, 1604 Rektor ebd., im selben Jahr Heirat mit Maria Funck, Tochter des Pastors Daniel Funck aus Rethem bei Lüneburg; 1613 Prediger in Bucca/Grafschaft Hoya, 1615 Pastor in Weimar; seit 1617 Hauptpastor an der Jacobikirche in Hamburg, 1621-1625 theologische Vorlesungen am Akademischen Gymnasium in Hamburg, 1646 Senior des Hamburgischen Ministeriums; Verfasser mehrerer philosophischer Schriften, aus den Schuldisputationen in Stade hervorgegangen, und theologischer Erörterungen, überwiegend zur Auseinandersetzung mit den Calvinisten über die Abendmahls- und Prädestinationslehre. 
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Prof. Dr. Dr. Simon Schöffel  
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Geboren 22. Oktober 1880
Geburtsort Nürnberg 
Gestorben 28. Mai 1959
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Simon Schöffel wurde 1933 der erste lutherische Landesbischof Hamburgs. Nach dem Abschluss des Theologiestudiums 1903 war er Hofkaplan in Schönberg/Hessen, absolvierte das Vikariat und legte 1908 das zweite theologische Examen ab. 1909 übernahm er eine Pfarrstelle in Schweinfurt, 1921 dort das Dekanat. An der Erlanger Universität wurde er mit Arbeiten zur Schweinfurter Kirchengeschichte 1916 zum Dr. phil und 1918 zum Lic. theol. promoviert, 1922 erhielt er dort die theologische Ehrendoktorwürde. 1921 wählte man ihn zum Hauptpastor an St. Michaelis in Hamburg. Schöffel war der führende Vertreter der orthodoxen, „positiven“ kirchlichen Richtung. Besonders engagierte er sich in grundsätzlichen Angelegenheiten der Kirchenleitung und in der Schulpolitik. Seit seinem Wechsel in die Hansestadt setzte er sich für die Einrichtung des hierarchischen Bischofsamtes ein, das seiner Meinung nach wesentlich zur lutherischen Kirche gehöre. 1933 konnte Schöffel sich nach der Etablierung des Führerprinzips im staatlichen Bereich durchsetzen. Durch das entsprechende Gesetz wurden die demokratischen Elemente der Kirchenverfassung von 1923 aufgehoben. Schöffel bekannte sich nachdrücklich zum nationalsozialistischen Staat, obwohl er kein Mitglied er NSDAP wurde. Auf Reichsebene war Schöffel kurzzeitig im Geistlichen Ministerium. Aufgrund von Spannungen mit den Deutschen Christen und Rivalitäten, verlor er im März 1934 das Bischofsamt in Hamburg. Nach dem Rücktritt seines Nachfolgers Franz Tügel im Juli 1945 wurde Simon Schöffel im Februar 1946 durch Zuruf wieder gewählt und amtierte bis zum Eintritt in den Ruhestand im Dezember 1954. Schwerpunkt in seiner zweiten Amtsperiode war die Ausbildung des Nachwuchses. Seit seinem Amtsantritt lehrte er Kirchengeschichte und später Systematische Theologie am Allgemeinen Vorlesungswesen der Universität, von 1931 bis 1937 auch in der Religionslehrerausbildung und von 1945 bis 1954 am Kirchlichen Vorlesungswerk bzw. der Kirchlichen Hochschule Hamburg, wo er 1950 vom Landeskirchenrat den Titel „Professor der Theologie an der Kirchlichen Hochschule Hamburg“ verliehen bekam. Simon Schöffel war ein ehrgeiziger Theologe, ein produktiver Wissenschaftler und verdienstvoller Seelsorger. Theologisch vertrat er streng lutherische Positionen, politisch war er konservativ eingestellt und vertrat zeitweise antidemokratisch-völkisches Ideengut. 
Lokale Referenzen

 

 
Literaturhinweise Schöffel Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: -
Theologe/in: -
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Johann Schomburg  
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Geboren 1440 (ca.)
Geburtsort Vermutlich Hamburg 
Gestorben 1520 (ca.)
Todesort Vermutlich Hamburg 
Kurzbiographie Johann Schomburg war der Sohn des in Hamburg ansässigen Zolleinnehmers Heinrich Schomburg d. Ä. Dieser wiederum war ein unehelicher Spross Ottos II. zu Holstein und Schaumburg (1400–1464). 1454 bezog Johann Schomburg die Universität Köln, 1459 die Universität Rostock. Später – vermutlich nach Erlangung des Magistergrades – arbeitete er als Schreiber in der Kanzlei Adolfs XII. zu Holstein und Schaumburg (ca. 1420–1474), bevor er, gewiss protegiert durch die Schaumburger Grafen, 1468 (nach der Priesterweihe) zum Propst des Klosters Uetersen gewählt wurde. Dieses Amt übte Schomburg bis mindestens 1495 und dann noch einmal von 1506 bis mindestens 1511 aus. Aus Schriftquellen geht hervor, dass Schomburg mit der Priorin und Teilen des Konvents Streitigkeiten hatte, so dass die Grafen Johann IV. und Antonius schlichten mussten. Schomburg war Grundeigentümer am Alstertor und Inhaber von Altarpfründen im Hamburger Dom, in der Petrikirche und in der Jacobikirche, außerdem Mitglied des Kalands am Hamburger Dom, dem er ein Vermächtnis machte. Mit seiner Haushälterin Gretke hatte er einen Sohn namens Heinrich; für den Unterhalt beider hatte Schomburg testamentarisch vorgesorgt.1472 stiftete Schomburg einen Standleuchter für die Uetersener Klosterkirche, der aus der Werkstatt des Hamburger Metallgießers Hermann Bonstede stammte (nicht erhalten, da 1685 zu einem Kronleuchter umgegossen). 1504 schenkte Johann Schomburg gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich d. M. dem Uetersener Konvent einen Ganzgoldkelch mit Patene, der in der Werkstatt des Hamburger Goldschmieds Heinrich Rentzel hergestellt wurde (erhalten im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum auf Schloss Gottorf).  
Literaturhinweise HamburgerPersönlichkeiten.JohannSchomburg.Literaturhinweise.pdf
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Otto Schomburg  
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Geboren -
Geburtsort  
Gestorben -
Todesort  
Kurzbiographie Otto Schomburg war ein außerehelicher Spross des Jüngeren Hauses Schaumburg. 1460 und 1466 ist er als Propst des Klosters Uetersen nachgewiesen, 1466 außerdem als Hamburger Domherr. Er begegnet in drei Urkunden: Am 19. Mai 1460 ist er Mitlober der Verpfändung des Griesenwerders durch Otto II. zu Holstein und Schaumburg (1400–1464) an die Stadt Hamburg. Schomburgs Siegel zeigt drei Wolfs- oder Hundsköpfe. Am 29. März 1466 errichtete das Hamburger Domkapitel ein Statut über die Pfründe des Dekans. In diesem Dokument wird Schomburg als einfacher Kanoniker erwähnt. Am 19. 08. 1466 kommt Schomburg in einer von Otto III. zu Holstein und Schaumburg (1426–1510) für das Kloster Harvestehude ausgestellten Urkunde als Hamburger Domherr und Uetersener Propst vor. Ein weiterer Quellennachweis aus dem 16. Jahrhundert, der eine Rentenzahlung aus einem Hof, der Schomburg gehörte, betrifft, befindet sich im Uetersener Klosterarchiv. 
Literaturhinweise HamburgerPersönlichkeiten.OttoSchomburg.QuellenLiteratur.pdf
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Clemens Eduard Ferdinand Schultz  
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Geboren 22. September 1862
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 13. Januar 1914
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Ursprünglich sollte Clemens Schultz auf Wunsch des Vaters - er war Direktor einer Seeversicherungsgesellschaft - den Kaufmannsberuf erlernen. Nach Vaters frühen Tod entschied sich Clemens für das Theologiestudium, das er bis 1890 in Jena und Berlin absolvierte. Zurück nach Hamburg, wurde ihm 1896 das Pastorenamt an der St. Pauli Kirche zugewiesen. Zu jener Zeit hatte der Stadtteil mit schwierigen sozialen Problemen zu kämpfen - Schultz erkannte die Situation und erzielte mit der Gründung seiner "Vereinigung St. Paulianer Lehrlinge" große Erfolge. Die Jugendlichen wechselten von der Straße in die Kirche. Nach kurzer Zeit wuchs die Mitgliederzahl des Vereins von anfangs 20 auf über 200, was sich auch auf die Beteiligung am Konfirmanden-Unterricht auswirkte: Zwischen 400 und 600 Jugendliche versammelten sich in einer Gruppe. Clemens Schultz engagierte sich neben der Tätigkeit als Pastor auch sehr als Pädagoge und Sozialarbeiter für die Jugendlichen aus unteren Schichten. Diese Arbeit in der Jugendfürsorge wurde weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt. Zum Gedenken an Clemens Schultz trägt in Kuddewörde im Sachsenwald ein Jugendheim seinen Namen.
 
Die Gedenktafel auf dem Grabstein vor der St. Pauli Kirche, der ursprünglich auf dem Ohlsdorfer Friedhof stand, trägt folgende Inschrift:
Clemens Schultz
Geboren 22. Sept. in St. Pauli
Hier Pastor seit dem 22. Sept. 1896
Gestorben hier am 13. Januar 1914+
Dem Förderer und Seelsorger der Jugend, dem Gründer des Lehrlings- und des Gehilfenvereins. Von seinen Konfirmanden und Freunden zum dankbaren Gedenken.
 
Lokale Referenzen
Clemens Schulz betätigte sich in seinen letzten Lebensjahren als aktiver Freimaurer. Er wurde am 31. Mai 1904 von der Johannis-Loge "Zum rothen Adler" als Freimaurer-Lehrling in den Bruderbund aufgenommen. Bereits am 19. Oktober 1905 wurde er Mitglied der Andreas-Loge "Fidelis". Am 31. März 1913 war er Mitbegründer der Johannis-Loge "Zum Gral", der er bis zu seinem Tode als Wortführender Logenmeister vorstand.
 
Spuren in Hamburg:
- in St. Pauli ist seit 1948 die nach ihm benannte Clemens-Schultz-Straße
- vor der St. Pauli Kirche ist eine Gedenktafel an seinem Grabstein
 
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Elisabeth Maria Martha Anna Schulz  
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Geboren 18. Mai 1903
Geburtsort Concepción/Chile 
Gestorben 24. März 1957
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Elisabeth Schulz war eine in Hamburg wirkende Lehrerin, Schulleiterin und ab 1955 Oberschulrätin. Die Tochter des Pfarrers und Rektors der Deutschen Schule in Concepión/Chile wuchs ab 1906 in Deutschland auf absolvierte 1922 die Reifeprüfung am Oberlyzeum in Potsdam. Anschließend besuchte sie dort bis 1923 die Seminarklasse und erlangte die Lehrbefähigung für Lyzeen. Im März 1924 legte sie zudem die Reifeprüfung des Humanistischen Gymnasiums ab. Von 1923 bis 1928 studierte Schulz evangelische Theologie, Germanistik und Geschichte in Leipzig, Tübingen, Münster und Hamburg, u. a. bei Karl Barth, der sie sehr prägte. 1927 legte sie die erste theologische Prüfung in Münster und 1929/30 die beiden Staatsexamina für das Höhere Lehramt in den Fächern Deutsch, Ge­schichte und Religion in Hamburg ab. Ihr Referendariat absolvierte sie an der Helene-Lange-Schule in Hamburg. 1930 war sie wissen­schaftliche Hilfslehrerin an der Elise-Averdieck-Schule und wurde 1940 zur Studienrät­in ernannt. 1943 wurde sie an die Oberschule für Mädchen im Alstertal versetzt, 1944 wurde ihr vorübergehend die Leitung der Elise-Averdieck-Schule übertragen. Im „Drit­ten Reich“ gehörte sie nicht der NSDAP, aber der NSV, dem NSLB und dem Reichskolo­nialbund an.

Im September ­1945 übernahm sie die kommissarische Leitung der Oberschule für Mädchen am Lerchenfeld und wurde 1947 zur Oberstudiendirek­torin ernannt. Ostern 1955 wechselte sie als Oberschul­rätin für die wissenschaftlichen Oberschulen für Mädchen in die Schulbehörde, wo sie ein gutes Jahr bis zu ihrer Krebserkrankung wirkte.

Neben ihrer schulischen Tätigkeit war Elisabeth Schulz kirchlich sehr engagiert, u.a. als Vorsteherin der Lukas-Kirche Fuhlsbüttel, und stand in engem Kontakt zum späteren Landesbischof Volkmar Herntrich. Seit 1946 war sie Mitglied der Synode und als erste und einzige Frau des Landeskirchenrates, in dem sie das Frauenwerk und das Schulreferat betreute. Ihr gelang es 1947, Karl Barth für einen Gottesdienst in Fuhlsbüttel zu gewinnen, was von Landesbischof Simon Schöffel (1880-1959) scharf gerügt wurde. Elisabeth Schulz war vom Sommer­semester 1949 bis zum Wintersemester 1951/­52 nebenamtliche Dozentin bzw. Lehrbeauf­tragte für Katechetik an der Kirchlichen Hochschule Hamburg.

 
Literaturhinweise Schulz Elisabeth Literatur.pdf
Kategorien Religion
Bildungswesen
Funktionen Lehrer/in: 1930 - 1956
Hochschullehrer/in: 1949 - 1952
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Margarete Adele Caroline Elisabeth Schuster  
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Geboren 21. Mai 1899
Geburtsort Oldenburg 
Gestorben 09. Februar 1978
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Margarete Schuster war eine der ersten Theologinnen in der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate, konnte aber zwanzig Jahre nur in der deutlich geringer bezahlten und angesehenen Position einer Gemeindehelferin an der Hauptkirche St. Michaelis wirken. Die Tochter eines Gymnasialprofessors studierte unter schwierigen finanziellen Bedingungen Theologie, legte 1925 in Erlangen und 1930 in Hamburg die theologischen Examina ab. Seit 1926 arbeitete sie als Gemeindehelferin am „Michel“. Zuständig war Margarete Schuster für die Jugendarbeit, den Kindergottes­dienst, die Frauenhilfe und die Seelsorge an kirchenfernen Gruppen, also Ausgetretenen, kirchlich nicht getrauten Paaren und Familien, die ihre Kinder nicht taufen ließen. Vereinzelt übernahm sie auch den Konfirmandenunterricht und hielt die Gemeindebibelstunde. Auch vermittelte Margarete Schuster Besucher zur Betreuung von Familien und Alleinstehenden sowie Familien für Pflegekinder. Sie erledigte Behördengänge und kümmerte sich in der weiblichen Jugendarbeit. 1928 unterrichtete sie zusätzlich das Fach Religion in der ersten und zweiten Klasse der Wetkenschen Schule. Erst 1947 wurde sie zur Pfarramtshelferin ernannt, da vorher keine entsprechende Planstelle zur Verfügung stand. Mit Wirkung vom 1. Juli 1950 ließ Margarete Schuster sich aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzen. Nach der Pensionierung blieb die Michaeliskirche weiterhin ihr Lebens­mittelpunkt. 1969 erhielt sie die Amtsbezeichnung „Pastorin i.R.“, machte von den damit verbunden Rechten aber keinen Gebrauch mehr.

 
Literaturhinweise Schuster Literatur.pdf
Kategorien Religion
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Prof. Dr. Dr. h.c. Paul Wilhelm Lukas Schütz  
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Geboren 23. Januar 1891
Geburtsort Berlin 
Gestorben 26. Juli 1985
Todesort Söcking 
Kurzbiographie

Paul Schütz war lutherischer Theologe und Hauptpastor an der Hamburger Kirche St. Nikolai. Der Sohn eines Methodistenpredigers studierte ab 1910 evangelische Theologie und Philosophie in Berlin und Jena, arbeitete 1912 als Hauslehrer in Soldin und wurde 1914 zum Dr. phil. promoviert. Er nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. 1918 legte er in Koblenz das erste und 1922 in Magdeburg das zweite theologische Examen ab, wo er 1924 ordiniert wurde. 1919 arbeitete er als Inspektor am Johannesstift in Berlin-Spandau und anschließend bis 1924 als Studienleiter am Theologenkonvikt der Domgemeinde in Halle. 1922 wurde er in Halle in Theologie promoviert. 1924/25 war er Hilfsprediger in Magdeburg und in Neutz bei Halle an der Saale. 1925 erhielt er die Pfarrstelle in Schwabendorf bei Marburg an der Lahn. Von 1926 bis 1928 leitete er gleich­zeitig die „Dr.Lepsius-Orient-Mission“, war 1927/28 Mitglied des Exekutiv-Ausschusses des „International Near East Relief“ und reiste nach Genf und Paris. 1928 unternahm er für die „Dr.Lepsius-Orient-Mission“ eine längere Reise nach Ägypten, Palästina, Syrien, Irak und in den Iran bis Täbris an die russische Grenze. Darüber publizierte er 1930 einen Reisebericht unter dem Titel: „Zwischen Nil und Kaukasus“. Die darin vorgetragene massive Kritik machte ihn mit einem Schlag bekannt, bestimmte die Diskussion in Missions­kreisen und führte zu seinem Rückzug aus der Missionsarbeit. Von 1929 bis 1934 gab er die Zeitschrift „Orient und Occident“ mit heraus. 1930 habilitierte er sich in Gießen für praktische Theologie, 1937 wurde seine venia legendi in Systematik geändert, bevor er sie im Herbst des Jahres aufgrund von Überlastung aufgab. Im „Kirchenkampf“ verhielt sich Schütz neutral. 1935 interpretierte die Geheime Staatspolizei sein Buch „Der Anti-Chri­stus“ als Kritik am nationalsozialistischen Staat und ließ die zweite Auflage einstamp­fen.

1940 wurde Paul Schütz Hauptpastor an der Hamburger St. Nikolai Kirche, im folgenden Jahr zum Kriegsdienst einberufen; 1946 kehrte er nach Hamburg zurück. Seit diesem Jahr lehrte er im Allgemeinen Vorlesungswesen der Universität und im Rahmen des Kirchlichen Vorlesungswerks. An der 1948 gegründeten Kirchlichen Hochschule wurde er neben seinem Hauptpastorat hauptamtlicher Dozent für Systematische Theologie und Philosophie, 1950 wurde ihm vom Kirchenrat die Amtsbezeichnung „Professor der Theologie an der Kirchlichen Hochschule Hamburg“ verliehen.

In den Jahren nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde sein Dissens zum lutherischen Bekenntnis der Hamburger Landeskirche immer deutlicher; nach langem Ringen ließ er sich zum 1. Mai 1952 in den Ruhestand versetzen. Hier liegt seine wesentliche Bedeutung für die (Hamburger) Wissenschafts- und Kirchengeschichte: Er ist der erste und bislang einzige Hauptpastor, der aus Be­kenntnisgründen aus dem Amt schied.

Nach seiner Pensionierung zog Schütz nach Bayern um und widmete sich der Ausarbeitung seiner Theologie. Als Ergebnis erschien 1960 sein Hauptwerk „Parusia Hoff­nung und Prophetie“, in dem er seine Position ausführlich darlegte. Es folgten zahlreiche weitere Artikel und Bücher.

Am 1971 erhielt Schütz den Ehrendoktor der Theologischen Fakultät der Universität Basel. 1993 wurde die Paul-Schütz-Gesellschaft gegründet, die das Werk dieses markanten Theologen bekannter machen will.

 
Literaturhinweise Schütz Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1924 - 1952
Hochschullehrer/in: 1946 -
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Dr. Hans-Joachim Siegfried Seeler  
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Geboren 09. August 1930
Geburtsort Lauenburg 
Gestorben 22. September 2015
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Hans-Joachim Seeler war ein Hamburger Jurist und Politiker. Nach diversen kriegsbedingten Schulwechseln legte der Pastorensohn 1949 am Matthias-Claudius-Gymnasium in Wandsbek die Reifeprüfung ab. Er begann das Jurastudium in Kiel und wechselte 1951 nach Hamburg. Im Juli 1953 legte er dort das erste Staatsexamen, 1958 das zweite ab. In Kiel wurde er 1956 promoviert. Seit 1954 war er wissenschaftliche Hilfskraft bzw. Assistent an der Forschungsstelle Völkerrecht der Universität Hamburg. In diesem Zusammenhang verfasste er Abhandlungen zum Staatsangehörigkeitsrecht. Von 1958 bis 1960 war er Richter am Landgericht und in der Gnadenabteilung der Landesjustizverwaltung. Von 1960 bis 1967 wirkte er als Kirchenrat und Oberkirchenrat für Bauangelegenheiten und Finanzen im Hamburger Landeskirchenamt.

1957 trat Seeler in die SPD ein, was für einen Pastorensohn ungewöhnlich war und auch in der Kirche kritisch gesehen wurde. Im SPD-Distrikt Hamburg-Bramfeld-Süd war er Vorsitzender. Von 1968 bis 1980 war er Kreisvorsitzender der SPD-Wandsbek und von 1968 bis 1989 Mitglied des Landesvorstandes der SPD. 1966 zog Seeler als Abgeordneter in die Hamburger Bürgerschaft ein, der er bis 1979 angehörte. Von 1967 bis 1972 war er Senator der Gesundheitsbehörde, von 1973 bis 1974 der Justizbehörde und von 1974 bis 1978 der Finanzbehörde. Von 1979 bis 1989 gehörte er dem Europa-Parlament an, wo er in diversen Ausschüssen mitarbeitete.

Seeler war Mitbegründer, Kuratoriumsmitglied und von 1987 bis 2006 Präsident des Europakollegs. 2010 wurde der Hörsaal des Internationalen Studienprogramms des Europa-Kollegs nach ihm benannt. Seeler war im Präsidium der Europa-Union und veröffentlichte zahlreiche Schriften und Forschungsbeiträge zur Geschichte und Politik Europas.

Seine Ehrenämter waren zahlreich, z.B. war er von 1974 bis 1978 Mitglied des Wissenschaftsrates. Von 1978 bis 1994 war er Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Hamburg. Er gehörte seit 1990 dem Vorstand der F.v.S.-Stiftung (Alfred C. Toepfer) an und war Vizepräsident der Stiftung Kreis Herzogtum Lauenburg und Präsident des Kuratoriums der deutsch-französischen Gesellschaft Cluny.

In der Hauptkirche St. Katharinen war er von 1997 bis 2008 im Kirchenvorstand. Er gehörte von 2004 bis 2009 als stellvertretendes Mitglied der Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Alt-Hamburg an. Von 1997 bis 2006 war er Mitglied des Kollegiums der Oberalten, wurde 1998 Mitglied des Verwaltungsrates und 2003 Vizepräses.

 
Literaturhinweise Seeler Hans-Joachim Literatur.pdf
Kategorien Politik
Wohlfahrt
Justiz
Religion
Funktionen Richter/in: 1958 - 1960
Senator/in: 1967 - 1978
Bürgerschaftsmitglied: 1966 - 1979
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Helene Sillem  
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Geboren 02. August 1871
Geburtsort  
Gestorben -
Todesort  
Kurzbiographie
 

  
1919 wurde die in der  Hagedornstraße 20 im vornehmen Stadtteil Harvestehude wohnende Helene Sillem zur Kirchenvorsteherin von St. Jakobi gewählt. Sie kam aus einem gläubigen Elternhaus. Ihr Vater, Dr. Carl Hieronymus Wilhelm Sillem, hatte Theologie studiert und später die Bülowsche Erziehungsanstalt für Knaben in Bergedorf übernommen. 1875 war er Oberlehrer an der Höheren Hamburger Bürgerschule geworden und hatte die Geschichte der hamburgischen Reformation geschrieben.
„Fräulein“ Helene Sillem war sechzehn Jahre lang Vorsitzende der im Jahre 1900 gegründeten sozial engagierten  Ortsgruppe Hamburg des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes (DEF). Die Konfessionszugehörigkeit spielte für den DEF eine wichtige Rolle. Denn die Mitglieder wollten nicht nur helfen, sondern auch sittlich und religiös wirken.
Helene Sillem kümmerte sich besonders um die Deutsch-Evangelischen Arbeiterinnenvereine. Der DEF gründete in der Marschnerstraße 17 im Stadtteil Barmbek einen Arbeiterinnenverein für Hamburg und Umgebung und in der Freiligrathstraße im Stadtteil Hohenfelde einen Verein für Hausgehilfinnen. Außerdem wurden für Arbeiterinnen Teeabende veranstaltet und ein Abendheim für gewerblich beschäftigte Mädchen eingerichtet. 1902 gründete der DEF an der Jakobi Kirche eine Näh- und Flickschule mit dem Ziel, arbeitslosen Frauen durch Handarbeit Verdienst zu verschaffen und sich in der Näharbeit weiter fortzubilden, um später einen besseren Lohn zu erlangen. 
1923 legte Helene Sillem die Leitung der Ortsgruppe des DEF nieder, blieb aber Vorsitzende des Nordverbandes der neunzehn benachbarten Ortsgruppen, außerdem wurde sie 1931 in den Vorstand des Volkswachtbundes gewählt.
Helene Sillem setzte sich auch für eine bessere Stellung von Theologinnen in der Kirche ein. Nachdem Sophie Kunert (1896–1960) am 5. Februar 1928 von der evangelischen Kirche als erste Theologin eingesetzt worden war, durfte sie weder das Wort verkünden, noch die Sakramente verwalten. Theologinnen erhielten lediglich den Status einer Pfarramtshelferin. Helene Sillem äußerte sich dazu in ihrem Aufsatz „Das Pfarramt der Frau in Hamburg“, der im Mai 1928 in der Evangelischen Frauenzeitung erschien: „So ist der Raum, der dem Pfarramt der Frau in der Hamburgischen Landeskirche zur Entfaltung eingeräumt ist, eng. Dieser jungen Pflanze wird im Garten der Kirche nur ein bescheidenes Plätzchen zugewiesen, und es ist für die Pionierinnen, die dieser Pflanze gern zu raschem Wachstum verhelfen möchten, schwer, sich mit dem engen Raum zu befreunden. Aber ist es nicht so, daß kräftige Pflanzen sich doch in ihrem Wachstum durchsetzen, wenn sie zuerst ihre Wurzeln recht tief und fest in die Erde gesenkt haben?“
Text: Rita Bake
  
 
Kategorien Wohlfahrt
Religion
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Prof. Dr. Dr. h.c. Dorothee Marie Mathilde Hildegard Sölle (eig. Steffensky), geb. Nipperdey, gesch. Sölle  
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Geboren 30. September 1929
Geburtsort Köln 
Gestorben 27. April 2003
Todesort Göppingen 
Kurzbiographie

Dorothee Sölle war eine in Hamburg aktive lutherische Theologin und Schriftstellerin. Von 1949 bis 1951 studierte sie Philosophie, Germanistik und Klassische Philologie in Köln und Freiburg, von 1951 bis 1954 Evangelische Theologie und Germanistik in Göttingen. 1954 wurde sie in Göttingen promoviert und legte das Staatsexamen ab. Von 1954 bis 1960 unterrichtete sie in Köln die Fächer Religion und Deutsch. Sie heiratete den Maler Dietrich Sölle, mit dem sie drei Kinder hatte. 1965 trennten sie sich. 1969 heiratete Sölle den Hamburger Universitätsdozenten Fulbert Steffensky, sie hatten eine Tochter. 1960 wurde sie freie Mitarbeiterin für Rundfunk und Zeitschriften, 1962 bis 1964 war sie Assistentin am Philosophischen Institut der Technischen Universität Aachen, von 1964 bis 1967 Studienrätin im Hochschuldienst am Germanischen Institut der Universität Köln, an der sie sich 1971 mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über das Verhältnis von Theologie und Dichtung nach der Aufklärung habilitierte. Von 1972 bis 1975 hatte sie einen Lehrauftrag an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Mainz, von 1975 bis 1987 war sie Professorin für Systematische Theologie am Union Theological Seminary in New York, 1987/88 Gastprofessorin an der Gesamthochschule Kassel und 1991/92 Gastprofessorin an der Universität Basel. An der Universität Hamburg wirkte sie ab 1979 als Lehrbeauftragte für Praktische Theologie, ab 1994 mit dem Professorentitel versehen.

Theologisch führte Dorothee Sölle das Programm der Entmythologisierung Rudolf Bultmanns provokant weiter. 1965 schrieb sie das Buch „Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem Tode Gottes“ und publizierte 1968 Beiträge zur Theologie unter dem Titel „Atheistisch an Gott glauben“. Ihr Ziel war es, Menschen eine Brücke zu bauen, die nicht im kirchlichen Sinne religiös waren. Eine weltweite Friedens- und Gerechtigkeitsvorstellung prägte ihre Theologie. Zusammen mit dem katholischen Theologen Johann Baptist Metz zählt Dorothee Sölle zu den führenden Vertretern der Politischen Theologie – 1971 erschien ihre gleichnamige Schrift, in der sie in der Auseinandersetzung mit der Theologie Bultmanns die Grundlagen einer Theologie nach Auschwitz in einer demokratischen Gesellschaft entwickelte.

Die engagierte Feministin reiste mehrfach nach Lateinamerika, u.a. 1978 als Mitglied einer Menschenrechtsdelegation nach Chile, 1984 als internationale Beobachterin der Wahlen nach Nicaragua, und nach Asien, wo sie mit einer Abordnung der „Hilfsaktion Vietnam e.V.“ im Frühjahr 1974 Vietnam bereiste. Schon frühzeitig engagierte Sölle sich auch politisch: 1958 reiste sie mit einer der ersten deutschen Gruppen nach Auschwitz und setzte sich mit der damals von der Mehrheit der Deutschen verdrängten Schuld an der Judenvernichtung auseinander. Als Reaktion auf den Vietnam-Krieg initiierte sie mit anderen in Köln 1968 das Politische Nachtgebet, das bis 1972 bestand. Nachhaltig engagierte sie sich für die Friedensbewegung und sprach auf zahlreichen Kundgebungen. 1985 und 1988 wurde sie strafrechtlich verurteilt wegen versuchter Nötigung im Kontext der Proteste gegen Stationierung von Pershing-I-Raketen bzw. gegen US-Giftgasdepots in Deutschland.

Sölle besaß viele enge Kontakte in den Bereich der Literatur, u. a. war sie seit 1967 mit Heinrich Böll befreundet. Sie selbst publizierte zahlreiche Gedichtbände, u. a. „Die revolutionäre Geduld“ (1974). Ihre meditativen Texte und Gebete wurden stilbildend und fanden gerade in den feministisch-theologischen Liturgien der achtziger Jahre Eingang. Mit über 40 Büchern, von denen viele ins Englische, Spanische und Japanische übersetzt wurde, war sie eine der meist gelesenen Theologinnen und Theologen Deutschlands und wirkte nachhaltig in den anglo-amerikanischen Bereich. Am 27. April 2003 starb Dorothee Sölle auf einer Vortragsreise; in der Evangelischen Akademie Bad Boll hatte sie ihren letzten Vortrag mit dem Titel „Über das Glück“ gehalten.

Dorothee Sölle wurde vielfach ausgezeichnet: Seit 1970 war sie Mitglied des P.E.N. Zentrums Deutschland. 1974 erhielt sie die Theodor-Heuss-Medaille, 1977 die Ehrendoktorwürde der Faculté Protestante de Paris, 1981 das Stipendium des Lessing-Preises der Freien und Hansestadt Hamburg, 1982 den Droste-Hülshoff-Preis der Stadt Meersburg. 1994 verlieh ihr der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den Ehrentitel „Professor“. 2005 wurde das Zentrum für Kirche und Diakonie in Altona in Dorothee-Sölle-Haus benannt.

 
Literaturhinweise Sölle Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Literatur
Wohlfahrt
Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1964 -
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Carsten Wilhelm Soltau  
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Geboren 13. August 1767
Geburtsort Bergedorf 
Gestorben 10. November 1836
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Carsten Wilhelm Soltau, geboren 13.08.1767 in Bergedorf, gestorben 10.11.1836 in Hamburg, Sohn des Bergedorfer Ratmannes Martin Wilhelm Soltau und der Bergedorfer Bürgermeisterstochter Anna Margaretha Gräpel. Kaufmann in Hamburg. Inhaber verschiedener bürgerlicher Ehrenämter. 16.10.1796 Heirat mit Johanna Henriette Catharina Sprockhoff. Seit 1835 Oberalter für das Michaelis-Kirchspiel. 
Lokale Referenzen
Carsten Wilhelm Soltau gehörte dem Bund der Freimaurer an. Er wurde am 1. April 1797 von der Hamburgischen Loge "Ferdinande Caroline zu den drei Sternen" aufgenommen. Dieser Loge stand er von 1804 bis 1810 als leitender Meister vom Stuhl vor.
 
Kategorien Wirtschaft
Religion
Funktionen Oberalter: 1835 -
Handelskammerpräses: Mai 1808 - April 1809
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Dr. Dr. h.c. Alfred Hagen Karl Staack  
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Geboren 28. Juli 1913
Geburtsort Berlin 
Gestorben 01. Oktober 1991
Todesort Allentown/Pennsylvania 
Kurzbiographie

Hagen Staack war Pastor und Kirchenhistoriker mit besonderem Interesse für mittelalterliche Kirchen-  und Philosophiegeschichte. Nach der Reifeprüfung 1933 studierte Staack in Berlin und Rostock Philosophie, Theologie, Mathematik, Physik und Kunstwissenschaft. Als Angehöriger der Bekennenden Kirche wurde er mehrfach von der Geheimen Staatspolizei verhört. 1938 wurde er in Hamburg bei Hermann Noack und Joachim Ritter zum Dr. phil. promoviert. Nach zwei Semestern an der Theologischen Hochschule der Bekennenden Kirche in Berlin, an der er von April 1938 bis August 1939 Philosophiegeschichte lehrte, legte er dort 1939 das erste theologische Examen ab. Von September 1939 bis Juli 1945 war er Soldat, anschließend wurde er Vikar in Hamburg-Eppendorf und legte 1946 das zweite theologische Examen ab. 1947 wurde er Pastor an St. Johannis in Harvestehude. Von 1945 bis 1949 war er Lehrbeauftragter für Philosophie an der Universität Hamburg. 1948 wurde er nebenamtlicher Dozent für Kirchengeschichte an der Kirchlichen Hochschule Hamburg, wo er bis 1950 lehrte.

Staack war Vorsitzender des Evangelischen Bundes in Hamburg und stellvertretender Landesmarkführer Nordmark der Christlichen Pfadfinderschaft. Nach einem Studienaufenthalt von September 1949 bis Juni 1950 in den USA als Stipendiat des Ökumenischen Rates der Kirchen, um an der Universität Princeton/New Jersey Vorträge über mittelalterliche Kirchengeschichte zu halten, wechselte er zum November 1950 als Pastor an die St. Peter's Church in Allentown/Pennsylvania (USA). Von 1955 bis zu seiner Emeritierung lehrte er als Professor und Leiter des 'religion department' am Muhlenberg College in Allentown. Daneben war er von 1955 bis 1958 'supply pastor' an der Jerusalem Lutheran Church of Eastern Salisbury und von 1958 bis zu seinem Ruhestand 1983 'vice pastor' an der Chestnut Hill Lutheran Church, Limeport. Überregional bekannt wurde er in den USA durch die NBC Fernsehserien „Frontiers in Faith“ (1963-1966) und „The Holy Seasons“ (März 1966). Über 30 Jahre hatte er wöchentlich eine eigene halbstündige Radiosendung zu religiösen Themen und hielt über neun Jahre täglich eine Morgenandacht im Rundfunk. Wichtig war ihm, dass Religion ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Existenz ist.

Das Roanoke College verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. 1964 erhielt er den „Gabriel Award“ der American Association of Catholic Broadcasters für das beste protestantische Fernsehprogramm.

 
Literaturhinweise Staack Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1938 -
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1947 -
Anfang

 
Nicolaus de Stadis  
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Geboren 1310
Geburtsort Stade 
Gestorben 1382 (oder später)
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Sohn des Schusters Wicbernus in Stade, eines grundbesitzenden Mitgliedes der handwerklich tätigen Mittelschicht. 1339, 1345 und 1349 als Geistlicher im Stader Stadtbuch in Erbschaftsangelegenheiten belegt, 1339–1346 als Kirchherr (Pfarrvikar) an der Hamburger Katharinenkirche, 1349–1362 als Propst des Klosters Uetersen (somit während der Pestepidemie 1349/50), 1370–1382 als Vikar nachgewiesen, der für die Frühmesse am Hamburger Dom zuständig war. De Stadis war in die Auseinandersetzungen zwischen Rat und Domkapitel verwickelt, in denen er u.a. als Vermittler vor Ort fungierte. Als Propst des Klosters Uetersen scheint de Stadis maßgeblich an der Erweiterung der Grundherrschaft dieser Institution mitgewirkt zu haben, wobei er seine Beziehungen nach Stade und Hamburg für diesen Zweck nutzte. Der in den Quellen neben de Stadis zu findende Herkunftsname de Claustro („vom Kloster“) erklärt sich von daher. Wie viele Priester damals betätigte sich Nicolaus de Stadis auch als Zeuge bei Beurkundungen und Vermögensverwalter. Ein Testament von ihm ist nicht erhalten. Seine letzte Ruhestätte fand Nicolaus de Stadis vermutlich im Hamburger Mariendom. Nicolaus de Stadis gehört zu den wenigen Mitgliedern des niederen Klerus Hamburgs, dessen Lebensweg sich zumindest in Teilen nachzeichnen lässt.  
Literaturhinweise
HamburgerPersönlichkeiten.NicolausdeStadis.Literaturhinweise.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1339 - 1382
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Wilhelm Stadtländer  
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Geboren 30. Juni 1606
Geburtsort Lübeck 
Gestorben 13. November 1686
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Wilhelm Stadtländer, geb. 30.6.1606 in Lübeck, gest. 13.11.1686 in Hamburg, Sohn des Lübecker Kaufmanns Hinrich Stadtländer und der Richael von Schöll. Begann 1621 in Hamburg seine Lehre bei dem Lakenhändler Magnus Herrnmann; seit 1631 selbständig als Wandschneider und Tuchhändler in Hamburg. 16.3.1636 Heirat mit der Hamburger Wandschneiderstochter Margarethe Arends. Mitglied der Englandfahrergesellschaft, zahlreiche bürgerliche Ehrenämter, seit 1681 Oberalter. 
Kategorien Wirtschaft
Religion
Funktionen Oberalter: 1681 -
Kaufmann/-frau: -
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Dr. h.c. Carl Gustav Curt Stage  
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Geboren 31. Mai 1866
Geburtsort Waldenburg/Schlesien 
Gestorben 21. Februar 1931
Todesort Wernigerode 
Kurzbiographie

Curt Stage war ein lutherischer Theologe und ab 1903 Hauptpastor der Kirche St. Katharinen. Unter seiner Leitung entstanden die demokratischen Kirchenverfassungen von 1919 und 1923. Nach dem Abitur 1884 studierte Stage in Straßburg, Jena und Berlin Evangelische Theologie. In Berlin legte er 1888/89 die beiden theologischen Prüfungen ab. 1890 wurde er Archidiaconus in Berlin, 1895 Pastor an der Hauptkirche St. Petri in Hamburg, wo er 1896 Mitglied der Synode und 1920 des Kirchenrates wurde. 1903 wurde Curt Stage zum Hauptpastor an die Nachbargemeinde St. Katharinen berufen. Von 1919 bis 1923 war er der erste selbstgewählte Präsident der Synode und zugleich Mitglied ihres Verfassungsausschusses, der 1919 eine vorläufige und 1923 eine neue Verfassung vorlegte. 1923 wurde Stage als amtsältester Hauptpastor zum Senior der Evangelisch-lutherischen Kirche im hamburgischen Staate gewählt, als der er bis zu seiner Emeritierung 1929 tätig war. Er förderte den Kirchenbau und setzte eine Bezirkseinteilung für große Gemeinden durch. Stage war Vertreter Hamburgs beim Deutschen Evangelischen Kirchentag (1921), von 1924 bis 1927 im Deutschen Evangelischen Kirchenbundesrat und von 1926 bis 1927 im Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss. Er war liberal und demokratisch eingestellt, kirchenpolitisch zählte er zum Deutschen Protestantenverein. In der Schulpolitik setzte er sich für ein gutnachbarliches Verhältnis zwischen Staat und Kirche ein.

Seit 1903 lehrte er am Allgemeinen Vorlesungswesen der Hansestadt Theologie und prüfte die Kandidaten der Theologie im Fach Neues Testament. Stage war Anhänger der historisch-kritischen Forschung und hielt das Zusammenleben des Evangeliums mit dem jeweiligen Kulturleben der Zeit für eine wesentliche Aufgabe des Evangeliums.

1909 erhielt er die theologische Ehrendoktorwürde der Universität Straßburg in Anerkennung seiner Übersetzung des Neuen Testaments. Zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum als Hauptpastor wurde die „Hauptpastor D. Curt Stage Stiftung“ eingerichtet.

 
Literaturhinweise Stage Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1895 -
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Dr. phil. Otto Friedrich Wilhelm Stapel  
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Geboren 27. Oktober 1882
Geburtsort Calbe 
Gestorben 01. Juni 1954
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Wilhelm Stapel war einer der einflussreichsten völkischen Publizisten der Weimarer Republik, der insbesondere auf die evangelische Kirche Einfluss hatte.

Nach dem Abitur 1905 studierte er Kunstgeschichte, Germanistik, Theologie, Philosophie und Volkswirtschaft in Göttingen, München und Berlin, u.a. bei Edmund Husserl (1859-1938) und Gustav Schmoller (1838-1917). 1911 wurde er in Göttingen zum Dr. phil. promoviert. Als Redakteur arbeitete er 1911 für die liberal-demokratische Zeitung „Der Beobachter“ in Stuttgart, wechselte aber zum Jahresende zum gemäßigt konservativen, national eingestellten „Kunstwart“ nach Dresden und wurde zugleich Geschäftsführer des „Dürerbundes“. Im Ersten Weltkrieg wandte er sich völkisch-antisemitischen Ideen zu und trennte sich vom Kunstwart. 1917 leitete er das Hamburger Volksheim und wurde 1918 für zwanzig Jahre Schriftleiter der Zeitschrift „Deutsches Volkstum“ des antisemitischen Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes. Von 1926 bis 1931 war er zusätzlich Leiter der kulturpolitischen Abteilung der Hanseatischen Verlagsanstalt, bei der er später als Lektor tätig war. 1946 wurde er auf Anordnung der britischen Militärregierung aus dem Verlag entlassen; später schrieb er für das „Deutsche Pfarrerblatt“.

Der überzeugte Antisemit versuchte, ein „deutsches Christentum“ zu entwerfen. Er zielte auf eine Verbindung von lutherischem Christentum und dem Volksbegriff. Er sah den eigentlichen Inhalt des deutschen Volksnomos in der Berufung des deutschen Volkes zur Führung der Menschheit. Er legitimierte die anzustrebende Einheit von Staats- und Kirchenform und machte den Nationalsozialisten weitgehende Zugeständnisse. Damit schuf er eine theologische Grundlage für die Deutschen Christen im Nationalsozialismus, dessen Machtübernahme er begrüßte und dessen Terrormaßnahmen er von Anfang an publizistisch unterstützte, obwohl er selbst kein Parteimitglied wurde. Er wirkte aktiv an der publizistischen Verfolgung von Künstlern und Schriftstellern mit. 1936 arbeitete er am Reichsinstitut für die Geschichte des Neuen Deutschlands und publizierte über die „literarische Vorherrschaft der Juden“ während der Weimarer Republik. Auch als er selbst in interne Konflikte geriet und von dem SS-Organ „Das Schwarze Korps“ angegriffen wurde und 1938 aus der Herausgabe des Deutschen Volkstums ausschied, löste er sich nicht vom Nationalsozialismus.

 
Literaturhinweise Stapel Literatur.pdf
Kategorien Politik
Literatur
Medien
Religion
Funktionen Journalist/in: 1911 -
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Dr. phil. Hermann Theodor Strasosky  
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Geboren 11. Juli 1866
Geburtsort Brake 
Gestorben 08. April 1950
Todesort Ahrensburg 
Kurzbiographie

Hermann Strasosky war ein lutherischer Pastor. Er studierte nach dem Abitur evangelische Theologie und legte 1889 das Kandidatenexamen ab. 1890 wurde Strasosky Religionslehrer an einer höheren Töchterschule und in Jena zum Dr. phil promoviert. 1891 erfolgte seine Wahl zum dritten Pastor in St. Pauli, 1907 wechselte der liberale Theologe an die neugegründete Gnadenkirche in St. Pauli-Nord. Von 1902 bis 1904 gehörte er als Abgeordneter der Fraktion der Rechten der Hamburgischen Bürgerschaft an, wo er sich 1903 für den Neubau des Völkerkundemuseums aussprach. Er sah die Hauptursache für die Kritik an der Kirche in der schwachen Stellung des Liberalismus in ihrem Innern und stellte den zweiten Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses infrage. 1920 verzichtete er auf das Beten des Vaterunser im Gottesdienst. 1923 wurde er auf Initiative seines Amtsbruders Franz Tügel und des Kirchenvorstandes gegen seinen Willen und den großer Teile seiner Gemeinde in den Ruhestand versetzt. Seine Auffassung von einem Christentum ohne Apostolikum wurde innerhalb der Kirche weder diskutiert noch toleriert. Die Kontroverse um ihn war Teil einer grundsätzlichen Auseinandersetzung zwischen liberaler und orthodoxer Theologie um die Gestalt der Volkskirche und das Bekenntnis- und Schriftverständnis im Protestantismus.

 
Literaturhinweise Strasosky Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1891 - 1923
Lehrer/in: 1890 - 1891
Bürgerschaftsmitglied: 1902 - 1904
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Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Helmut Friedrich Wilhelm Thielicke  
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Geboren 04. Dezember 1908
Geburtsort Barmen 
Gestorben 05. März 1986
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Helmut Thielicke gehörte zu den gesellschaftlich einflussreichsten Theologen und christlichen Publizisten der fünfziger bis siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Nach dem Abitur studierte er ab 1928 Evangelische Theologie und Philosophie in Greifswald, Marburg, Erlangen und Bonn. Zu seinen Lehrern gehörten so unterschiedliche Professoren wie Karl Barth und Paul Althaus. 1931 wurde er zum Dr. phil. promoviert und legte 1932 in Koblenz das erste und 1934 in Ansbach das zweite theologische Examen ab. 1934 erfolgte die theologische Promotion. Schon ein Jahr später habilitierte er sich für Systematische Theologie und wurde 1936 Dozent in Erlangen.

Von 1936 bis 1940 vertrat er befristet einen Lehrstuhl für Systematische Theologie und Religionsphilosophie in Heidelberg. Eine Übernahme als Dozent neuer Ordnung wurde aufgrund von grundsätzlichen Überlegungen abgelehnt und seine Lehrbefugnis erlosch. Zeitweise hatte er im Nationalsozialismus Rede- und Schreibverbot, obwohl er 1933/34 der SA angehört hatte. Von März bis November 1940 war er zur Wehrmacht eingezogen. Nachdem er sich im selben Jahr vergeblich um das Amt des Hauptpastors an St. Nikolai in Hamburg beworben hatte, wurde Thielicke 1941 durch die Initiative des Württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm Pfarrer in Ravensburg/Württemberg und 1942 Leiter des für ihn geschaffenen Theologischen Amtes der Württembergischen Landeskirche in Stuttgart. 1945 wurde er zum Ordinarius für Systematische Theologie an der Tübinger Universität ernannt, daneben predigte er regelmäßig in der Stuttgarter Markuskirche und sprach in Lagern vor internierten Nationalsozialisten und Offizieren. 1951 war er als Rektor der Universität auch Präsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz. 1953 wirkte er als Ratsherr der Stadt Tübingen. Rufe nach Heidelberg und das Angebot, das Amt des Kultusministers zu übernehmen, lehnte er ab. Von 1952 bis 1954 gehörte er dem Berufungsausschuss für die Evangelisch-Theologische Fakultät in Hamburg an, deren erster Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie er von 1954 bis 1974 war. 1954/55 war er der erste Dekan der Fakultät, später ihr Pressereferent und 1960/61 Rektor der Universität.

1951 erschien der erste von vier Bänden seiner umfangreichen Ethik, die – wie viele andere Publikationen – zahlreiche Auflagen erlebte; eine dreibändige Dogmatik schloss sich an. Thielickes thematisierte auch Grenzfragen der theologischen und medizinischen Ethik. 1983 erschien sein Überblickswerk „Glauben und Denken in der Neuzeit“. Thielicke wurde durch seine zahlreichen Veröffentlichungen, Vorträge und Predigten, insbesondere in der Hamburger St. Michaeliskirche, einem größeren Publikum bekannt, zumal er sich zu vielen Tagesfragen äußerte.

Thielicke war sehr vom Militärischen geprägt, kurzzeitig erwog er sogar, nebenamtlich Militärbischof zu werden. Politisch nahm er klar eine konservative Position ein und kritisierte „linke“ Strömungen. 1959 verteidigte er den nationalsozialistisch und antisemitisch belasteten Richter im Nieland-Justizskandal Enno Budde und unterstellte seinen Kritikern „Anti-Antisemitismus“. 1964 kritisierte er in den „Burschenschaftlichen Blättern“ die Vergangenheitsbewältigung als „Hexenwahn“ und „Nationalmasochismus“. Schon kurz nach Kriegsende hatte Thielicke eine Alleinschuld der Deutschen abgelehnt, dabei das „Dritte Reich“ verharmlost und die Opfer aus dem Blick verloren. 1967/68 geriet er in die Kritik, seine Predigten wurden Gegenstand heftiger öffentlicher Auseinandersetzungen, auch in der Synode. 1978 beklagte Thielicke mit einer „Fallstudie“ einen von ihm ausgemachten „Linksruck“ in den Evangelischen Studentengemeinden, 1981 griff er den Weltkirchenrat wegen seiner politischen Orientierung an.

Thielicke erhielt zahlreiche Ehrungen, u.a. das Große Bundesverdienstkreuz sowie theologische Ehrenpromotionen der Universitäten Heidelberg und Glasgow sowie die juristische der kanadischen Universität Waterloo/Ontario und die für Literatur der Hickory University North Carolina, USA. In Hamburg wurde 1988 ein kleines Gehölz am S-Bahnhof Hoheneichen und 1990 in der Nähe der Michaeliskirche ein Stieg nach ihm benannt.

 
Literaturhinweise Thielicke Literatur.pdf
Kategorien Politik
Medien
Religion
Funktionen Theologe/in: 1934 -
Hochschullehrer/in: 1936 -
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Henriette Marianne Timm  
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Geboren 08. Februar 1913
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 01. November 1993
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Marianne Timm war eine evangelische Theologin, die besonders durch ihren Einsatz für junge Menschen sowie ihr Engagement für Israel und die christlich-jüdische Zusammenarbeit bekannt wurde. Sie zählt zu den Vorkämpferinnen für die Gleichberechtigung der Theologin­nen, spielte bis zum Beginn der fünfziger Jahre eine zentrale Rolle in der evangelischen Studen­tinnenbewegung sowie der Studierendenseelsorge und wirkte anschlie­ßend vor allem im Bereich der Religionspädagogik. Nach dem Theologiestudium absolvierte sie 1937 die erste theolo­gische Prüfung in Hamburg und 1939 die zweite in Hannover. Sie konnte als Vikarin in ihrer Hamburger Gemeinde weiterarbeiten und gleichzeitig bis 1949 in der Studenten­seelsorge tätig sein. 1941 begann sie ihre Tätigkeit als Reisese­kretärin für die Evange­lischen Studenten­ge­meinden und organi­sierte mindestens zweimal im Jahr illegale Tagungen für 30 bis 50 Vertrauensstudentinnen. Die dabei gesam­melten Kollekten wurden zum Erwerb von Lebensmittel­gutscheinen für versteckt lebende Juden verwendet. 1946 untersagte ihr die Hamburger Kirchenleitung ihre überregionale Reisetätigkeit und das Abhalten von Andachten und Bibel­stunden, die ihr während des Zweiten Weltkriegs noch zugestanden worden waren. 1949 wechsel­te Timm an die Evange­lische Akademie Hamburg, wo sie für Religions­pädagogik zustän­dig war; später übte sie diese Funktion am neugeschaffenen Katechetischen Amt aus. 1970 wurde sie als erste Theologin in den Kirchenrat gewählt, zugleich gehörte sie der Synode an. Sie gab zahlreiche Bücher und Sammlungen für den Unter­richt in diesem Fach heraus und wirkte in der religionspädagogi­schen Lehreraus- und -fortbildung. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland berief Marianne Timm als einzige Frau zum Mitglied.

Seit den fünfziger Jahren begleitete sie Lehrergruppen auf Studien­reisen ins Heilige Land und engagierte sich seit 1960 zudem im christlich-jüdischen Dialog. Der Kontakt zu Israel, insbesondere der zu ihren dort lebenden ehemaligen Mitschülerinnen, war ihr ein wichtiges Anliegen und prägte ihr Leben bis in den Ruhestand, der 1979 begann.

 
Literaturhinweise Timm Literatur.pdf
Kategorien Wohlfahrt
Religion
Bildungswesen
Funktionen Theologe/in: 1939 -
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Franz Eduard Alexander Tügel  
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Geboren 16. Juli 1888
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. Dezember 1946
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Franz Tügel war Hamburger Landesbischof und leitete als überzeugter Nationalsozialist von 1934 bis 1945 die Landeskirche. Nach dem Theologiestudium und den theologischen Examina wurde er 1914 ordiniert und 1916 zum Pastor an der Hauptkirche St. Nikolai gewählt. 1919 wechselte er aufgrund der Konversion seiner Frau zum Katholizismus an die Gnadenkirche-St. Pauli, wo er bis Ende 1933 blieb. Theologisch engagierte sich er nach dem Ersten Weltkrieg in der kurzlebigen Volkskirchenbewegung. In seinem Amtsverständnis nahm die Predigt den zentralen Platz ein. Franz Tügel war sehr intolerant und bekämpfte vehement alle liberalen Strömungen in Kirche und Gesellschaft. Einen Pluralismus der Meinungen ließ er nicht zu, differenziertem Denken und selbstkritischem Abwägen erteilte er eine Absage. 1931 trat Tügel der NSDAP bei. Er engagierte sich als „Gauredner“ sowie bei den Deutschen Christen, deren Vertrauensmann er 1933 wurde. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Aktionsausschusses der Kirche, um den Kontakt zur NSDAP zu halten, und Oberkirchenrat. Nach Auseinandersetzungen der Deutschen Christen mit dem ersten Landesbischof Simon Schöffel trat dieser im März 1934 zurück und Tügel wurde in dieses Amt gewählt. 1934 wurde er als Landesbischof zugleich Hauptpastor an der Hauptkirche St. Jacobi, bis er 1940 aus gesundheitlichen Gründen auf dieses Amt verzichtete. Tügel praktizierte das Führerprinzip, alle wichti­gen Angele­genheiten, so auch die Besetzung von Pfarrstel­len, blieben ihm vorbehalten. Er kontrollierte von 1935 bis zu ihrer Einstellung 1941 die „Hamburgischen Kirchenzeitung“ und bestimmte so auch die kirchliche Presse. Für ihn war das geistliche Amt „Mannesamt“, daher schränkte er die Wirkungsmöglichkeiten von Theologinnen in der Hamburger Landeskirche drastisch ein. 1935 hielt Tügel die Deutschen Christen in Hamburg nicht mehr für erforderlich, weil er die Kirche im nationalsoziali­stischen Sinne führte. Daher legte er sein Gauobmannsamt nieder und trat aus dieser Gruppierung aus. In seiner Politik machte er Zugeständnisse an Pastoren der Bekenntnisgemeinschaft, um so die Landeskirche zu konsolidie­ren und seine eigene Position zu festigen, arbeitete aber auch mit massiven Drohungen gegen die kirchliche Opposition, die seine geistliche Autorität infrage stellte. Tügel blieb trotz einiger Konflikte mit der NSDAP Parteimitglied, überzeugter Nationalsozialist und Antisemit. Im Juli 1945 gab er nur auf äußeren Druck sein Amt auf und wickelte bis Ende Oktober noch die laufenden Geschäfte ab; zu einer Einsicht oder Distanz zu seinem nationalsozialistischen Engagement kam er nicht. Auch nachdem das millionenfache Morden offenbar geworden war, fand er kein Wort des Bedauerns, vielmehr verharrte er weiterhin in seinen fatalen Ansichten.

 
Literaturhinweise Timm Literatur.pdf
Kategorien Politik
Religion
Funktionen Theologe/in: 1914 -
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1914 -
Anfang

 
Prof. Dr. Dr. h.c. Walter Franz Uhsadel  
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Geboren 28. Juni 1900
Geburtsort Danzig 
Gestorben 09. Juni 1985
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Walter Uhsadel war ein lutherischer Theologe, Pastor und Religionspädagoge. Er studierte  von 1920 bis 1924 Theologie und Philosophie in Marburg und Berlin. Nach den theologischen Examina (1924/1926) war er Hilfsprediger in Hamburg Alt-Barmbek und beim Kirchlichen Jugendamt, bis er 1928 Pastor an St. Gertrud wurde. Nach der Ausbombung im August 1943 vertrat er eine Pfarrstelle in Alt-Cuxhaven, die er von 1944 bis 1950 fest übernahm.

1932 gründete Uhsadel die norddeutsche Sektion der Gemeinschaft „Arzt und Seelsorger“ mit. Seit 1934 war er aktiv in der Evangelischen Michaelsbruderschaft. In seiner Gemeindearbeit ging es ihm um die Neubegründung der „kirchlichen Jugenderweisung“. Sein bekanntester Konfirmand war Helmut Schmidt. Früh beschäftigte sich Uhsadel mit der Psychoanalyse und hatte Kontakt zu dem Psychiater Carl Gustav Jung. Neben der kirchlichen Tätigkeit wandte Uhsadel sich der Pädagogik zu und wurde 1938 bei dem Erziehungswissenschaftler Wilhelm Flitner promoviert. 1950 wurde Uhsadel Studienleiter für Religionspädagogik am Pädagogischen Institut der Universität Hamburg und war Lehrbeauftragter an der Kirchlichen Hochschule und der Evangelisch-theologischen Fakultät. 1956 wurde er zum ordentlichen Professor für Praktische Theologie an die Universität Tübingen berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1965 lehrte.

Uhsadel publizierte über 400 Titel und wirkte zudem als Herausgeber mehrerer Zeitschriften. Inhaltlich verband er das reformpädagogische Anliegen und die Ideen der Jugendbewegung mit kirchlichen Erneuerungsbestrebungen.

Die Universität Helsinki verlieh ihm die Universitätsmedaille, die Friedrich-Naumann-Stiftung die Theodor Heuß-Plakette, die Universität Hamburg 1958 die theologische Ehrendoktorwürde.

 
Literaturhinweise Uhsadel Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Theologe/in: 1924 -
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1926 -
Hochschullehrer/in: 1950 - 1965
Anfang

 
Christian Samuel Ulber  
Abbildung
Geboren 26. August 1714
Geburtsort Landshut/Schlesien 
Gestorben 28. August 1776
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Christian Samuel Ulber, geb. 26.08.1714 in Landshut/Schlesien, gest. 28.08.1776 in Hamburg, Sohn des Pastors Heinrich Ulber. Nach Studium der Theologie in Jena als Hauslehrer tätig. 1738 Berufung zum Prediger in Heinersdorf bei Leipzig, 1741in Landshut; seit 1757 Hauptpastor an der Hamburger Jacobikirche. 27.11.1742 Heirat mit der Kaufmannstochter Beata Rosina Liehr. 
Kategorien Religion
Funktionen
Anfang

 
Lic. theol. Dr. h.c. Johannes (Hans) Arthur Vollmer  
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Geboren 09. Februar 1871
Geburtsort Kaiserswerth am Rhein 
Gestorben 10. August 1941
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Johannes Vollmer war ein Hamburger Oberlehrer und erster Leiter des Deutschen-Bibel-Archivs. Nach der Reifeprüfung 1890 studierte er Theologie und Philologie in Bonn. 1895 wurde er in Bonn zum Lic. theol. promo­viert. Dort legte er 1896 die Staatsprüfung für das Höhere Lehramt ab und absolvierte die praktische Ausbildung 1896/97 am Gymnasialseminar. In Hamburg leistete er das Probejahr 1897/98 an der Gelehrtenschule des Johanneums ab, wo er ab 1898 als Oberlehrer an der Oberrealschule die Fächer Religion, He­bräisch, Latein und Deutsch unterrichtete. Vertretungsweise wurde er an der Höheren Staatsschule 1901 in Cuxhaven eingesetzt, danach wechselte er dauerhaft an die Gelehrtenschule des Johanneums.

1912 wurde er zum Direk­tor der Realschule St. Pauli ernannt, schied aber 1919 aus, da er sich nicht der nun erforderlichen Neuwahl unterziehen wollte, und wurde als Studienrat und Professor an das Kirchenpauer Realgymnasium versetzt, wo er bis 1931 wirkte. 1930 wurde er zum Leiter des neu gegründeten Deutschen Bibel-Archivs in Hamburg ernannt und zeitweilig vom Schuldienst freige­stellt. Daneben gab er Kurse im Fach Religion am Institut für Lehrerfortbildung und las im Allge­meinen Vorle­sungswesen im Wintersemester 1928/29 über „Heilige Texte und ihr Gebrauch“. 1934 wurde er aus Altersgrün­den in den Ruhestand versetzt, wobei er weiter für das Bibelarchiv zuständig blieb.

Poli­tisch gehörte er von 1918 bis 1933 der DNVP an.

Vollmer publizierte über einzelne biblische Bücher, Bibelausgaben und Bibelbearbeitungen sowie zur Religionsgeschichte und gab erstmals die Historia scholastica des Petrus Comestor heraus. Darüber hinaus erläuterte er das Nibelungenlied in einer Textausgabe und edierte das aus dem 15. Jahrhundert stammende Adambuch aus dem Handschriftenbestand der Hamburger Stadtbibliothek.

1922 erhielt er die theologische Ehrendoktorwürde der Universität Bonn, 1930 die Leibnitz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften verliehen.

 
Literaturhinweise Vollmer Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Theologe/in: 1895 -
Lehrer/in: 1896 - 1930
Hochschullehrer/in: 1928 -
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Otto Friedrich Wehrhan  
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Geboren 05. März 1795
Geburtsort Neisse in Oberschlesien 
Gestorben 02. August 1860
Todesort Dresden 
Kurzbiographie Otto Friedrich Wehrhan war der Sohn von Christoph Friedrich Wehrhan (1761–1808), einem lutherischen Pfarrer in Liegnitz. Wehrhan studierte Theologie und wurde nach einer Tätigkeit als Hauslehrer 1823 Geistlicher in Niederschlesien. Nach Streitigkeiten im Rahmen der preußischen Unionsbestrebungen, die Wehrhan wegen seines Separatismus sogar eine Kerkerhaft eintrugen, wurde er 1841 als Nachfolger von Lebrecht Friedrich Ehregott Krause (1804–1885) zum Pastor einer ‚altlutherischen‘ Gemeinde in Hamburg gewählt, die sich von der Landeskirche abgesondert hatte. Sein Vorgänger, der nach Milwaukee in Wisconsin auswanderte, hatte eine Schmähschrift gegen das Geistliche Ministerium gerichtet und war deswegen aus Hamburg ausgewiesen worden. Wehrhan folgte diesem Rufe bereitwillig, erkannte jedoch schnell, dass es in Hamburg keine offizielle Union mit der reformierten Kirche gab. Da die Abweichler nicht willens waren, zur lutherischen Landeskirche zurückzukehren, legte Wehrhan sein geistliches Amt nach wenigen Monaten nieder, um nach Dresden überzusiedeln. Kulturgeschichtlich von höchstem Interesse sind Wehrhans Schilderungen des Hamburger Alltags- und Gesellschaftslebens kurz vor dem Brand von 1842. Diese finden sich in den Kapiteln 2 bis 14 (= S. 16–228) seines Werkes „Norddeutsche Reise.“ Wehrhan beschreibt dort in anschaulichem Stil das Hafenleben, den Gebäudebestand einschließlich des Gängeviertels, die öffentlichen und privaten Einrichtungen wie die Stadtbibliothek, das Allgemeine Krankenhaus und das Rauhe Haus, die Lebensweise der Auswanderergruppen und vieles mehr. Lokalkirchengeschichtlich wertvoll ist Wehrhans Darstellung der kirchlichen Zustände, die er in Hamburg vorfand und gelegentlich mit kritischen Kommentaren versah. Die Abbildung zeigt Titelblatt und Frontispiz von Wehrhans Biografie des lutherischen Theologen Johann Arndt (Exemplar der Nordkirchenbibliothek Hamburg, Signatur: Mi 0419).
 
Literaturhinweise Wehrhan.OttoFriedrich.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1823 - 1860
Anfang

 
Johann Hinrich Wichern  
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Geboren 21. April 1808
Geburtsort Hamburg  
Gestorben 07. April 1881
Todesort Hamburg  
Kurzbiographie

Johann Hinrich Wichern war der älteste Sohn des Notars Johann Hinrich Wichern senior und dessen Frau Caroline Maria Elisabeth geb. Wittstock in Hamburg. Nach dem Besuch des Johanneums und des Akademischen Gymnasiums studierte Wichern mit einem Stipendium 1828–1831 in Göttingen und Berlin Evangelische Theologie. Nach seiner Rückehr nach Hamburg wurde Wichern Oberlehrer an der Sonntagsschule St. Georg. 1833 gründete Wichern in dem Dorf Horn, das damals noch nicht zu der Hansestadt gehörte, das „Rauhe Haus“, welches als Rettungsanstalt für gefährdete Jugendliche aus der Hamburger Unterschicht dienen sollte. 1848–1849 schuf Wichern als die deutschen Landeskirchen übergreifendes Projekt die Innere Mission, in der Evangelisation und karitatives Engagement vereint waren. 1857–1874 stand Wichern, der politisch konservativ dachte und zur Erweckungsbewegung gehörte, in den Diensten des preußischen Staates als für das Armen- und Gefängniswesen zuständiger Ministerialbeamter. Wichern war innerhalb des deutschen Protestantismus ein früher Vertreter der christlich-sozialen Bewegung mit überergionaler Bedeutung.

 
Lokale Referenzen

Wicherns Garten, Hamm, seit 1930

Wichernsweg, Hamm-Mitte, seit 1890. Ergänzt 2001/ 2002 um die ebenso bedeutende Ehefrau Amanda Wichern (1810–1888), Leitende Mitarbeiterin ihres Mannes

 
Lebensbeschreibungen Wichern.JohannHinrich.Biographie.pdf
Literaturhinweise Wichern.JohannHinrich.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Wohlfahrt
Religion
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Ulricus Wiese  
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Geboren 26. Juni 1668
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 01. August 1720
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Ulricus Wiese, geboren 26.6.1668 in Hamburg, gestorben 1.8.1720 ebd., Sohn des Hamburger Kalkhofschreibers Ulrich Wiese. Nach Theologiestudium in Kiel und Jena 1689 Promotion zum Magister in Jena. 1694 Kandidat des Hamburger Geistlichen Ministeriums. 1697 Berufung zum Prediger an der Kirche zum Heiligen Geist in Hamburg, seit 1700 zugleich auch Prediger am Spinnhaus. 1697 Vermählung mit Elisabeth Elmhoff, verw. Koepke. 
Kategorien Religion
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Johannes Winckler  
Abbildung
Geboren 13. Juli 1642
Geburtsort Golzern bei Grimma 
Gestorben 05. April 1705
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johannes Winckler, geboren 13.7.1642 in Golzern bei Grimma, gestorben 5.4.1705 in Hamburg, Sohn des Müllers Martin Winckler und der Maria Drechsler. 1659 Beginn des Studiums der Theologie an den Universitäten Leipzig, Jena und Tübingen. 1668 Hofmeister, 1671 Prediger in Homburg vor der Höhe, 1672 Pastor in Braubach, 1676 Hofprediger von Hessen-Darmstadt, 1678 Prediger in Mannheim, 1679 Superintendent in Wertheim. 1684 Berufung zum Hauptpastor der Michaeliskirche in Hamburg, seit 1699 Senior des Geistlichen Ministeriums. Erste Eheschließung 11.8.1672 mit Elisabeth Magdalene von Lindlau (gestorben 1673), zweite Eheschließung 22.11.1674 mit Johanna Kugelmann. 
Lokale Referenzen Wincklerstraße, Neustadt, seit 1906
 
Kategorien Religion
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Hon. Prof. Dr. h.c. Walter Windfuhr  
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Geboren 06. Mai 1878
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 22. Mai 1970
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Walter Windfuhr war evangelischer Theologe, Pastor an der Hauptkirche St. Katharinen und Fachmann für das Judentum. Nach dem Abitur am Matthias-Claudius-Gymnasium in Wandsbek studierte er Evangelische Theologie und Semiti­sche Sprachen, legte 1903 und 1905 die theologischen Examina ab. 1907 wurde er Pastor an der Hauptkirche St. Katharinen für den Bezirk Stephan-Kempe in Hammerbrook. 1914 unternahm er eine größere Orientforschungsreise. Windfuhr beschäftigte sich wissenschaft­lich mit dem Judentum und dem Alten Testa­ment, wobei er bald zum anerkannten Fachmann für das rabbinische und das mittelalterliche Judentum wurde. Er galt als einer der besten Kenner des talmudischen Schrifttums. Seit 1920 unterrichtete er die Kandidaten der Theologie im Alten Testament und seit 1925 war er Lehrbeauftragter an der Hamburger Universität, die ihn 1929 zum Honorarprofessor ernannte. 1926/27 hatte er Vorlesungen am Institutum Judaicum in Berlin gehalten, eine Berufung zerschlug sich jedoch. Zum Jahresende 1933 ließ Windfuhr sich als Pastor in den Ruhestand versetzen, weil er die enge Verbindung der Kirche mit dem nationalsozialistischen Staat nicht mittragen konnte. Seine Lehrtätigkeit an der Universität setzte er bis 1941 und von 1951 bis 1958 fort.

1924 erhielt er die theologische Ehrendoktorwürde der Heidelberger Universität.

 

 

 
Literaturhinweise Windfuhr Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Theologe/in: 1903 -
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1907 -
Hochschullehrer/in: 1920 -
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Hon. Prof. Dr. h.c. Otto Karl Emil Witte  
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Geboren 06. Mai 1893
Geburtsort Aken/Elbe 
Gestorben 18. Februar 1966
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Karl Witte war ein evangelisch-lutherischer Theologe, Hamburger Landesbischof und Hochschullehrer für Neuen Testament und Praktische Theologie. Witte studierte in Berlin und Halle Evangelische Theologie. 1914 und 1918 bestand er in Berlin die beiden theologischen Prüfungen. Von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst - er war einer der wenigen Überlebenden der Schlacht von Langemarck. 1919 wurde Witte Hilfsprediger, 1920 Pastor in Oranienburg, verzichtete jedoch schon ein Jahr später aus persönli­chen Gründen auf die Rechte des geistlichen Standes, die ihm erst 1934 erneut ver­liehen wurden. Nachdem er sein Pastorat verlassen hatte, zog Witte nach Hamburg, wo er bis 1926 die völkische „Fichte-Hochschule“ leitete. Er stand in enger Verbindung zu völkischen Gruppierungen, die er als „tief-religiös“ verstand. Dabei bezog er die völkischen Gedanken zurück auf das Christentum, lehnte aber die Versuche einer Synthese von Germanentum und Christentum ab.

1926 wurde Witte Vorsteher der Stadtmission und hielt zahlreiche Vorträge sowie theologische Schulungen, darüber hinaus publizierte er Andachten und Predigtbände. 1934 übernahm er das Amt für Volks­mission. Von 1934 bis 1936 lehrte er Systematische Theologie und Neues Testament im Rahmen der Religionslehrerausbildung an der Philosophischen Fakultät der Hamburger Universität, daneben gab er Kurse am Institut für Lehrerfortbildung. 1935 kam es zu Ermittlungen gegen ihn wegen angeblicher staats­feind­licher Aussagen, wobei Rivalitäten innerhalb des Landeskirchenam­tes eine wichtige Rolle spielten. Ende September 1936 wurden erneut politische Bedenken gegen ihn laut, die dazu führten, dass er im Sommer­semester 1936 keine Lehrveranstal­tung anbieten konnte und seine Ämter in der Mission verlor, obwohl seine politische Zuverlässigkeit bestätigt wurde.

In das Pastorenamt gelangte Witte 1941, als er stellvertretend, dann ab 1946 hauptamtlich eine Stelle an der St. Andreas-Kirche antrat. 1956 wurde Witte zum Hauptpastor an St. Petri und 1959 zum Bischof gewählt; 1964 trat er in den Ruhestand. Er gehörte zu den vehementen Gegnern der Gleichbe­rechtigung der Frauen im geistlichen Amt und verzögerte die Veröffentlichung der ersten Darstellung der Hamburger Kirchengeschichte im „Dritten Reich“.

Von 1948 bis 1954 lehrte er Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule sowie im Rahmen der Religionslehrerausbildung am Pädagogischen Institut und an der Theologischen Fakultät der Hamburger Universität, die ihn 1960 zum Honorarprofessor ernannte. 1933 hatte er die theologische Ehrendoktorwürde der Rostocker Universität erhalten.

 
Literaturhinweise Witte Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Theologe/in: 1914 -
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1919 -
Hochschullehrer/in: 1948 - 1954
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Dr. Dr. h.c. Hans-Otto Emil Wölber  
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Geboren 22. Dezember 1913
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. August 1989
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Hans-Otto Wölber war evangelischer Landesbischof und Begründer der kirchlichen Jugendarbeit in Hamburg. Nach dem Abitur studierte er von 1933 bis 1938 evangelische Theologie in Bethel, Erlangen und in Berlin. In Bethel war er im Wintersemester 1935/36 Führer der Studentenschaft. 1939 und 1940 legte er die beiden theologischen Examina ab und wurde 1940 in Erlangen promoviert. Von Januar 1940 bis zum Oktober 1945 war Wölber im Heeresdienst. Nach der Rückkehr aus dem Kriegsdienst und der Gefangenschaft war er 1945 Jugendpastor in Hamburg; 1954 wurde er Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) für Jugendfragen. Von 1955 bis 1963 war er Lehrbeauftragter an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Hamburg.

1956 wurde Wölber zum Hauptpastor an St. Nikolai, 1964 zum Bischof gewählt. Nach Gründung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche wurde er 1977 als Bischof für den Sprengel Hamburg bestätigt. Von 1967 bis 1970 gehörte er dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an, von 1969 bis 1975 war er Leitender Bischof der VELKD und Vorsitzender der lutherischen Bischofskonferenz; am 1. Mai 1983 wurde er als Hamburger Bischof emeritiert.

Die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sozial oder theologisch bestimmte, teils restaurative, teils auf neuen Aufbruch gerichtete geschlossene Haltung Wölbers wurde von zunehmender Offenheit und Fairness gegenüber Andersdenkenden abgelöst. Seit den 1970er Jahren konzentrierte er sich auf die „Verteidigung“ der Volkskirche gegen die Welle der Entkirchlichung. Vor allem gegenüber jüngeren Pastoren betonte er, dass Kirche sich weniger um Politik als um Seelsorge und Betreuung der Gemeindemitglieder kümmern sollte.

1965 erhielt Hans-Otto Wölber die theologische Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen, 1991 wurde in Hamburg an der Ruine der St. Nikolaikirche der Wölberstieg nach ihm benannt.

 
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Theologe/in: 1940 -
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1945 -
Hochschullehrer/in: 1955 - 1963
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Dr. Isaac Wolffson  
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Geboren 19. Januar 1817
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. Oktober 1895
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Isaac Wolffson wurde am 19.1.1817 als Sohn jüdischer Eltern in Hamburg geboren. Er begann zunächst in Heidelberg Rechtswissenschaften zu studieren, wechselte dann aber nach Göttingen und promovierte dort 1838. 1839 beantragte er eine Advokatur, die jedoch auf Grund seiner Konfession abgelehnt wurde, da es Juden nicht erlaubt war, das Bürgerrecht zu erwerben. Daraufhin betätigte er sich vor dem Handelsgericht und fertigte Schriften für die Anwälte am Oberlandgericht an, was ihm hohe Anerkennung einbrachte. Wolffson engagierte sich zunehmend an den politischen Reformbewegungen, die in den 1840er Jahren entstanden waren. Ein großes Anliegen war ihm vor allem auch die rechtliche Gleichstellung der Juden. 1848 wurde er in die konstituierende Versammlung Hamburgs gewählt. Als er nach den Beschlüssen der Frankfurter Nationalversammlung berechtigt war, das hamburgische Bürgerrecht zu erwerben, ließ er sich nun als Anwalt nieder. Nachdem er sich für einige Zeit aus dem politischen Leben zurückgezogen hatte und verstärkt in der jüdischen Gemeinde tätig war, wurde er 1859 in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, in der er bis 1883 Mitglied blieb. Zwischen 1861 und 1862 wurde Wolffson der erste jüdische Präsident der Bürgerschaft. In den 1870er Jahren vertrat er Hamburg als Abgeordneter der Nationalliberalen im Deutschen Reichstag. In dieser Funktion war er auch Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung der deutschen Justizgesetze des Reiches. Außerdem war er als einziger ein ständiges Mitglied der Kommission für die zweite Lesung des Entwurfs zum Bürgerlichen Gesetzbuch. Seit 1879 war er bis zu seinem Tode Präsident der Hanseatischen Rechtsanwaltskammer der Hansestädte Hamburg, Lübeck und Bremen. Wolffson verstarb am 12.10.1895 in Hamburg.
 
Lokale Referenzen Wolffsonweg; Wolffsonstieg; Wolffsonbrücke; Büste in der Eingangshalle des Oberlandgerichts; Reliefportrait an einer Säule der Hamburger Rathausdiele 
Literaturhinweise Isaac Wolffson_Literaur.pdf
Kategorien Politik
Justiz
Religion
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: -
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Christian Ziegra  
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Geboren 26. Februar 1719
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 22. Januar 1778
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Christian Ziegra war der Sohn des gleichnamigen Pastors an der Hamburger Jakobikirche und der Magdalena geborenen Truhls. Nach dem Besuch des Johanneums in seiner Heimatstadt absolvierte Ziegra von 1741 bis 1743 in Leipzig ein Studium der evangelischen Theologie, das er mit dem Magistergrad abschloss. 1745 wurde Ziegra Kandidat des Geistlichen Ministeriums und später Hilfsgeistlicher am Hamburger Dom. 1761 erwarb Ziegra eine der kleinen Präbenden im Hamburger Domstift und wurde so Mitglied des Hamburger Domkapitels. Ziegra, der theologisch der Orthodoxie nahestand, beschäftigte sich u. a. mit Familiengeschichte und der politischen und Kirchengeschichte seiner Geburtsstadt. In diesem Rahmen edierte er einschlägige Quellen. Ziegra blieb zeitlebens unverheiratet. Die Abbildung zeigt das Frontispizporträt in Ziegras Werk: Historische Nachrichen und Genealogische Tabellen von dem Ziegraischen Geschlechte. Hamburg 1777 (nach dem Exemplar der Nordkirchenbibliothek Hamburg, Signatur: Mi 224).
 
Literaturhinweise Ziegra.Christian.Quellen.Literatur.pdf
Kategorien Religion
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Tobias Martin Zornickel  
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Geboren 11. November 1724
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. Juli 1810
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Tobias Martin Zornickel besuchte von 1737 bis 1743 das Johanneum und von 1743 bis 1745 das Akademische Gymnasium seiner Geburtsstadt, um dann von 1745 bis 1749 in Leipzig und von 1749 bis 1750 in Kiel Theologie zu studieren. Am 3. Januar 1750 wurde Zornickel zum Hofkaplan an der Kieler Schlosskirche berufen. Von dort wechselte er am 9. Januar 1752 ins Gemeindepfarramt nach Schönkirchen bei Kiel. Während dieses Dienstes, am 7. Februar 1753, verheiratete Zornickel sich mit der Kieler Professorentochter Anna Louise Kortholt (gestorben 1781). Am 10. März 1754 erfolgte die Wahl zum Diaconus an der Hamburger Petrikirche, die Einführung am 28. Mai d. J. Dieses Amt übte Zornickel bis zum 17. 2. 1810 aus; daneben fungierte er von 1754 bis 1774 als Zuchthaus-Prediger. Nach dem Tode seiner ersten Gattin ehelichte Zornickel am 29. Oktober 1782 die Hamburger Kaufmannstochter Metta Maria Zeesche (gestorben 1798). Zu Zornickels 50jährigem Ordinationsjubiläum (1800) ließ das Geistliche Ministerium eine Gedächtnismünze mit Zornickels Bildnis prägen, zu seinem 50jährigen Amtsjubiläum an St. Petri (1804) ernannte ihn die Theologische Fakultät der Universität Kiel zum Ehrendoktor. Zornickel wurde 1800 von seinen Nachkommen mit einem dreiseitgen gedruckten Lobgedicht geehrt (s. Abbildung des Exemplars der Nordkirchenbibliothek, Signatur: MiQ 216).  
Literaturhinweise Zornickel.TobiasMartin.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 25. Januar 1750 - 17. Februar 1810
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