Kurzbiographie |
Die Familie Borgnis stammt aus Santa Maria in Oberitalien; sie gelangte im 19. Jahrhundert über Mainz und Frankfurt nach Hamburg. Am 20. März 1827 wurde Alexander August Borgnis in Frankfurt / Main geboren. Borgnis, verschwägert mit Freiherrn Ernst v. Merck, kam 1857 nach Hamburg und wurde am 30. Dezember 1861 Prokurist der Firma H. J. Merck & Co., einer 1799 gegründeten Firma, die sich zunächst dem Handel mit englischen Baum-wollgarnen widmete, 1817 eine Filiale in Manchester eröffnete und auch bald in den Kreis der merchant bankers eintrat. Die parallel dazu betriebene Reederei knüpfte Handelsverbindungen mit Cuba, Venezuela und Batavia (Niederländisch Indien) und beteiligte sich 1868 an einer kleinen Dampferlinie nach Stettin.
Nachdem sein Schwager im Juli 1863 gestorben war, wurde Borgnis am 9. Januar 1864 alleiniger Inhaber der Firma. Zuvor hatte er den Bürgereid abgelegt. In den Jahren 1865 und 1871 reiste er für das Geschäft nach Nord- und Südeuropa.
1863 trat Borgnis in den Aufsichtsrat der Norddeutschen Bank ein, in dem er bis zu seinem Tod 1914 blieb. 1877 wurde er stellvertretender, ab 1893 erster Vorsitzender.
Borgnis wurde am 27. April 1971 in die Handelskammer gewählt, 1875 führte er das Präsidiat. Er vertrat die Kammer von 1874-1875 in der Deputation für Handel und Schifffahrt, in der Auswandererdeputation (1872 und 1873), in der Deputation für indirekte Steuern und Abgaben (1873) und in der Bankdeputation (1874 und 1875).
Von 1876 bis zu seinem Tode war Borgnis Mitglied des Bezirksausschusses der Reichsbankhauptstelle; in den Jahren 1874-1876 Bürgerschaftsmitglied.
Borgbnis starb am 20. Mai 1914.
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