Ursprünglich sollte Clemens Schultz auf Wunsch des Vaters - er war Direktor einer Seeversicherungsgesellschaft - den Kaufmannsberuf erlernen. Nach Vaters frühen Tod entschied sich Clemens für das Theologiestudium, das er bis 1890 in Jena und Berlin absolvierte. Zurück nach Hamburg, wurde ihm 1896 das Pastorenamt an der St. Pauli Kirche zugewiesen. Zu jener Zeit hatte der Stadtteil mit schwierigen sozialen Problemen zu kämpfen - Schultz erkannte die Situation und erzielte mit der Gründung seiner "Vereinigung St. Paulianer Lehrlinge" große Erfolge. Die Jugendlichen wechselten von der Straße in die Kirche. Nach kurzer Zeit wuchs die Mitgliederzahl des Vereins von anfangs 20 auf über 200, was sich auch auf die Beteiligung am Konfirmanden-Unterricht auswirkte: Zwischen 400 und 600 Jugendliche versammelten sich in einer Gruppe. Clemens Schultz engagierte sich neben der Tätigkeit als Pastor auch sehr als Pädagoge und Sozialarbeiter für die Jugendlichen aus unteren Schichten. Diese Arbeit in der Jugendfürsorge wurde weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt. Zum Gedenken an Clemens Schultz trägt in Kuddewörde im Sachsenwald ein Jugendheim seinen Namen. Die Gedenktafel auf dem Grabstein vor der St. Pauli Kirche, der ursprünglich auf dem Ohlsdorfer Friedhof stand, trägt folgende Inschrift: Clemens Schultz Geboren 22. Sept. in St. Pauli Hier Pastor seit dem 22. Sept. 1896 Gestorben hier am 13. Januar 1914+ Dem Förderer und Seelsorger der Jugend, dem Gründer des Lehrlings- und des Gehilfenvereins. Von seinen Konfirmanden und Freunden zum dankbaren Gedenken.
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