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Peter Hansen Petersen  
Abbildung
Geboren 21. März 1900
Geburtsort Leck 
Gestorben 29. August 1996
Todesort Ahrensburg 
Kurzbiographie

Peter Hansen Petersen war ein lutherische Theologe, Pastor und Fernsehgeistlicher. Nach der Reifeprüfung 1919 erwarb er 1920 in Heidelberg das Hebraicum. Er studierte in Heidelberg und ab 1921 in Kiel Evangelische Theologie, wo er 1923 das erste und 1925 das zweite theologische Examen bestand. 1925 wurde er ordiniert und begann als Hilfsgeistlicher in Gettorf. Im Mai 1926 übernahm er die Pfarrstelle in der deutschen nordschleswigschen Gemeinde Tingleff.  Ein Jahr später war er mehrere Wochen in Kopenhagen, um die Sprache und die kirchlichen Verhältnisse in Dänemark besser kennenzulernen. Aufgrund seines besonderen Interesses für die Jugendarbeit übernahm er 1931 die Leitung der neu gegründeten Heimvolkshochschule Berghof. Zwei Jahre später wollte Petersen wieder in ein Pastorenamt zurückkehren, möglicherweise wurde ihm von nationalsozialistischer Seite vorgeworfen, die Jugend  zu „pietistisch“ zu erziehen. Zum 16. Mai 1934 wurde er nach Bergstedt mit dem Predigtauftrag für Volksdorf berufen und konnte sich dort dem gemeindlichen Aufbau widmen. Vier Jahre später wurde er offiziell Volksdorfer Pastor. Noch im November 1934 konnte er als kommissarisch Kreisjugendpfarrer für die Propstei Stormarn seinen bisherigen Arbeitsschwerpunkt weiter ausbauen.

Ob Petersen NSDAP-Mitglied war, ist nicht eindeutig belegt. 1935 hielt er einen Dankgottesdienst zur Eingliederung des Saarlandes; 1938 leistet er den Treueid auf Adolf Hitler. Andererseits hatte er massive Konflikte mit dem deutsch-christlichen Propst Gustav Dührkop. Petersen verweigerte 1938 die Kapelle für eine Trauerfeier für ein aus der Kirche ausgetretenes SA-Mitglied und wurde disziplinarrechtlich belangt. 1942 meldete Petersen auf die Weisung Dührkops, alle „nichtarischen“ Kirchenmitglieder zu benennen und ihnen den Zugang zum Gottesdienst zu verweigern, Fehlanzeige und schütze diese so. Im April 1945 sorgte er dafür, dass 34 tote Frauen aus der Außenstelle Sasel des Konzentrationslagers Neuengamme auf dem Bergstedter Friedhof individuell und mit einer Traueransprache bestattet wurden.

Obwohl er nicht der Bekennenden Kirche angehört hatte, wie er selbst betonte, sondern kirchenpolitisch neutral war, wurde Petersen am 19. Oktober 1945 zum Propst von Stormarn ernannt. Dabei standen der äußere Wiederaufbau wie die Seelsorge nach Kriegsende zunächst im Vordergrund seiner Tätigkeit. Durch den Zuzug von Ausgebombten aus Hamburg und von Vertriebenen hatte sich die Anzahl der Gemeindeglieder im Vergleich zur Zeit vor 1939 mehr als verdoppelt. Zum 1. Oktober 1948 wurde Volksdorf selbstständige Kirchengemeinde; vier Jahre später konnte eine eigene Kirche eingeweiht werden. In den darauffolgenden Jahren gelang es Petersen, weitere Pfarrstellen zu schaffen. Zudem setzte er durch, dass 1947 dort die Kirchenkreisverwaltung für Stormarn aufgebaut wurde.

Petersen übte zahlreiche weitere Ämter aus, u. a. war er seit 1946 landeskirchlicher Rundfunk- und Filmbeauftragter, Vorsitzender des Evangelischen Presseverbandes Schleswig-Holstein und 1953 als Konsistorialrat im Nebenamt Mitglied des Kieler Landeskirchenamtes. Die neue Rechtsordnung der schleswig-holsteinischen Landeskirche verdankte ihm entscheidende Tendenzen, die er als ein langjähriger Vorsitzender des synodalen Rechtsordnungsausschusses vertrat. Darüber hinaus hatte er den Vorsitz im Evangelischen Rundfunk und dasFernsehreferat der norddeutschen Landeskirchen inne. 1959 wurde er Mitglied im Programmbeirat des NDR.

Bundesweit bekannt wurde Petersen als einer der Initiatoren des „Wortes zum Sonntag“. In dieser Abendsendung trat er oft auf. Zum 1. April 1962 wurde Petersen emeritiert, wirkte aber darüber hinaus weiter in der medialen Öffentlichkeit.

 
Literaturhinweise Petersen Peter Hansen Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1925 - 1962
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